Der berüchtigte Sportmediziner Armin Klümper ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 23. Juni in Kapstadt gestorben. Er wurde 84 Jahre alt. Klümper wird vorgeworfen, maßgeblich am Doping vieler westdeutscher Spitzensportler beteiligt gewesen zu sein.
Die Vorwürfe gegen Klümper wogen schon zu seinen Lebzeiten schwer. Seine Praxis in Freiburg galt seit Ende der sechziger Jahre bis 2000 als Anlaufstelle für Spitzensportler, die verletzt waren oder laut einer Studie, die der Sportwissenschaftler und Journalist Andreas Singler im Jahr 2017 vorgelegt hatte, wissentlich oder unwissentlich von ihm gedopt wurden. Bekannt war demnach der sogenannte "Klümper-Cocktail", der eine Vielzahl an Substanzen enthielt.
Singlers Gutachten kommt zu dem Schluss, dass Klümper unter anderem für die "dopinggestützte Systembetreuung" der Kaderathleten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) vor den Olympischen Sommerspielen in Montreal 1976 zuständig war. Zudem konnte der Autor Anabolika-Lieferungen an den damaligen Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart in den siebziger und achtziger Jahren nachweisen.
Trotz der Aussagen vieler Sportler und zahlreicher Dokumente, die Klümper in Verbindung mit systematischem Anabolika-Doping bringen, wurde er nie von einem Gericht verurteilt. 2000 zog er sich nach Südafrika zurück, wo er nun starb.