FC Bayern in der Einzelkritik:"Auf Wiedersehen" für Thomas Müller

Der Bayern-Stürmer sieht erstmals in seiner Karriere glatt Rot. Manuel Neuer trägt Oranje und Leon Goretzka kann froh sein, dass er sich nicht schwer verletzt. Die Bayern in der Einzelkritik.

Von Carsten Scheele, Amsterdam

Manuel Neuer

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(Foto: dpa)

Trat bei diesem niederländisch-deutschen Fußballfest mutig für die Völkerverständigung ein und lief - vom Trikot bis zu den Schuhen - in Oranje auf. Oder war es eine Provokation? Hatte Neuer doch beim letzten Auftritt in diesem Stadion (0:3 mit der Nationalelf) mächtig gepatzt. Auch diesmal beim ersten Gegentreffer zu zögerlich, beim Elfmeter blieb Neuer einfach in der Tormitte stehen, was besonders blöd aussah, weil Tadics Schuss in den Winkel rauschte. Beim 3:3 dann wieder Zuschauer. Amsterdam ist nichts für ihn.

Rafinha

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(Foto: REUTERS)

Ging in Minute 37 plötzlich in Gebetshaltung, auf Knien erhob Rafinha seine Hände und schwor in Richtung Schiedsrichter Turpin, dass er wirklich, wirklich, wirklich, wirklich kein Foul gespielt hatte. Turpin erwies sich allerdings als gänzlich unreligiös und zudem vertraut mit Rafinhas Repertoire - er gab trotzdem Gelb. Und Rafinha war untröstlich, natürlich.

Niklas Süle

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(Foto: AFP)

Hat auf seiner Position zuletzt wahrscheinlich mehr bewegt als seine Vorgänger, will das aber sicher nicht als Angriff auf Mats Hummels verstanden wissen. Ließ den einen oder anderen schmächtig gewachsenen Ajax-Spieler an seinem imposanten Körper zerschellen. Hat dies vielleicht selbst gar nicht bemerkt - ebenso wie sein halbes Eigentor zum 3:3 am Ende, als er gemeinsam mit Tagliafico am Ball war.

Jérôme Boateng

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(Foto: REUTERS)

Hat auf seiner Position zuletzt weniger bewegt, will das aber sicher nicht als Kritik an Jérôme Boateng verstanden wissen. Zeigte in völlig unbedrängter Situation einen sehr schönen Flugkopfball, als wolle er sagen: Seht her, ich kann das noch! Was Boateng übrigens auch noch kann: ungeschickte Fouls im eigenen Strafraum.

David Alaba

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(Foto: REUTERS)

Hat auf seiner Position zuletzt mehr bewegt als... hat beim FC Bayern eigentlich je jemand anderes Linksverteidiger gespielt als Alaba? In Amsterdam gut beschäftigt mit dem flinken David Neres, erst in der zweiten Halbzeit offensiv tätig, nötigte den immer müder werdenden Ribéry zu einigen Doppelpässen. Wird seinen Franky bald sehr vermissen.

Leon Goretzka

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Kommt an im Mittelfeld des FC Bayern, dieser Eindruck verfestigt sich immer mehr. Wird von den Kollegen in kitzligen Situation verstärkt gesucht, meist fällt Goretzka dann auch etwas Gescheites ein. Wird nach dem Brutalo-Foul von Wöber froh sein, dass er das Stadion auf zwei Füßen verlassen konnte.

Joshua Kimmich

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(Foto: dpa)

Sehr unglücklich, als er in der ersten Halbzeit keinen Elfmeter bekam. Bedachte den Schiedsrichter daraufhin mit einer Salve Schimpfwörter, mit denen man eher nicht bei König Willem-Alexander vorstellig wird. Beruhigte sich aber und spielte dieses wilde Fußballspiel mit Anstand zu Ende.

Serge Gnabry

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(Foto: AFP)

Schneller als alle Eisschnellläufer aus Heerenveen. Wird auf seiner Position künftig fast alles bewegen müssen, da Arjen Robben seinen Abschied verkündet hat. Vergab zunächst zwei Kontergelegenheiten, baute sich selbst mit einer schönen Vorlage auf Lewandowski auf. Flitzte bis zu seiner Auswechslung noch ein paar Mal hin und her, zog dann seine Schlittschuhe aus.

Thomas Müller

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(Foto: AFP)

Klassische falsche Neun, so falsch wie Hape Kerkeling damals als Königin Beatrix. Traf auch eine ziemlich falsche Entscheidung, als er mit durchgestrecktem Bein den Kopf von Tagliafico traktierte. Schiedsrichter Turpin zeigte glatt Rot, das war Müller in einem Pflichtspiel noch nie passiert. Das Stadion sang genüsslich "Auf Wiedersehen".

Franck Ribéry

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(Foto: REUTERS)

Spielt seine Abschiedssaison bei den Bayern, droht in Erinnerung zu bleiben als Spieler, der zu Beginn einer Partie wunderbar mithalten kann, später aber deutlich abbaut und fast all seine Zweikämpfe verliert. Etwas zu spät ausgetauscht gegen Coman.

Robert Lewandowski

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(Foto: dpa)

Ärgert sich normalerweise über Arjen Robben. Diesmal entrüstet über den Kollegen Gnabry, der ihn in bester Robben-Manier übersah. Anders als Robben hörte Gnabry aber artig, den nächsten Pass spielte er brav zu Lewandowski, schon stand es 1:0. Zog sich dann für 70 Minuten aus dem Spiel und trat in der 87. Minute zum Elfmeter wieder an. Verwandelte arg lässig.

Kingsley Coman

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(Foto: Getty Images)

Noch schneller als Gnabry und alle Eisschnellläufer aus Heerenveen. Machte ganz spät den Gruppensieg klar.

Thiago

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam kurz vor Schluss. Holte sofort den Elfmeter zum 2:2 raus. Und legte Coman das 3:2 auf. Kann man so machen.

Renato Sanches

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(Foto: REUTERS)

Ordnungsgemäß eingewechselt. Hatte keine Zeit mehr, um noch irgendetwas zu bewegen.

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