Augsburg siegt weiter:Sekunde 47

23 04 2016 xovx Fussball 1 Bundesliga VfL Wolfsburg FC Augsburg emspor v l Jubel nach dem To

So schnell traf noch keiner für den FC Augsburg: Alfred Finnbogason (links) wird nach seinem 47-Sekunden-Tor zum 1:0 von Mitspieler Caiuby geherzt.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Zwei Tore aus drei Chancen: Finnbogasons Blitztor in Wolfsburg holt den FC Augsburg aus dem Tabellenkeller.

Direkt nach dem Schlusspfiff startete Markus Weinzierl seinen Umarmungsmarathon: Kaum stand das für den Ligaverbleib womöglich vorentscheidende 2:0 (1:0) des FC Augsburg beim favorisierten VfL Wolfsburg fest, herzte der Trainer jeden, den er auf die Schnelle erwischen konnte: "Das war ein unheimlich wichtiger Sieg. Zwei Tore aus drei Chancen - das ist eine neue Qualität meiner Mannschaft", sagte der 41-Jährige nach dem wichtigen Auswärtserfolg. Die Richtung vorgegeben hatte dabei erneut Augsburgs Angreifer Alfred Finnbogason. Der isländische Nationalstürmer bejubelte nach nur 47 gespielten Sekunden nicht nur sein fünftes Tor in den vergangenen sechs Spielen, er sorgte auch noch für den schnellsten FCA-Treffer in fünf Jahren Bundesliga-Historie.

Altintop trifft zum 2:0 und warnt: "Das war es definitiv noch nicht."

VfL-Nationalspieler Max Kruse war nach einem Einwurf an der Mittellinie der Ball versprungen, Halil Altintop schaltete schnell und bediente den davoneilenden Finnbogason, der durch die Beine von Wolfsburgs Diego Benaglio zu seinem sechsten Bundesliga-Treffer im elften Spiel einschob. "Dass ich Benaglio tunneln soll, hat mir Hitz gesagt", verriet Finnbogason die Hilfestellung von FCA-Torhüter Marwin Hitz, der mit Benaglio um den Platz im Schweizer EM-Tor kämpft. Vorlagengeber Altintop sorgte in der zweiten Halbzeit dann selbst für das 2:0 (57.) - Finnbogason hatte aufs Tor geschossen, bei dem Abpraller war Altintop zur Stelle. Der 27-jährige Finnbogason, der erst seit der Winterpause bei den Schwaben spielt, wollte sich dennoch noch nicht zu früh über den Verbleib in der Liga freuen: "Mit dem dritten Sieg in Serie können wir sehr zufrieden sein. Jetzt brauchen wir noch ein paar Punkte, um ganz sicher zu sein. Ich bin zuversichtlich, dass wir die auch noch holen werden", sagte der Leihspieler von Real San Sebastián, der mit 12,4 geleisteten Kilometern auch der laufstärkste Profi dieser Partie war.

2:0 in Wolfsburg, 2:1 in Bremen, 1:0 gegen Stuttgart - der lange als Absteiger gehandelte FC Augsburg legt im Schlussspurt der Bundesliga eine eindrucksvolle Serie hin und hat in drei Spielen neun Punkte geholt. Neben großer Effektivität im Angriff haben die Schwaben dabei eine alte Stärke wiederbelebt: die Stabilität in der Defensive. "Wir verstehen es momentan, sehr, sehr gut zu verteidigen", lobte Altintop, der nach 28 torlosen Spielen wieder in der Bundesliga traf. "Das war ein sehr großer Schritt, der uns Mut gibt", sagte Kapitän Paul Verhaegh, der nach seiner Verletzungspause erstmals wieder zum Einsatz gekommen war, sich bei seinem Comeback allerdings erneut verletzte und früh ausgewechselt werden musste. Auch Mittelfeldspieler Daniel Baier musste nach einem Zweikampf nach gut einer Stunde unter Schmerzen vom Feld.

Von einer Beruhigung im Abstiegskampf wollten die FCA-Profis noch nichts wissen. "Niemand", warnte Verhaegh, dürfe jetzt "auch nur einen Schritt weniger machen." Altintop ergänzte: "Das war es definitiv noch nicht. Da dürfen wir nicht einen Gedanken dran verlieren. Es wäre schön, wenn wir zu Hause nachlegen können. Dann können wir über den Klassenerhalt reden." Im Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Freitag (20.30 Uhr) kann Augsburg den auf fünf Punkte gewachsenen Vorsprung auf den Relegationsrang vergrößern: Bei entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz könnte bereits ein Punkt den Verbleib in der Bundesliga bedeuten.

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