Als erster Schwimmer:Morozow zieht vor Cas

Der Russe Wladimir Morozow will seinen Start bei Olympia vor dem Internationalen Sportgerichtshof einklagen. Als ehemaliger Dopingsünder war er zuvor gesperrt worden.

Es dürfte nun, knapp eine Woche vor den Olympischen Spielen, viel Arbeit auf den Internationalen Sportgerichtshof Cas zukommen. Denn einige russische Sportler werden gegen ihre Ausbootung von den Olympischen Spielen klagen, das steht fest. Wladimir Morozow, ausgeladener Schwimmer, will seinen Start vor dem Cas erzwingen. Der 24-Jährige hat als erster russischer Athlet, der durch den Weltverband Fina für Rio gesperrt wurde, das höchste Sportgericht angerufen. Das berichten die ARD und die französische Nachrichtenagentur AFP.

Morozow gewann bei den Olympischen Spielen in London 2012 mit der 100-Meter-Staffel Bronze. Die Fina hatte ihn und sechs weitere russische Athleten in der vergangenen Woche gesperrt. Nach den Enthüllungen des McLaren-Reports hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) sämtliche Weltverbände aufgefordert, die Doping-Vergangenheit seiner Rio-Fahrer zu überprüfen.

Gegen russische Sportler mit erwiesener Dopingvergangenheit wurde ein grundsätzliches Startverbot verhängt. Neben Morozow wurden unter anderem Julia Jefimowa, Olympia-Dritte in London 2012 über 200 Meter Brust, und Nikita Lobinzew, Medaillengewinner von Peking 2008 und London, gesperrt. Sollten noch mehr russische Athleten ihr Startrecht vor dem Cas einklagen, stehen dem IOC aufregende Tage bevor.

Die Regel des IOC, keine ehemaligen Dopingsünder aus Russland für die Spiele zuzulassen, ist hoch umstritten und gilt nach Meinung von renommierten Sportrechlern vor Gericht als kaum haltbar. "Ich sehe nicht, welche Chancen er vor dem Cas haben sollte", sagte dagegen Nenad Lalovic, Präsident des Internationalen Ringer-Verbandes (UWW) am Rande der Exekutiv-Board-Sitzung des IOC in Rio de Janeiro. Ein Cas-Richter werde die Liste der Weltverbände eh noch bewerten. "Im Anschluss daran wird das Cas-Gericht sicher keine andere Entscheidung mehr treffen", sagte der Serbe.

An viele weitere russische Athleten, die vor den Cas ziehen, glaubt Lalovic nicht. "Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Athleten sollten nun auch verstehen, dass mit dieser IOC-Entscheidung das Beste für sie getan wurde", sagte der Verbands-Chef. Sein eigener Verband hatte in Wiktor Lebejew nur einen von 17 qualifizierten Ringern gesperrt. Der Freistil-Ringer hatte bei der Junioren-WM 2006 einen positiven Doping-Test.

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