ATP-Finale in London:Djokovic gewinnt, Nadal bleibt Nummer eins

Rafael Nadal v Novak Djokovic

Gewinner des Finales: Novak Djokovic

(Foto: dpa)

Zum Jahresabschluss triumphiert Novak Djokovic: Der Serbe schlägt im ATP-Finale von London Rafael Nadal - und das überraschend deutlich. In der Weltrangliste kann er jedoch nicht am Spanier vorbeiziehen.

Dank einer starken Vorstellung hat Novak Djokovic seinen Titel beim ATP-Finale in London erfolgreich verteidigt und dem Spanier Rafael Nadal den Abschluss der Saison verdorben. Der Weltranglistenzweite aus Serbien gewann das Endspiel des mit sechs Millionen Dollar dotierten Hartplatzturniers der besten acht Profis mit 6:3, 6:4 gegen Branchenführer Nadal und feierte seinen 20. Erfolg in Serie.

Nach 1:36 Stunden verwandelte der 26-jährige Djokovic seinen dritten Matchball und ließ seiner Freude in der mit knapp 18.000 Zuschauern gefüllten Arena in North Greenwich freien Lauf. "Ich bin sehr glücklich. Aber wichtig ist auch das Team hinter mir, es hat einen großen Anteil an diesen Erfolgen", sagte der Serbe.

Für Australian-Open-Sieger Djokovic, der ein Preisgeld in Höhe von 1,92 Millionen Dollar bekam und sich für die Niederlage im Finale der US Open revanchierte, war es bereits der dritte Titel beim ATP-Tourfinale nach 2008 und 2012 sowie der siebte Turniererfolg in diesem Jahr.

Nadal indes muss weiter auf seinen ersten Erfolg beim Saisonabschluss der Besten warten - den einzigen Titel, der ihm noch fehlt. Der amtierende French- und US-Open-Gewinner, der in dieser Saison bereits zehn Turniere gewonnen hatte, kassierte im 82. Match seit seinem Comeback im Februar 2013 erst die siebte Niederlage. "Das war eines meiner besten Jahre bislang. Und dieses Match in diesem Stadion spielen zu dürfen, war fantastisch für mich", meinte Nadal.

Einen Tag nach seinem Halbfinal-Erfolg gegen Stanislas Wawrinka (Schweiz) glückte Djokovic ein Auftakt nach Maß. Der sehr gut aufspielende Serbe machte sieben der ersten acht Punkte und ging nach einem Break schnell mit 3:0 in Führung. Nadal konnte zwar ausgleichen, bekam seine Schwächen beim Service aber zunächst nicht in den Griff. Allein im Auftaktsatz unterliefen ihm vier Doppelfehler, nur 58 Prozent der ersten Aufschläge brachte der Weltranglistenerste dabei ins Feld.

Djokovic indes nutzte seine Chancen, ging mit 5:3 in Führung und holte sich mit seinem zweiten Ass den ersten Durchgang nach 44 Minuten. Auch in der Folge war Djokovic der konstantere Spieler und versetzte seinem Kontrahenten erneut durch ein frühes Break zum 2:1 einen Tiefschlag.

Viel Zeit für ausgelassene Partys an der Themse bleibt dem alten und neuen Tennis-"Weltmeister" aber nicht. Bereits ab Freitag trifft Djokovic, der im 39. Duell mit Nadal seinen 17. Sieg feierte, im Davis-Cup-Finale mit Serbien in Belgrad auf Tschechien. Eine Herzensangelegenheit für den Weltranglistenzweiten: "Davis Cup ist immer noch etwas Besonderes für mich und wird es auch immer bleiben. Ich bin stolz, mein Land vertreten zu dürfen."

Der Wahl-Monegasse war als leichter Favorit ins letzte Turnier des Jahres gestartet, nachdem er zuvor drei Turniere in Serie (Paris, Shanghai, Peking) gewonnen hatte - und dabei neben Federer unter anderem auch Nadal bezwungen hatte.

Allerdings musste Djokovic in den Tagen von London schnell die Hoffnung auf die Rückkehr an die Spitze der Weltrangliste begraben. Dauerrivale Nadal hatte durch seinen vorzeitigen Halbfinal-Einzug seinen Verbleib auf dem Thron über den Jahreswechsel hinaus besiegelt.

Nadal geht damit zum insgesamt dritten Mal nach 2008 und 2010 als Nummer eins in eine neue Saison. Dies hatte dann auch für besondere Glücksmomente beim Nadal gesorgt. "Das ist eines der besten Dinge, die mir in meiner Karriere gelungen sind. Es ist ein perfektes Szenario. Ich habe mehr erreicht, als ich zu träumen gewagt habe", sagte der achtmalige Paris-Champion, der wegen seiner chronischen Patellasehnen-Entzündung im Knie erst im Februar und nach sieben Monate Pause zurückgekehrt war.

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