Aus für Handball-Bundestrainer Heuberger:Neue Impulse - nur durch wen?

Martin Heuberger

Wer wird sein Nachfolger? Der scheidende Bundestrainer Martin Heuberger.

(Foto: dpa)

Der Deutsche Handball-Bund trennt sich von Bundestrainer Martin Heuberger. Für seine Nachfolge werden von Schwalb über Vranjes bis Serdarusic viele Namen gehandelt. Doch kaum einer eignet sich wirklich für das schwierige Amt.

Von Joachim Mölter

Die Männer-Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bekommt einen neuen Bundestrainer - wer das sein wird, ist allerdings noch offen. Am Mittwoch gab der Verband erst einmal bekannt, dass er - wie allgemein erwartet - den Vertrag mit Martin Heuberger zum Monatsende auslaufen lässt.

Heuberger war am vergangenen Wochenende mit seiner Mannschaft in der Qualifikation zur WM 2015 in Katar an Polen gescheitert; die WM ist bereits das dritte internationale Großereignis in Heubergers dreijähriger Amtszeit nach Olympia 2012 und der EM 2014, bei dem die deutschen Handballer nicht dabei sind.

"Angesichts der aktuellen Ergebnisse mit der erneut verpassten Turnierteilnahme haben wir den auslaufenden Vertrag des Bundestrainers nicht verlängern können", erklärte DHB-Vizepräsident Bob Hanning nach einem Treffen mit Heuberger, an dem auch Verbandspräsident Bernhard Bauer teilnahm. "Wir brauchen nun neue Impulse, um auf dem in der Perspektive 2020 aufgezeigten Weg voranzukommen", fügte Bauer hinzu.

Der für den Leistungssport zuständige Hanning hatte bei seinem Amtsantritt im vergangenen September das Ziel ausgegeben, dass die deutschen Handballer bei den Olympischen Spielen 2020 wieder um die Goldmedaille kämpfen sollen. Auf diesem Weg ist die versäumte WM-Qualifikation nun freilich ein schwerer Rückschlag, zumal damit auch die Olympia-Teilnahme 2016 in Rio de Janeiro höchst schwierig wird. Bei der EM 2016 in Polen, für die sich die DHB-Auswahl von Oktober an erst noch qualifizieren muss, werden allenfalls zwei Olympiaplätze vergeben.

Der 50 Jahre alte Heuberger hatte im Sommer 2011 die Nachfolge von Heiner Brand angetreten mit der Aufgabe, einen Generationswechsel in der Auswahl herbeizuführen. Es war ihm zwar gelungen, die Mannschaft mit einigen Talenten aufzufrischen wie den Kreisläufern Patrick Wiencek, 25, und Hendrik Pekeler, 22, oder dem Rückraumspieler Steffen Fäth, 24. Aber angesichts fehlender zählbarer Erfolge mit der Mannschaft blieb Heuberger nichts anderes übrig, als "die Entscheidung des Präsidiums (zu respektieren), den begonnenen Umbruch mit einem neuen Trainer fortführen zu wollen", wie er mitteilen ließ.

Heubergers Nachfolger will der DHB nun "in aller Ruhe und mit großer Sorgfalt suchen", wie Hanning sagte: "Die Entscheidung treffen wir dann auch mit Blick auf das Gesamtkonzept für den männlichen Leistungssport."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: