ATP-Finale:Nadal dominiert Ferrer zum Auftakt

Nadal of Spain celebrates winning his men's singles tennis match against compatriot Ferrer at the ATP World Tour Finals at the O2 Arena in London

Rafael Nadal: Guter Start in London

(Foto: REUTERS)

Rafael Nadal besiegt David Ferrer in seinem ersten Spiel in London. Chad Le Clos bricht seinen eigenen Weltrekord über 200 Meter Schmetterling. Mesut Özil erhebt Borussia Dortmund zum Titelfavoriten in der Champions League.

Tennis, ATP-Finale: Rafael Nadal hat einen ersten wichtigen Schritt zum letzten ihm noch fehlenden großen Titel gemacht. Der spanische Weltranglistenerste gewann sein Auftaktmatch beim ATP-Finale in London gegen seinen Landsmann David Ferrer nach einer beeindruckenden Leistung in nur 74 Minuten 6:3, 6:2 und räumte damit seinen stärksten Konkurrenten in der Gruppe A aus dem Weg. Nadal, der beim Tour-Finale erst einmal im Finale stand und dabei 2010 gegen Roger Federer unterlag, hatte noch am Samstag im Halbfinale des Masters-Turniers von Paris gegen Ferrer 3:6, 5:7 verloren. Im 26. Duell mit dem Weltragnlistenvierten gelang dem achtmaligen French-Open-Sieger der 21. Sieg. Im Gegensatz zur Pleite in Paris ließ Nadal zu keinem Zeitpunkt zu, dass Ferrer den nötigen Druck aufbauen konnte, und spielte gnadenlos effektiv: Mit nur sieben Breakbällen nahm der 27-Jährige seinem vier Jahre älteren Kontrahenten sechs Mal den Aufschlag ab. In der Gruppe A trifft Nadal noch auf den Schweizer Stanislas Wawrinka, Nummer sieben der Setzliste, und den Tschechen Tomas Berdych (Nr. 5).

Schwimmen, Weltrekord: Der südafrikanische Schwimm-Olympiasieger Chad Le Clos hat beim Kurzbahn-Weltcup in Singapur einen Weltrekord über 200 Meter Schmetterling aufgestellt. Der 21 Jahre alte Weltmeister blieb mit 1:48,56 Minuten um 48/100 Sekunden unter seiner bisherigen Bestmarke, die er erst am 7. August dieses Jahres beim Weltcup-Auftakt im niederländischen Eindhoven erreicht hatte. Zudem siegte er in Singapur auch über 50 Meter Schmetterling (22,24). Er baute seine Führung in der Gesamtwertung aus und kann bei den noch ausstehenden Meetings in Tokio (9./10. November) und Peking (13./14. November) nicht mehr von Rang eins verdrängt werden. Bei den Frauen setzte Katinka Hosszu ihre Siegesserie fort und gewann über 100 Meter Schmetterling (56,58) und 200 Meter Lagen (2:05,33). Die Doppel-Weltmeisterin aus Ungarn hatte sich schon zuvor die Gesamtwertung gesichert und ihren Vorjahreserfolg wiederholt. Für zwei weitere Weltrekorde sorgte das Quartett Australiens, das im Mixed-Wettbewerb über 4 x 50 Meter Lagen zunächst im Vorlauf die Marke auf 1:39,08 Minuten schraubte, diese dann im Finale nochmals auf 1:38,02 Minuten verbesserte. Ohne einen Podestrang blieben am ersten Tag die deutschen Starter. Für die besten Platzierungen sorgten Dorothea Brandt (Essen) über 50 Meter Freistil (24,57) und Sarah Köhler (Frankfurt/Main) über 800 Meter Freistil (8:25,64). Beide landeten jeweils auf Rang fünf.

Champions League, BVB: Für den deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil vom englischen Premier-League-Tabellenführer FC Arsenal ist Borussia Dortmund ein Aspirant auf den Gewinn der Champions League. "Wer bei uns gewinnt, gehört natürlich zu den Titelfavoriten. Dortmund hatte schon in der vergangenen Saison eine starke Mannschaft. Und mein Eindruck ist: Sie sind noch besser geworden", meinte der Mittelfeldspieler im Vorfeld des Gruppenspiels beim BVB am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF) in einem Interview in der Bild-Zeitung. Bei der Borussia "greift ein Rädchen ins andere. Die Mannschaft ist sehr gut eingespielt", so Özil weiter. Die 1:2-Heimniederlage gegen den BVB zwei Wochen zuvor wurmt ihn jedoch noch immer: "Jede Niederlage ärgert mich. Heimniederlagen besonders. Und in der Champions League erst recht. Wir waren dran, das Spiel zu drehen. Aber Dortmund hat das zweite Tor gemacht."

Champions League, FC Chelsea: Der FC Chelsea muss im Gruppen-Rückspiel der Champions League am Mittwoch gegen Schalke 04 (20.45 Uhr/Sky) auf seinen Stürmer Fernando Torres verzichten. Der spanische Welt- und Europameister verletzte sich am Montag im Training am Oberschenkel. "Er hat eine muskuläre Verletzung", bestätigte Chelseas Trainer José Mourinho am Dienstag: "Er fällt am Mittwoch und am Wochenende auf jeden Fall aus." Für Torres, der beim Sieg im Hinspiel auf Schalke (3:0) zwei Tore erzielt hatte, dürfte der Kameruner Samuel Eto'o ins Team rücken. Eine weitere Alternative ist der Ex-Hoffenheimer Demba Ba. "Sie wollen spielen und haben jetzt die Gelegenheit dazu", sagte Mourinho. Durchaus beeindruckt gab sich der Portugiese vom Bundesliga-Sechsten Schalke: "Sie haben eine sehr gute Auswärtsbilanz, sowohl in der Bundesliga, als auch im Europapokal. Sie fühlen sich auswärts wohler als zu Hause." Die Königsblauen sind in der Champions League seit sechs Auswärtsspielen ungeschlagen und gewannen in dieser Saison 3:2 bei PAOK Saloniki und 1:0 beim FC Basel. In der Bundesliga holten sie aus den letzten vier Gastspielen zehn Punkte. "Sie sind eine physisch starke Mannschaft", sagte Mourinho, "ich weiß aber nicht, ob sie hierherkommen, um zu gewinnen, oder versuchen, einen Punkt zu holen. Das Ergebnis aus dem Hinspiel bedeutet im Moment gar nichts."

2. Bundesliga, Energie Cottbus: Fußball-Zweitligist FC Energie Cottbus hat die Trennung von Cheftrainer Rudi Bommer bestätigt. "Wir haben die Situation sehr sachlich analysiert und sind gemeinsam zu der Erkenntnis gekommen, mit einer Veränderung den Druck vom Team nehmen zu können", erklärte Präsident Ulrich Lepsch am Dienstag in einer Mitteilung. Nach vier Spielen ohne Sieg und ohne Tor war der ehemalige Erstligist FC Energie in der 2. Liga auf einen Abstiegsplatz gestürzt. Bommer hatte zwar am Montag noch das Training geleitet. Die Klubspitze aber sah keine Chance mehr, mit dem 56 Jahre alten Fußball-Lehrer die Wende zu schaffen. Zuletzt hatte die Mannschaft von neun Spielen nur eins gewonnen. 13 Punkte nach 13 Spieltagen sind der bislang schlechteste Saisonstart der Cottbuser in der 2. Bundesliga. Am Abend hatte es ein abschließendes Gespräch mit dem Trainer gegeben, der beim FC Energie noch einen Vertrag bis zum Sommer 2014 hatte. Jetzt sollen offiziell die Gespräche mit Nachfolgekandidaten beginnen. Als möglicher neuer Cheftrainer wird der Berliner Stephan Schmidt gehandelt.

Dressurreiten, Sperre: Die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth ist wegen einer verbotenen Medikation für sechs Monate gesperrt worden. Bei Werths Pferd El Santo war nach den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld im Juni 2012 die verbotene Substanz Cimetidin festgestellt worden. Die Erste Kammer der Disziplinarkommission gehe davon aus, dass die positive Kontrolle auf eine fahrlässige Sorgfaltspflichtverletzung im Stall der Reiterin zurückzuführen sei, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Zudem soll Werth die Kosten des Verfahrens tragen und eine Geldbuße in Höhe von 2000 Euro zahlen. "Ich bin enttäuscht, aber nicht überrascht. Es geht jetzt seinen weiteren Gang", sagte die Rheinbergerin zu dem Urteil in erster Instanz. Noch ist die Sperre nicht rechtskräftig. Werth hat angekündigt, Berufung einzulegen und vor das Große Schiedsgericht der FN zu ziehen. Sie hofft weiter auf einen Freispruch. Vorerst darf sie weiter bei Turnieren starten. Ungeachtet des Ausgangs des Verfahrens will die 44-Jährige Schadenersatz von der FN fordern. Werth hatte als Grund für die positive Probe eine angebliche Verunreinigung einer Urinprobe des Pferdes durch eine Kontamination des Tränkesystems in ihrem Stall angegeben. Dies hatte sowohl ein von ihr beauftragter Sachverständiger als auch ein von der FN bestellter Fachmann für möglich gehalten.

Die Disziplinarkommission hielt Werths Darstellung hingegen für "äußerst unwahrscheinlich". Die Reiterin hätte für die Richtigkeit dieser Version nach den Vorgaben des turniersportlichen Regelwerks "einen Beweis mit einem Wahrscheinlichkeitsgrad von mindestens 50 Prozent führen müssen. Dies ist ihr bei weitem nicht gelungen". Die bei El Santo festgestellte Substanz Cimetidin wird unter anderem bei Magengeschwüren eingesetzt. International ist das Mittel erlaubt, bei nationalen Turnieren aber verboten. Wäre die Probe bei einer international ausgeschriebenen Veranstaltung genommen worden, wäre dies für Werth folgenlos geblieben. Daher ist das Verfahren nur national. Allerdings würde eine von der FN ausgesprochene Sperre auch international gelten. Werth war 2009 schon einmal für sechs Monate gesperrt worden. Damals war bei ihrem Pferd Whisper das verbotene Mittel Fluphenazin nachgewiesen worden. Anders als bei El Santo handelte es sich damals um Doping. Neben Doping zur Leistungssteigerung gibt es im Pferdesport die verbotene Medikation. Im heimischen Stall darf das Mittel verabreicht werden, aber die Medikamente dürfen nicht mehr im Körper sein, wenn das Pferd im Sport eingesetzt wird. Trotz des laufenden Verfahrens war Werth in diesem Jahr für die EM in Herning nominiert worden. Mit der Equipe gewann sie in Dänemark auf Don Johnson den Mannschafts-Titel.

Tennis, ATP-Finale: Juan Martin del Potro und Stanislas Wawrinka haben am ersten Tag des ATP-Finales in London ihre Auftaktmatches gewonnen. Der Weltranglistenfünfte del Porto aus Argentinien setzte sich in der Gruppe B mit viel Mühe 6:7 (4:7), 6:3, 7:5 gegen den Franzosen Richard Gasquet (Nr. 9) durch. Der Schweizer Wawrinka, Nummer acht der Welt, hatte zuvor in der Gruppe A gegen den zwei Plätze besser geführten Tschechen Tomas Berdych mit 6:3, 6:7 (0:7), 6:3 durchgesetzt.

Für den 28-Jährigen Wawrinka ist es die erste Teilnahme am Saisonfinale der acht besten Spieler. Der frühere US-Open-Sieger del Potro fand gegen Dauerläufer Gasquet nur schwer ins Spiel, das Duell blieb für den Hünen aus Tandil lange Zeit eine Geduldsprobe. Nach dem Break zum 4:3 im dritten Satz sah del Potro wie der sichere Sieger aus, doch der Franzose kämpfte sich noch einmal zurück. Am Ende war die Gegenwehr Gasquets jedoch gebrochen, der nach 2:23 Stunden unterlag. Berdych nutzte zuvor in einem durchwachsenen Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seite seine Chancen nicht und vergab sämtliche seiner fünf Breakbälle. Nach einer Schwächephase im Tiebreak des zweiten Satzes gelang Wawrinka im Schlussdurchgang das entscheidende Break zum 3:1. Den Matchball zum achten Sieg im 13. Duell mit Berdych verwandelte der Schweizer nach 2:25 Stunden.

Die Topspieler der Branche greifen am Dienstag ins Geschehen ein: In der Gruppe A spielt der Weltranglistenerste Rafael Nadal (Spanien) gegen seinen Landsmann David Ferrer, der ihn am Samstag im Halbfinale von Paris bezwungen hatte. In der Gruppe B trifft Titelverteidiger Novak Djokovic (Serbien) in der Neuauflage des Vorjahresfinals auf Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer aus der Schweiz.

Formel 1, Alonso: Ferrari-Pilot Fernando Alonso wird nach seinem schmerzhaften Renn-Zwischenfall von Abu Dhabi wohl rechtzeitig wieder fit für den Grand Prix in Austin in zwei Wochen. Der spanische Formel-1-Pilot sei "in Ordnung - nur ein paar Schmerzen und nichts mehr", zitierte die BBC am Montagabend via Twitter einen Sprecher der Scuderia. Alonso war bei einem Ausweichmanöver am Sonntag heftig über die Randsteine gerast und dabei mächtig durchgerüttelt worden. Der WM-Zweite hatte danach über Rückenschmerzen geklagt und sich mehreren medizinischen Untersuchungen unterziehen müssen.

Basketball, NBA: Die Pleitenserie von Rekordmeister Boston Celtics in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA hält an. Der 17-malige Champion kassierte durch ein 88:95 bei den Memphis Grizzlies die vierte Niederlage im vierten Saisonspiel. So schlecht waren die Celtics zuletzt in der Saison 1969/70 in eine Spielzeit gestartet. "Ich denke, man hat gesehen, wo wir stehen und wo wir hin müssen", sagte Bostons Coach Brad Stevens, "natürlich bin ich enttäuscht über die Niederlage. Aber es gibt eine Menge Dinge, über die ich nicht enttäuscht bin." Jeff Green war mit 22 Punkten bester Werfer der Celtics, die zuletzt 2008 NBA-Champion geworden waren. Damit war der Forward auch sicherster Schütze der Partie. Gerissen ist die Erfolgsserie der Houston Rockets. Nach zuletzt drei Siegen unterlagen die Texaner bei den Los Angeles Clippers mit 118:137, liegen in der Southwest Division aber weiter vorn.

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