Alfons Hörmann im Interview:DOSB-Boss Hörmann lässt eigene Zukunft offen

Alfons Hörmann im Interview: Der Allgäuer Unternehmer Alfons Hörmann, 57, ist seit Ende 2013 Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Der Allgäuer Unternehmer Alfons Hörmann, 57, ist seit Ende 2013 Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

(Foto: Tobias Hase/dpa)

Alfons Hörmann spricht im SZ-Interview über die Entwicklung der Leistungssport-Reform, Millionenzuschüsse und seine eigene Zukunft.

Von Johannes Aumüller

Deutschland oberster Sportfunktionär Alfons Hörmann lässt eine neuerliche Kandidatur für sein Amt offen. Das erklärte der 57-jährige Allgäuer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. "Ein eindeutiges Ja kann es von meiner Seite zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben", sagte er. Dies werde er in den kommenden Monaten "auch davon abhängig entscheiden, ob die Rahmenbedingungen für ein weiterhin erfolgreiches Arbeiten gegeben sind".

Die nächste Mitgliederversammlung des DOSB findet Anfang Dezember in Düsseldorf statt. Hörmann war 2013 an die Spitze des DOSB gerückt. Zuvor hatte er den deutschen Skiverband geleitet. An seiner Amtsführung gibt es viel Kritik, auch aus dem Sport. Das liegt nicht zuletzt an seinem Auftreten und Handeln rund um die Reform des Spitzensports, auf die sich der DOSB und das Bundesinnenministerium (BMI) als wichtigster Geldgeber verständigt haben.

Hörmann bekräftigte in dem Interview, dass es in den nächsten Jahren aus seiner Sicht einen erheblichen finanziellen Mehrbedarf brauche, um die Reform umzusetzen. "Wenn Sie sich unsere Bedarfe ansehen, etwa im Bereich der Athletenförderung, der Trainer-Finanzierung oder die durchschnittliche Qualität vieler Sportstätten, dann muss man einfach festhalten: Das wird dauerhaft nicht ausreichen, um in der Weltspitze mitzumischen", sagte er.

Aktuell bekommt der deutsche Sport allein vom BMI zirka 170 Millionen Euro pro Jahr. Fürs kommende Jahr ist seitens der Bundesregierung bisher ein Zuschlag von 30 Millionen Euro vorgesehen. Der Sport wünscht sich aber ein Plus von 111 Millionen Euro, für die Jahre danach sogar eines von 134 Millionen Euro. Dass er bisher weniger Geld bekommen soll, liegt nicht zuletzt an einer vernichtenden Kritik des Bundesrechnungshofes. Dieser hält dem Sport vor, dass er wichtige vereinbarte Schritte nicht umgesetzt habe, etwa die Reduzierung der Kader- oder Stützpunktzahlen.

Hörmann weist das zurück und erklärt zugleich, dass es über den Status Quo hinaus keine weiteren Reduzierungen geben würde. "Die beiden schmerzvollen Themen, die uns verständlicherweise viel Ärger, Verdruss und Unsicherheit einbringen, sind umgesetzt: die Reduzierung der Zahl der Kader und der Bundesstützpunkte", sagte er.

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