Augsburg gegen Köln:Modeste trifft spät, Max noch später

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Gerangel: Augsburgs Sarenren Bazee bei der Partie gegen Köln (Foto: Michael Dalder/Pool via Getty Im)

Der FC Augsburg wollte sich mit einem Sieg gegen den 1. FC Köln der Abstiegssorgen entledigen. Das gelingt nicht - aber immerhin der Ausgleich.

Von Sebastian Fischer, Augsburg

Es gab eine Phase in dieser Saison, da war Augsburgs Stürmer Florian Niederlechner der auffälligste Spieler einer Mannschaft im Flow. Im Spätherbst war das, Augsburg hatte einen Lauf mit fünf Siegen in sechs Spielen, und Niederlechner fiel vor allem deshalb auf, weil er ständig Tore schoss oder vorbereitete, ihm gelangen damals zwölf Scorerpunkte in sieben Spielen hintereinander. Am Sonntag stand derselbe Niederlechner am Strafstoßpunkt, ihn trennten elf Meter und der Kölner Torwart Timo Horn von seinem zwölften Saisontor. Zuvor hatte er neun Spiele und 27 Minuten lang nicht mehr getroffen.

Niederlechner schoss halbhoch, Horn parierte. Es war eine Szene wie zum Beleg dafür, dass der FC Augsburg natürlich längst eine Mannschaft mit Abstiegssorgen ist. Und nach dem 1:1 (0:0) am Sonntag bleibt das auch vorerst noch so. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur vier Punkte.

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Das Spiel gegen den 1. FC Köln war eines, das die Richtung vorgeben sollte für den Rest der Saison: Abstiegskampf mit beruhigendem Vorsprung - oder eher auf Augenhöhe mit dem 15. Mainz und dem 16. Düsseldorf, zwei von vier verbleibenden Augsburger Gegnern? Köln ist auf Rang 12 eigentlich keine Mannschaft mit akuten Abstiegssorgen mehr, aber das Team von Trainer Markus Gisdol ist seit der Corona-Pause glücklos, seit dem Saison-Neustart gelang den Kölnern kein Sieg. Und es waren auch am Sonntag zunächst die Gastgeber, die den Eindruck erweckten, eher gewinnen zu müssen und zu können.

Nach einer Viertelstunde hatten die Augsburger schon ein paar Chancen erspielt und eine gelbe Karte für den Kölner Außenverteidiger Benno Schmitz provoziert, den sein Trainer kurz darauf auswechselte. Die Augsburger störten früh am gegnerischen Strafraum, die Kölner liefen den Zweikämpfen hinterher. Sinnbildlich war das Foul an Noah Sarenren Bazee vor dem Strafstoß: FC-Keeper Horn kam wie verschlafen aus seinem Tor und rutschte dem Augsburger am Strafraumeck nahe der Torlinie in die Beine.

In der zweiten Halbzeit wurden die Kölner dann allerdings besser, Ismail Jakobs vergab nach gut einer Stunde die erste Chance für die Gäste, Torwart Andreas Luthe hielt. Nach 85 Minuten war es der kurz zuvor eingewechselte Anthony Modeste, der nach einer Kopfball-Rücklage von Jakobs zur Kölner Führung traf.

Augsburg schlug zwar sofort zurück, in der 88. Minute stand Linksverteidiger Philipp Max, nach einer Oberschenkelverletzung in die Startelf zurückgekehrt und einer der stärksten Augsburger, im Kölner Strafraum frei. Eine Flanke von Raphael Framberger schoss er volley in die kurze Ecke. Doch für mehr war es zu spät. Florian Niederlechner hatte das Feld da bereits verlassen, in der 76. Minute hatte Augsburgs Trainer Heiko Herrlich ihn für Alfred Finnbogason ausgewechselt. Für den Isländer war es der erste Einsatz nach der Corona-Pause, zuletzt plagte ihn eine Knieverletzung. Genau wie Niederlechner hat der Stürmer Finnbogason zuletzt im Februar ein Tor geschossen.

© SZ vom 08.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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