Aufsichtsratssitzung beim FC Bayern:Erstes Finale für Uli Hoeneß

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Sein Verbleib beim FC Bayern über die Saison hinaus ist ungewiss: Uli Hoeneß. (Foto: dpa)

Am Montag trifft sich der neunköpfige Bayern-Aufsichtsrat zu seiner turnusgemäßen Sitzung. Kann sich Präsident Uli Hoeneß an der Spitze des Gremiums halten? Zwei Wochen nach Bekanntwerden seiner Steuer-Affäre muss er vor allem die vier Sponsorenvertreter überzeugen.

Diesen Montag treffen sich turnusgemäß die neun Mitglieder des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG. Vorsitzender des Gremiums ist der Klub-Präsident Uli Hoeneß, 61. Wichtigstes Thema der Sitzung ist ebenfalls Uli Hoeneß. Ort und Zeitpunkt der Zusammenkunft sollen nicht an die Öffentlichkeit dringen.

Zwei Wochen nach Bekanntwerden seiner Steuer-Affäre wird der FC-Bayern- Patron vor allem die vier Sponsorenvertreter im Aufsichtsrat überzeugen müssen, dass er an der Spitze des Gremiums bleiben kann - zumindest vorerst.

Die Vorstandsbosse von Audi, Rupert Stadler, und Adidas, Herbert Hainer (deren Unternehmen mit je 9,1 Prozent Anteilseigner der Bayern-Fußballer sind), sowie die Bosse vom Hauptsponsor Telekom, Timotheus Höttges, und von VW, Martin Winterkorn, wollen in Zeiten verschärfter Compliance- Regeln Schaden von ihren Firmen fernhalten. Sie drängen Hoeneß dem Vernehmen nach zu einem Rückzug - bis die Affäre strafrechtlich aufgearbeitet ist.

Steuerhinterziehung
:Hoeneß-Anwälte streben anscheinend Deal an

Die Anwälte von Uli Hoeneß versuchen offenbar, einen Deal mit der Staatsanwaltschaft auszuhandeln. Das berichten verschiedene Medien. Dafür soll Hoeneß sogar bereit sein, eine Freiheitsstrafe auf Bewährung zu akzeptieren.

Hoeneß wiederum will den möglichen Triumph im Champions-League-Finale am 25. Mai in London unbedingt in Amt und Würden erleben, wie er der Zeit offenbarte: "Auf keinen Fall" werde er vor dem Finale zurücktreten. Er sagte aber auch: "Wenn ich das Gefühl habe, dass meine Person dem Verein schadet, werde ich Konsequenzen ziehen." Für die Sitzung wird von ihm eine Erklärung in eigener Sache erwartet.

Zu einem sofortigen Rückzug dürften auch die Sponsoren-Vertreter Hoeneß angesichts seiner Lebensleistung kaum drängen. Erwartet wird dennoch eine Entscheidung, die man der Öffentlichkeit als Befreiungsschlag verkaufen kann. Naheliegend erscheint die Option, Hoeneß Schonfrist bis Wembley zu gewähren. Als Hoeneß' Fürsprecher im Gremium gelten Vizepräsident Karl Hopfner, der langjährige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und Focus-Herausgeber Helmut Markwort, außerdem gehört Dieter Rampl (UniCredit) dem Aufsichtsrat an.

© SZ vom 06.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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