Champions League:Bergamo ist zu stark für Stuttgart

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Bergamos Sead Kolasinac kämpft mit El Bilal Toure um den Ball. (Foto: Tom Weller/dpa)

Der Europa-League-Sieger nutzt seine Chancen besser als die Schwaben, Hansi Flicks Barcelona marschiert weiter und Paris Saint-Germain verliert erneut.

Der Europa-League-Gewinner war eine Nummer zu groß für den VfB Stuttgart. „Sie waren eiskalt vor dem Tor und wir nicht. Das war ein schwieriger und ekliger Gegner“, sagte Chris Führich nach dem 0:2 (0:0) gegen Atalanta Bergamo. Der Nationalspieler sah aber in der zweiten Niederlage im vierten Spiel der Champions-League-Saison nicht alles negativ. Man könne „aus dem Spiel eine Menge Positives mitnehmen“, meinte der Flügelspieler.

Ex-Bundesliga-Profi Ademola Lookman und Nicolo Zaniola haben dem VfB mit ihren Treffern einen großen Abend vermasselt. Lookman traf vor 60.000 Zuschauern in der 51. Minute. Für den Stürmer war es bereits das achte Pflichtspieltor der Saison. Vergangene Spielzeit hatte er im Finale der Europa League alle drei Tore beim 3:0 der Italiener gegen Bayer Leverkusen erzielt. Der eingewechselte Zaniolo machte in der stimmungsvollen Arena gegen den VfB den Deckel drauf (88.). „Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Das tut weh, aber diese Erfahrungen macht man auf diesem Niveau“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß.

„Wir haben lange Zeit alles weg verteidigt, aber versäumt, unsere Chancen reinzumachen“, sagte Mittelstädt. Damit sind die Stuttgarter auf Rang 27 der 36 Teams umfassenden Tabelle zurückgefallen. Mindestens Platz 24 ist notwendig, um sich für die Playoffs zum Achtelfinaleinzug zu qualifizieren. Da müssen die Punkte gegen andere Mannschaften her. „Bergamo ist eine der formstärksten Mannschaften Europas“, befand Mittelstädt.Der späte 1:0-Erfolg bei Juventus Turin vor zwei Wochen hatte den Stuttgartern einen Schub für ihre weiteren internationalen Aufgaben gegeben. Auf den ersten Heimsieg in der Königsklasse seit fast 15 Jahren müssen sie aber weiter warten. Bergamo blieb am vierten Spieltag der Ligaphase zum vierten Mal ungeschlagen und zum vierten Mal ohne Gegentor.

Flick marschiert weiter, PSG verliert erneut

Trainer Hansi Flick hat dagegen seinen Erfolgslauf mit dem FC Barcelona fortgesetzt. In der Champions League bezwangen die Katalanen Roter Stern Belgrad nach der nächsten Torgala mit 5:2 (2:1) und feierten den wettbewerbsübergreifend siebten Sieg in Folge. Inter Mailand schlug derweil den FC Arsenal, Atletico Madrid feierte einen höchst glücklichen Last-Minute-Sieg bei Paris Saint-Germain. Robert Lewandowski (43., 53.) traf zweimal für den überlegenen FCB, der den dritten Erfolg im vierten Königsklassen-Spiel feierte. Inigo Martinez (13.), Raphinha (55.), der bereits beim 4:1 über Bayern München dreimal getroffen hatte, und Fermin Lopez (76.) besorgten die weiteren Treffer. Für Belgrad waren Ex-Bundesligaspieler Silas (27.) sowie Felicio Milson (84.) erfolgreich.

„Wir können uns immer verbessern, aber ich bin wirklich zufrieden“, sagte Flick bei Movistar: „Sie haben gut gespielt, waren gut mit dem Ball, aber wir haben sie unter Druck gesetzt. Es ist gut, das zu sehen.“

Im Mailänder Stadion fügte Inter dem FC Arsenal beim 1:0 (1:0) die erste Saisonniederlage zu. Hakan Calhanoglu nutzte kurz vor der Pause einen berechtigten Handelfmeter zur Führung (45.+3). Weil den Gunners um Nationalspieler Kai Havertz in der zweiten Hälfte die letzte Durchschlagskraft fehlte und Inter erfolgreich Beton anrührte, blieb es beim knappen Sieg, mit dem sich die Italiener in der Spitzengruppe festsetzten.

Havertz muss mit einer Platzwunde vom Platz

Nach einem Zusammenstoß mit dem deutschen Innenverteidiger Yann Aurel Bisseck hatte sich Havertz eine blutende Platzwunde am Kopf zugezogen. Ob sein Einsatz für die Nationalmannschaft in den letzten beiden Partien der Nations-League-Vorrunde gegen Bosnien-Herzegowina (16. November) und in Ungarn (19. November) in Gefahr ist, war zunächst offen.

Im Duell der enttäuschend gestarteten Topteams aus Paris und Madrid war PSG über weite Strecken die klar bessere Mannschaft - dennoch schnappte sich Atletico den glücklichen 2:1 (1:1)-Sieg. Warren Zaire-Emery (14.) sorgte für die frühe Führung des französischen Meisters, doch Nahuel Molina (18.) konterte diese umgehend. Im Anschluss wuchs Atletico-Torhüter Jan Oblak über sich hinaus und verhinderte weitere Gegentreffer. In der dritten Minute der Nachspielzeit nutzte Angel Correa einen der ganz wenigen Konter der unterlegenen Spanier zum Siegtreffer.Überraschungsteam Stade Brest durfte ebenfalls erneut jubeln. Nach dem 2:1 (1:0) über Sparta Prag haben die Franzosen bereits zehn von zwölf möglichen Punkte auf dem Konto.

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