Süddeutsche Zeitung

American Football:Die Einhörner geärgert

Die Munich Cowboys bieten dem großen Favoriten Schwäbisch Hall Unicorns bei ihrem 7:20 einen großen Kampf - und versüßen Trainer Holley, der mitten in der Saison in die USA zieht, den Abschied. Die Allgäu Comets treten in Frankfurt nicht an.

Von Christoph Leischwitz

Die eine oder andere Träne wurde auf der Tribüne verdrückt am Samstagnachmittag im Münchner Dantestadion, und das sogar schon vor dem Kickoff: Garren Holley verabschiedete sich nach vier Jahren als Cheftrainer der Munich Cowboys mitten in der Football-Bundesliga-Saison in die USA, um künftig für eine College-Mannschaft im US-Bundesstaat Wisconsin zu arbeiten. In der Partie gegen den haushohen Favoriten Schwäbisch Hall Unicorns legten sich die Spieler für ihn noch einmal besonders ins Zeug und erzielten einen Achtungserfolg: die 7:20-Niederlage vor 1500 Zuschauern bedeutete das beste Ergebnis gegen die Haller seit 2008.

"Wir haben gegen ein europäisches Spitzenteam gespielt und meine Mannschaft hat alles gegeben. Als Coaches können wir mit der Leistung absolut zufrieden sein", sagte Holley in seiner letzten Spielanalyse für die Münchner. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der künftige Cheftrainer Tony Moore und die aufrückende Co-Trainerin für die Defensive, Nadine Nurasyid, erfolgreiche Arbeit zeigen werden.

Zwar gelang der einzige Münchner Touchdown erst im Schlussviertel, bis dahin hatte die Cowboys-Abwehr gegen die starke Offensive der Gäste jedoch eine starke Leistung gezeigt. Zudem gelang der Wurf in die Endzone zu Passempfänger Michiah Quick dem erst kurz zuvor eingewechselten Quarterback-Talent Luca Raue, der außerdem das Team beinahe noch zu einem zweiten Touchdown geführt hätte.

Allgäu Comets treten wegen einer Corona-Infektion beim Gegner Frankfurt nicht an

Die Cowboys stehen nach der Niederlage mit drei Siegen und drei Niederlagen in ihrer Süd-Division auf Rang zwei, sie können sich allerdings aus eigener Kraft vor den Playoffs auch noch Platz eins sichern. Die Partie von Spitzenreiter Allgäu Comets bei den Frankfurt Universe fand hingegen nicht statt. Nachdem die Kemptener erfahren hatten, dass beim Gegner im Laufe der Woche ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurde, entschied man sich in der Nacht vor der Abreise nach Hessen, nicht anzutreten.

Laut eigener Homepage zeigte sich Comets-Präsident Adolf Hölzli verwundert darüber, dass man von der Infektion lediglich auf inoffiziellem Wege erfahren habe, obwohl der infizierte Spieler am Dienstag mit der gesamten Mannschaft trainiert hatte. Wie das Spiel gewertet oder wann es neu angesetzt wird, müsse erst noch geklärt werden, so Hölzli.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5363856
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/sewi
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.