Basketball:Center Koumadje muss Alba Berlin verlassen

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Stopft nun in China die Bälle durch den Korb: Center Khalifa Koumadje. (Foto: Andreas Gora/Imago)

Er schlug Gegenspieler oder beleidigte Zuschauer: Mehrmals ist der 2,21-Meter-Riese von Alba Berlin wegen Undiszipliniertheiten gesperrt worden. Nach Vorwürfen der häuslichen Gewalt ist für den Klub jetzt das Maß voll.

Von Ralf Tögel

Mit fünf dürren Zeilen hat der Basketball-Bundesligist Alba Berlin ein zuletzt unschönes Kapitel geschlossen: „Wir danken Khalifa für die gemeinsame Zeit in Berlin und wünschen ihm für die Zukunft viel Erfolg. Wir hoffen nun schnell einen Ersatz für die großen Positionen zu finden, der zu uns passt und uns in unserer weiterhin sehr angespannten personellen Situation bestmöglich weiterhilft.“

Gemeint ist in dieser Mitteilung von Alba-Sportdirektor Himar Ojeda Center Khalifa Koumadje, der offenbar in dem chinesischen Erstligisten Shangdong einen neuen Arbeitgeber gefunden hat. Der Vertrag des 28-Jährigen, der noch bis 2026 gelaufen wäre, sei in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst worden, ließen die Berliner wissen. Auf ihren 2,21 Meter großen Center aus Tschad hatten sie ohnehin seit Ende Oktober verzichten müssen, der 28-Jährige war vom Klub suspendiert worden.

Vergangene Saison bekam Koumadje drei Sperren aufgebrummt

Nicht das erste Mal, in der vergangenen Saison musste Koumadje drei Sperren wegen groben unsportlichen Verhaltens absitzen. Immer wieder war Koumadje mit Ausrastern auf dem Spielfeld auffällig geworden, schlug Gegner oder beleidigte Zuschauer. In der aktuellen Saison hatte er einen Doping-Beauftragten geschlagen, der sich während des Pokalspiels in Crailsheim während des Spiels in den Mannschaftskreis gedrängelt hatte, die Folge war eine Geldstrafe nebst Sperre für Koumadje. Als zuletzt auch noch aus dem privaten Umfeld des Spielers Vorwürfe über häusliche Gewalt in sozialen Medien erhoben wurden, war das offenbar zu viel für den Traditionsklub.

Sportlich ist der Weggang des Centers eine herbe Schwächung, Berlin hat aktuell mit einer nicht enden wollenden Verletztenmisere zu kämpfen, zuletzt setzte es in der Euroleague beim FC Bayern ohne acht Stammkräfte eine  86:115-Niederlage, in der Bundesliga unterlag Berlin in Vechta 93:96, am Donnerstag gastiert Alba in der europäischen Königsklasse bei Real Madrid.

Ohne Koumadje, für den möglichst schnell Ersatz gefunden werden soll, wobei der Sportdirektor der Vorgabe „der zu uns passt“ sicher besondere Bedeutung beimessen wird.

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