Alle Neuner (1):Wasserfälle in der Weißbachschlucht

Magdalena Neuner bereitet sich mit einem DVD-Abend auf das erste Rennen der WM vor, die Techniker präparieren die Strecke mit Salz, die Medien lassen sich zu fragwürdigen Wortspielen hinreißen. Neun Fakten zum WM-Tag aus Ruhpolding.

Carsten Eberts

[] Das liebe Wetter: Warm ist es in Ruhpolding, das Thermometer zeigt durchgehend Plusgrade weit über dem Gefrierpunkt, bis zu 15 Grad sollen es am Donnerstag in der Sonne werden. Immerhin hat es aufgehört zu regnen: Von Dienstag auf Mittwoch hat es durchschüttet, der Schnee taute, auf der kleinen Bergstrecke durch die Weißbachschlucht zwischen Bad Reichenhall und Ruhpolding schossen kleine Wasserfälle den Berg hinunter. Der spätabendliche Weg zum Parkplatz bedeutete vor allem eines: nasse Füße.

[] Die Wetterprognose für Donnerstag: zwölf bis 15 Grad, null Prozent Regenwahrscheinlichkeit.

[] Die Strecke: Die Streckentechniker haben viel Arbeit vor sich. Das Training der Athleten wurde verkürzt, Teile der Strecke gesperrt, es kommt sogar Salz zum Einsatz, um die Flüssigkeit aus dem Schnee zu ziehen. Immerhin: In der Nacht hat es leicht gefroren.

[] Die Eröffnungsfeier: Der Tenor am Tag danach ist einhellig: nette Feier, aber wenig berauschend. "Eher ein Krippenspiel", sagt einer. Die WM an sich soll schon etwas opulenter werden.

[] Kleine Presseschau: die fragwürdigsten Wortspiele. Weit vorne: "Magdalena Neuner, das beste kommt zum Sch(l)uss". Vor allem aber: "Der Greis ist heiß." Da muss man sich für "Alle Neuner" gar nicht schämen.

[] Die Mixed-Staffel I: Die Zeiten, als der Wettbewerb als ungeliebtes Anhängsel ins Programm gepresst wurde, sind vorbei. Am Donnerstag will jeder gewinnen, das zeigt auch das deutsche Aufgebot: Andrea Henkel, Magdalena Neuner, Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer. Besser geht es nicht.

[] Die Mixed-Staffel II: Auch andere Nationen schicken ihre besten Athleten. Und vor allem: In der Mixed Staffel sind auch jene Nationen vorne zu erwarten, die in Staffeln sonst keine große Rolle spielen. Weil sie nicht vier starke Läuferinnen oder Läufer brauchen. Sondern jeweils nur zwei. Profitieren könnten beispielsweise die Italiener.

[] Magdalena Neuner: Wie hat sich die deutsche Goldhoffnung auf den großen Tag vorbereitet? Ganz entspannt. "Wir haben einen DVD-Abend gemacht und mal nicht an Biathlon gedacht", plaudert Zimmerkollegin Miriam Gössner. Geguckt wurde "One Tree Hill", eine amerikanische Teenager-Serie.

[] Ausnahmezustand in Ruhpolding: Für diejenigen Dorfbewohner, die mit der WM nichts zu tun haben wollen (ja, die soll es geben), stehen schwere Zeiten bevor: Die Ortsdurchfahrt wird an Wettkampftagen komplett gesperrt, vom Wettkampfbeginn bis fünf Uhr morgens des Folgetags.

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