Bundesliga:Augsburg macht großen Schritt Richtung Ligaverbleib

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Jeffrey Gouweleeuw wird von seinen Teamkameraden nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 1:0 geherzt. (Foto: Imago/Eduard Martin/Imago/Jan Huebner)

Der FCA schlägt Mainz und feiert den zweiten Sieg innerhalb weniger Tage. Die Schwaben vergrößern den Abstand zu den Abstiegsrängen - und profitieren von einem Elfmeter, den der Schiedsrichter später einen "klaren Fehler" nennt.

Der FC Augsburg hat im Duell gegen den FSV Mainz 05 einen großen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt erreicht. Im unterhaltsamen Nachholspiel des 26. Spieltags gewann die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl etwas glücklich mit 2:1 (1:0). Mit ihrem zweiten Sieg in der Fußball-Bundesliga nacheinander vergrößerten die Augsburger den Vorsprung auf Relegationsplatz 16 auf satte sechs Punkte. Die Mainzer verpassten es, sich an die internationalen Plätze heranzupirschen.

"Wir müssen der Mannschaft ein Riesenkompliment machen, sie haben dagegengehalten", sagte Augsburgs Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter bei Sky: "Das war das intensive Spiel, das wir erwartet haben. Auch die Fans haben sehr geholfen, am Ende steht ein glücklicher Sieg."

Augsburg ging früh in Führung, nach einem Patzer von FSV-Torhüter Robin Zentner verwandelte Jeff Gouweleeuw einen höchst zweifelhaften Foulelfmeter (11.) - den Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (Freiburg) später selbst als "klaren Fehler" bezeichnete: "Ich habe es live gesehen, dann habe ich es in der Halbzeit gesehen, das waren zwei Welten. Vielleicht habe ich die Wahrnehmung auf dem Platz nicht sauber genug beschrieben. Es geht auf meine Kappe, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass ich noch korrigiert werde", sagte er mit Blick auf Video-Assistent Tobias Stieler.

In der hektischen Schlussphase scheiterte Anton Stach (79.) völlig frei mit einem Kopfball an FCA-Keeper Rafal Gikiewicz, der den Sieg der Gastgeber sicherte. Mit dem erwähnten strittigen Foulelfmeter brachte Jeffrey Gouweleeuw die Augsburger in der elften Minute in Führung. Ein vermeintliches Tor von André Hahn (32.), dem einzigen Neuen in Augsburgs Startelf, wurde wegen Handspiels nicht gegeben. Den Ausgleich von Silvan Widmer (54.) in der zweiten Halbzeit konterte Ruben Vargas (56.) nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung.

Weinzierl hatte den Zoff wegen der Spielverlegung tags zuvor noch als "Schnee von gestern" bezeichnet. Vereinspräsident Klaus Hofmann stichelte aber vor dem Anpfiff am Mittwoch noch mal im Vereinsmagazin. Im Kern ging es bei der Auseinandersetzung um die Frage, ob nach einem Corona-Ausbruch im März den Mainzern tatsächlich kein spielfähiger Torwart zur Verfügung stand. Die Gesundheit der Spieler stehe immer an erster Stelle, erklärte Hofmann sinngemäß. "Weit oben sollte aber auch sportliche Fairness stehen. Und dazu hätte sicher gehört, auch dem anderen betroffenen Verein und der Öffentlichkeit zu kommunizieren, dass alle drei Torhüter am Spieltag Corona-positiv waren. Dann hätte der FCA einer Verlegung des Spiels selbstverständlich zugestimmt. Aber dieses Mindestmaß an Transparenz hätte es schon sein dürfen!"

Ganz offensichtlich hingegen war die energische Startphase der Augsburger. Und diese brachte gleich die Führung! Nach einem Fauxpas von Zentner entschied Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck auf Elfmeter. Kapitän Gouweleeuw versenkte cool. Die Mainzer hielten in dem offenen Spiel dagegen. Der dauergefährliche Jonathan Burkardt (26.) entwischte Reece Oxford, traf aber nur das Außennetz. Hahn machte es auf der Gegenseite nur vermeintlich besser. Nach einer Ecke plumpste ihm der Ball von Karim Onisiwos Hinterkopf aber an die Hand - der Video-Referee nahm den Treffer wieder zurück.

Die Mainzer erhöhten nun das Tempo. Einen Pass in die Schnittstelle der Abwehr von Jean-Paul Boetius verwertete Widmer. Vargas schlug fast im direkten Gegenzug zurück, als er eine Kopfballverlängerung von Hahn ins Tor hämmerte. In der 64. Minute hätte der Schweizer gegen unbeirrt anlaufende Gäste fast noch erhöhen können. In den letzten Minuten wehrten sich die Augsburger erfolgreich gegen die Mainzer Schlussoffensive.

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