Angelique Kerber:Ziel: Paris

US Open

Das nächste Ziel bereits im Blick: Angelique Kerber hat das Aus bei den US Open schnell verarbeitet.

(Foto: Seth Wenig/dpa)

Die deutsche Tennisspielerin hakt ihr Aus in New York rasch ab und verlagert den Blick auf die nächste Aufgabe: die French Open, der einzige Slam, den sie noch nicht gewonnen hat.

Von Jürgen Schmieder, New York/Los Angeles

Angelique Kerber lächelte verlegen, als sie beim Video-Gespräch von einem besonders kessen Reporter erklärt bekam, dass sie die Favoritin auf den Sieg bei den French Open sei. Ein Scherz, klar, sie hat in Paris noch nie das Halbfinale erreicht, die anderen Grand-Slam-Turniere hat sie jeweils einmal gewonnen. Es war jedoch etwas anderes in diesem Lächeln zu sehen als nur Verlegenheit, und verbunden mit diesem einen Satz wirkte es fast wie eine Aufforderung, sie mal lieber doch auf dem Zettel zu haben: "Das Ziel ist ganz klar Paris."

Kerber, 32, hatte sich kurzfristig zur Teilnahme an den US Open entschlossen, und sie schien von sich selbst überrascht gewesen zu sein, erst im Achtelfinale gegen Jennifer Brady (USA) verloren zu haben: "Es war wichtig, wieder Matchpraxis zu sammeln." Sie wird nun erst einmal in ihre Tennisakademie in Puszczykowo/Polen zurückkehren und sich dort auf die Turniere auf Sand vorbereiten - ein Belag, der nicht ihre Stärken fördert. "Es geht um die Bewegungen, aber auch um spielerische Elemente", sagte sie, und schon in New York war zu sehen, dass sie variabler und geduldiger agieren möchte. Tugenden, die auf Sand durchaus von Vorteil sind.

Es mag sein, dass Kerber in Paris nicht zu den Favoritinnen gehört, doch das stört sie nicht besonders - ganz im Gegenteil. Sie hat gezeigt, dass man sich Erfolge auch erarbeiten kann, und es ist ihr anzumerken, dass sie ein Ziel braucht, um weiterhin an ihren Fähigkeiten arbeiten zu wollen. Dieses Ziel ist der so genannten "Career Slam", also ein Sieg bei allen vier Grand Slams. Es fehlt noch Paris, und ob sie es letztlich schafft oder nicht: Es bleiben ihr immer noch die anderen drei.

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