Süddeutsche Zeitung

Anschlag:Bizarre Bomben

Mit einem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB will ein junger Mann den Börsenkurs des Vereins zum Abstürzen bringen.

Ein junger Mann, Russlanddeutscher, zu Hause im Schwarzwald, ausgebildet als Elektroniker und belobigt in der Berufsschule, bastelt drei mit Nägeln bestückte Bomben. Mit denen will er einen Bus voller Fußballer in die Luft sprengen, um so den Kurs ihres an der Börse notierten Vereins auf Talfahrt zu bringen und über vorher georderte Verlust-Optionen Geld zu verdienen. Würde man als Tatort-Redakteur so einen Plot annehmen? Nein, würde man nicht. Aber es ist laut Staatsanwaltschaft die bizarre Wahrheit des Anschlags auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am 11. April 2017, kurz vor dem Champions- League-Spiel gegen Monaco. Wie durch ein Wunder erlitt nur der Spieler Marc Bartra leichte körperliche Verletzungen, die seelischen Wunden der Profis und ihrer Betreuer sind eine ganz andere Geschichte. Die Fußballfunktionäre reagierten wie üblich: The games must go on! Die Borussia musste einen Tag später spielen, verlor 2:3 und schied im Viertelfinale aus.

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Quelle:
SZ vom 27.11.2017
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