Armstrong wehrt sich:"Das ist purer Skandaljournalismus"

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Laut Berichten der französischen Sporttageszeitung L'Equipe war der siebenmalige Tour-Sieger Lance Armstrong bei seinem ersten Triumph bei der Frankreich-Rundfahrt 1999 gedopt.

Unter dem Titel "Armstrongs Lüge" berichtet das Blatt, in eingefrorenen Proben des Texaners sei nun mehrfach das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen worden. Die Tests in dem französischen Labor in Chatenay-Malabry bei Paris seien 2004 ausgewertet worden. Dabei seien gleich sechs Proben Armstrongs positiv gewesen. Zur Zeit der Probeentnahme Ende der 90er war die Nachweismethode für Epo noch nicht ausgereift, das Mittel jedoch bereits weit verbreitet.

Lance Armstrong (Foto: Foto: dpa)

Der Direktor des Labors in Chatenay-Malabry, Jaqcues de Ceaurriz, erklärte indes, es bestehe kein Zweifel an den Resultaten der Dopingproben, auch wenn diese bereits fünf Jahre vor Durchführung der Tests entnommen worden seien. Gleichzeitig erläuterte de Ceaurriz jedoch, dass Armstrong auf Grundlage der neuen Tests keine Sanktionen zu befürchten habe.

"Die Tests wurden im Rahmen wissenschaftlicher Forschungsarbeiten durchgeführt. Wir haben die Proben wie immer anonym ausgewertet. Der rein experimentelle Charakter des Tests und die Tatsache, dass es keine Möglichkeit zu einem Gegengutachten gibt, lassen jedoch keine Möglichkeit, die Fahrer auf Grund unserer Ergebnisse zu sanktionieren", sagte der Wissenschaftler. L'Equipe verweist aber darauf, dass die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) juristische Schritte einleiten könnte.

Nach dem Bericht der Sportzeitung soll Armstrong nicht der einzige Fahrer mit Positivtests bei der Tour vor sechs Jahren gewesen sein. Insgesamt liegen zwölf positive Ergebnisse vor.

Weitere Namen wurden jedoch nicht genannt. Armstrong sieht sich unterdessen als Gejagter der Medien. "Schon wieder berichtet eine europäische Zeitung, ich hätte gedopt. Unglücklicherweise geht die Hexenjagd weiter", schreibt er auf seiner Internetseite.

Armstrong, der sich bereits desöfteren Dopingvorwürfen ausgesetzt sah, bestritt die Berichte: "Ich habe niemals leistungssteigernde Mittel genommen. Das ist purer Skandaljournalismus der L'Equipe", erklärte Armstrong auf seiner Internetseite.

In einem Interview, das er dem Playboy vor der Tour 2005 gegeben hatte, behauptete Armstrong, "keine einzige" seiner 300 Dopingproben sei positiv ausgefallen. Gleichzeitig sprach er auch davon, Opfer von Sabotage zu werden: "Die Angst habe ich ständig. Sie könnten mir was ins Essen tun oder ins Trinkwasser", so Armstrong.

Was das Dopen allgemein angeht, glaubte er, "dass der Radsport sauberer ist als sein Ruf".

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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