ATP-Turnier Toronto:Tommy Haas scheitert an Novak Djokovic

Lesezeit: 4 min

Tommy Haas verliert das Viertelfinale beim ATP-Turnier in Toronto, auch Golfprofi Martin Kaymer scheidet bei der PGA Championship vorzeitig aus. Erstliga-Absteiger Kaiserslautern holt seinen ersten Saisonsieg und der italienische Fußball-Profi Emanuele Pesoli protestiert mit Hungerstreik und Ketten gegen seine Sperre.

in Kürze

Tommy Haas scheidet im Viertelfinale des ATP-Turniers in Toronto aus. (Foto: AFP)

Tennis, ATP: Tommy Haas ist beim ATP-Turnier in Toronto im Viertelfinale an Vorjahressieger Novak Djokovic gescheitert. Der Hamburger verlangte dem Zweiten der Tennis-Weltrangliste einiges ab, nach fast zweieinhalb Stunden stand es aber 3:6, 6:3 und 3:6. Auch der Augsburger Philipp Kohlschreiber ist in der kanadischen Metropole ausgeschieden. Die deutsche Nummer eins unterlag im Achtelfinale John Isner (USA/Nr. 8) 7:6 (7:3), 4:6, 4:6.

Der Turnierplan war durch heftige Regenfälle durcheinandergewirbelt worden. Sie führten dazu, dass sowohl Haas und auch Djokovic am Freitag (Ortszeit) zwei Partien binnen weniger Stunden absolvieren mussten. Im Achtelfinale hatte sich Haas nach dem Verlust des ersten Satzes recht klar mit 2:6, 6:4 und 6:1 gegen den Tschechen Radek Stepanek durchgesetzt. Djokovic hatte in seinem ersten Spiel des Tages den US-Amerikaner Sam Querrey 6:4, 6:4 geschlagen. Für den Sieg brauchte er nur 65 Minuten. Im Halbfinale trifft der "Djoker" nun auf seinen an Nummer fünf gesetzten Landsmann Janko Tipsarevic. Im zweiten Halbfinale stehen sich Richard Gasquet (Frankreich/Nr. 14) und Isner gegenüber.

Golf, Major: Golfprofi Martin Kaymer ist bei der PGA Championship vorzeitig ausgeschieden. Wie schon bei der British Open blieb Deutschlands Nummer eins auch am Freitag (Ortszeit) beim vierten Major-Turnier des Jahres auf dem Par 72-Kurs von Kiawah Island im US-Bundesstaat South Carolina klar über dem Platzstandard. Er kam nach 36 gespielten Löchern mit einem Gesamtergebnis von 158 Schlägen (79, 79) und 14 über Par in das Klubhaus. Dies bedeutete nach zwei Runden den enttäuschenden 130. Platz für den ehemaligen Weltranglistenersten. Durch das schwache Ergebnis bei dem Turnier, das er vor zwei Jahren noch gewinnen konnte, muss Kaymer auch um seine Teilnahme am Ryder Cup Ende September bangen. Marcel Siem verbesserte sich durch seine Runde von 73 Schlägen zum Vortag dagegen um 30 Plätze und liegt nach zwei absolvierten Runden mit insgesamt 145 Schlägen (72, 73) und einem Schlag über Platzstandard vor den beiden Schlussrunden auf dem geteilten 15. Platz.

Fußball, 2. Liga: Erstliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern hat gegen Neuling VfR Aalen seinen ersten Saisonsieg geholt. Die Pfälzer gewannen am Freitagabend zum Auftakt des zweiten Spieltages auswärts 2:1 (2:1). Der 1. FC Köln enttäuschte nach seiner Auftaktniederlage erneut und kam daheim gegen den SV Sandhausen nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Einen klaren Heimsieg schaffte dagegen Energie Cottbus im Ost-Derby gegen Erzgebirge Aue. Daniel Adlung (22./33./Foulelfmeter/Nachschuss) und Neuzugang Boubacar Sanogo (54.) trafen zum 3:0 (2:0)-Erfolg.

Sandhausen wehrte sich gegen Köln überraschend lange. Die Kölner profitierten Mitte der zweiten Halbzeit von einem Strafstoß, den Thomas Bröker verwandelte (63.). Joker Regis Dorn (89.) glich für den Aufsteiger kurz vor Schluss verdient aus. Etwas mehr los war in Aalen, wo der ehemalige Nürnberger Albert Bunjaku Lautern mit seinen beiden Treffern (17., Foulelfmeter/45.) drei Punkte sicherte.

Fußball, Sperre Emanuele Pesoli: Fußball-Profi Emanuele Pesoli ist in den Hungerstreik getreten und hat sich in Rom an die Tore des italienischen Verbandes (FIGC) gekettet. Im aktuellen Wettskandal hatte der FIGC den 31-Jährigen für drei Jahre gesperrt. "Es ist ein harter Protest, aber sie ruinieren mein Leben für etwas, das ich nicht getan habe", sagte Pesoli der Internetseite der Sportzeitung Gazzetta dello Sport. Der Italiener kündigte an: "Ich werde hierbleiben, bis ich nicht mehr kann." Pesoli war am Freitag gesperrt worden, weil er in seiner Zeit beim AC Siena an Spielabsprachen beteiligt gewesen sein soll. Neben ihm wurden eine Reihe weiterer Spieler, Trainer, Funktionäre und Vereine bestraft. Am 20. August soll die Berufungsverhandlung vor dem Bundesgericht des italienischen Fußball-Verbands FIGC in Rom beginnen. Pesoli steht inzwischen bei Hellas Verona in der zweiten Liga unter Vertrag. Er habe Zweifel an den Aussagen anderer Spieler, die ihn belasten.

Fußball, Sperre Antonio Conte: Juventus Turin will Einspruch gegen die zehnmonatige Sperre einreichen, zu der Trainer Antonio Conte am Freitag im italienischen Wett- und Manipulationsskandal verurteilt worden ist. "Conte hat unserer Ansicht nach mit diesem Skandal nichts zu tun. Wir hoffen, dass Conte bis zum 10. September, nach der dritten Instanz, wieder auf unserer Trainerbank sitzen wird", sagte Juve-Sportdirektor Giuseppe Marotta. Er dementierte zugleich Meldungen, nach denen sich der Klub wegen der Sperre von Conte trennen würde. Conte war vor rund drei Monaten von einem verhafteten Profi beschuldigt worden, 2011 als Trainer des AC Siena über Spielabsprachen informiert gewesen zu sein und seine Kenntnisse nicht gemeldet zu haben. Er wurde jedoch vom Verdacht des Betrugs befreit. Der Erfolgstrainer hatte alle Vorwürfe bestritten. Italiens Nationalspieler und Juve-Verteidiger Leonardo Bonucci war freigesprochen worden.

Basketball, NBA: Die Los Angeles Lakers haben Center Dwight Howard verpflichtet. Der Koloss wechselt innerhalb eines Mega-Deals, bei dem vier Teams untereinander zwölf Spieler tauschen, von den Orlando Magic zum 16-maligen Meister. Neben L.A. und Orlando sind die Philadelphia 76ers und die Denver Nuggets am komplizierten Trade beteiligt. Unter anderem macht Andrew Bynum bei den Lakers Platz für Howard und wechselt zu den Sixers. Philadelphia reicht Andre Iguodala, der derzeit bei Olympia für die USA im Einsatz ist, an Denver weiter. Howard, der dem US-Team bei den Spielen in London wegen eines Bandscheibenvorfalls fehlt, war schon im vergangenen Sommer ein großes Thema auf dem Transfermarkt. Auch die Dallas Mavericks, Team des deutschen Basketballstars Dirk Nowitzki, waren am 2,11-m-Riesen interessiert. Doch der 26-jährige Howard, sechsmaliger Allstar und einer der besten Verteidiger der Liga, blieb bei den Magic. Jetzt zieht der Olympiasieger von Peking doch weiter und versucht sein Glück an der Westküste.

Fifa, bin Hammam: Der juristische Kampf der Fifa gegen ihren ehemaligen Funktionär Mohamed bin Hammam geht weiter. Der Fußball-Weltverband gab am Freitag bekannt, dass der Vorsitzende der Ethikkommission, Michael Garcia, gegen bin Hammam offiziell ein Verfahren eröffnet hat. Der Katarer war zuletzt für 90 Tage provisorisch gesperrt, nachdem der Internationale Sportgerichtshof Cas die lebenslange Sperre der Fifa gegen den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten aufgehoben hatte. Bin Hammam war 2011 von der FIFA auf Lebenszeit ausgeschlossen worden. Das Exekutivkomitee des Verbands hatte es als erwiesen angesehen, dass er während seiner Kandidatur versucht hatte, Funktionäre des Karibischen Fußball-Verbandes (CFU) in Trinidad und Tobago mit Geschenken in Höhe von 40.000 Dollar zu bestechen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ske - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Olympia-Splitter
:Heiratsantrag nach dem Schlusspfiff

Eine französische Basketballerin bekommt nach dem Einzug ins Halbfinale einen Heiratsantrag vor großem Publikum. Olympiasieger Robert Harting wird auf seiner Siegesfeier beklaut - und muss die Nacht in der Bahn verbringen. Usain Bolt lässt drei Schwedinnen zu sich ins Hotelzimmer. Kuriose Nachrichten aus London.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: