Deadline Day:Freude bei Manchester United - es ist vorbei

Deadline Day: Uniteds Rekordeinkauf: Antony, hier grimmig im Trikot von Ajax Amsterdam.

Uniteds Rekordeinkauf: Antony, hier grimmig im Trikot von Ajax Amsterdam.

(Foto: Pro Shots/Imago)

Der englische Klub hat doch noch einen neuen Rekordeinkauf gefunden. Mario Balotelli lehrt jetzt in der Schweiz einen Trainer das Fürchten - und Hertha BSC spart ein bisschen. Geschichten vom Transferschluss.

Von SZ-Autoren

Die gute Nachricht für Manchester United: Der Transfersommer ist zu Ende. Englands Rekordmeister war zuletzt ein so unruhiger Klub, dass die meisten Spieler, die man im Sommer verpflichten wollte, lieber ablehnten. Nun fand sich doch noch ein Mutiger: Antony Matheus dos Santos, so lautet der volle Name des mit 100 Millionen Euro teuersten Einkaufs der stolzen Klubgeschichte. Antony, 22, hat nun die Aufgabe, Uniteds Offensive zu retten und im System von Trainer Erik ten Hag besser zu funktionieren als ein gewisser Cristiano Ronaldo. Eigentlich wollte United eine Reihe von Spielern wie Antony verpflichten, eigentlich hätte man auch Ronaldo gerne abgegeben, aber zum Trost: Andere hatten noch schlechtere Sommer. Ajax Amsterdam etwa hat Trainer ten Hag und acht Leistungsträger abgegeben - und in Antony nun auch noch den besten verbliebenen Stürmer. Felix Haselsteiner

Aubameyangs Befreiung

Deadline Day: Salti demnächst wieder in London: Pierre-Emerick Aubameyang.

Salti demnächst wieder in London: Pierre-Emerick Aubameyang.

(Foto: Tim Ireland/dpa)

Mit guten Geschäften hatte es der FC Barcelona in den vergangenen Jahren nicht so, aber im Fall des Gabuner Stürmers Pierre-Emerick Aubameyang gingen die Rechnungen auf. Vor gut einem halben Jahr hatte Barça den früheren Dortmunder ablösefrei vom FC Arsenal aus London geholt. Nun wechselt Aubameyang, 33, zu seinem früheren Trainer Thomas Tuchel, sprich: zum FC Chelsea. Barça erhält angeblich 13 Millionen Euro Ablöse - und als Dreingabe den spanischen Linksverteidiger Marcos Alonso. Für Aubameyang dürfte die Rückkehr nach London einer Befreiung gleichkommen. Einerseits war er durch den Einkauf von Robert Lewandowski zum Reservistendasein verdammt. Andererseits war er am Montag in seinem Haus brutal überfallen worden. Durch einen Schlag mit einem Gewehrkolben zog er sich einen Haarriss im Kiefer zu, der ihn für einen Monat außer Gefecht setzen soll. Javier Cáceres

Trainerschreck beim Trainerschreckverein

Deadline Day: Den Hut auf: Mario Balotelli mit Sion-Trikot

Den Hut auf: Mario Balotelli mit Sion-Trikot

(Foto: Fabrice Coffrini/AFP)

José Mourinho schmiss ihn regelmäßig aus dem Kader von Inter Mailand, mit Roberto Mancini prügelte er sich bei Manchester City mal beinahe im Training, und beim FC Liverpool wollte es Jürgen Klopp gar nicht erst probieren mit ihm: Ein Trainerliebling war Mario Balotelli noch nie. Daran hat sich in den vergangenen Jahren seiner lebhaften Karriere wenig geändert. Am vorigen Samstag geriet er mit seinem Trainer Vincenzo Montella nach Abpfiff noch auf dem Feld aneinander - es war der letzte Auftritt des inzwischen 32 Jahre alten Stürmers bei Adana Demirspor in der Türkei, wo er vergangene Saison immerhin 18 Tore schoss. Kurz vor Transferende gab nun der Schweizer Erstligist FC Sion die Verpflichtung Balotellis bekannt. Das könnte passen. Denn bevor es dort zum Streit kommen kann, ist der Trainer im Zweifel eh schon rausgeflogen. Seit 2017 wechselte der Verein 13-mal den Übungsleiter. David Kulessa

Reicher Schweizer

Deadline Day: Zuletzt nur noch Dortmunder Reservist: Manuel Akanji.

Zuletzt nur noch Dortmunder Reservist: Manuel Akanji.

(Foto: H. Langer/Imago)

Um sechseinhalb Kilometer hat Manuel Akanji seinen Sehnsuchtsort aus der Kindheit verfehlt. Der Innenverteidiger ist (noch) Fan von Manchester United, aber statt im Old Trafford spielt er zukünftig im Etihad Stadium von Stadtrivale Manchester City. Trotzdem sei es "der perfekte nächste Schritt", sagte er. Etwa 17,5 Millionen Ablöse soll Akanji im Sommerschlussverkauf von Borussia Dortmund gekostet haben. Für Manchester City und dessen Besitzer aus Abu Dhabi ist das ein Schnäppchen, auch wenn Akanji beim BVB zuletzt auf der Tribüne saß. Und Citys Hochglanzkader fehlen nun mal gleich zwei Innenverteidiger verletzungsbedingt. Fußballerisch könnte Akanji gut hineinpassen: Er ist schnell und zweikampfstark, ideal für eine hoch stehende Abwehr. Nebenbei ist er mit einem wöchentlichen Gehalt von circa 180 000 Pfund angeblich auch noch zum bestbezahlten Schweizer Fußballer der Geschichte aufgestiegen. Karoline Kipper

Gesund bleiben in Dänemark

Deadline Day: Demnächst wieder auf dem Platz? Alfred Finnbogason

Demnächst wieder auf dem Platz? Alfred Finnbogason

(Foto: Mathilda Ahlberg/Bildbyran/Imago)

Einer der markanten Stürmer der Bundesliga in den vergangenen Jahren war dann einfach mal weg, ohne Blumenstrauß: Darüber, dass Alfred Finnbogason nach Auslaufen seines Vertrags den Verein verlässt, informierte der FC Augsburg in der Sommerpause. Dass er seitdem nicht mehr zum Kader des Klubs gehört, ist aber kein ungewohntes Bild. Zwar traf der Isländer sehr oft, wenn er gesund war - mit 37 Toren ist er Bundesliga-Rekordschütze des FCA. Aber häufig war er verletzt. Eine ganze Saison lang lief er nie auf, seit er 2016 kam. Wo er wohl hätte landen können, mit weniger gesundheitlichen Problemen, diese Frage hat die Hochphase seiner Karriere begleitet, an deren Höhepunkt er bei der WM 2018 für Island zum 1:1 gegen Argentinien traf. Zuletzt war die Frage allerdings eher: Landet er mit 33 noch mal irgendwo? Die Antwort, am Mittwoch: Lyngby BK in Dänemark. Vorbehaltlich des Medizinchecks. Sebastian Fischer

Der Rückbau der Big City

Deadline Day: Trifft jetzt (vielleicht) woanders: Krzysztof Piatek.

Trifft jetzt (vielleicht) woanders: Krzysztof Piatek.

(Foto: Metodi Popow/Imago)

Eigentlich ist es nicht schwer, von Krzysztof Piatek zu profitieren. Der Pole ist ein klassischer Strafraumstürmer, der nur mit Bällen versorgt werden muss - schon knipst er. Bei Hertha BSC haben sie jetzt endlich mal Flügelstürmer, Chidera Ejuke links und Dodi Lukébakio rechts. Doch Piatek geht, oder: Er muss gehen. Ein Grund ist sein hohes Gehalt. Piatek kam im Januar 2020 aus Florenz nach Berlin, als die Hertha durch den Einstieg von Investor Lars Windhorst im Kaufrausch war. Damals sorgten Piatek, der weiterhin in Berlin weilende Lucas Tousart, Matheus Cunha (heute Atlético Madrid) und Santi Ascacíbar (Cremonese) dafür, dass die Hertha mehr als 100 Millionen Euro ausgab - und damit ihren einzigen Titel neuerer Zeit holte: Wintertransferfensterrekordeinkäufer. Jetzt wechselt Piatek leihweise zur US Salernitana. Dort haben sie einen prima Flügelstürmer als Lieferanten: den früheren Münchner Franck Ribéry. Javier Cáceres

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