Afrika-Cup:Schiedsrichter pfeift Spiel zweimal zu früh ab

Africa Cup of Nations - Group F - Tunisia v Mali

Tunesiens Trainer Mondher Kebaier diskutiert mit Schiedsrichter Janny Sikazwe.

(Foto: REUTERS)

Die Partie zwischen Tunesien und Mali wird zweimal vor Ablauf der 90 Minuten beendet. Biathlet Johannes Kühn ist coronapositiv und verpasst den Heim-Weltcup in Ruhpolding.

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Fußball, Africa-Cup: Der sambische Schiedsrichter Janny Sikazwe hat beim Vorrundenspiel des Afrika Cups zwischen Mitfavorit Tunesien und Mali mit skurrilen Entscheidungen für einen Skandal gesorgt. Der 42 Jahre alte Unparteiische pfiff die Partie in Gruppe F zweimal ab - und beide Male zu früh. Zunächst blies er in der 86. Minute beim Stand von 1:0 für Mali in seine Pfeife, bemerkte seinen Fehler nach Protesten der tunesischen Seite, entschuldigte sich und ließ mit Schiedsrichterball weiterlaufen. Der endgültige Abpfiff der Begegnung im kamerunischen Limbe erfolgte nach 89:45 Minuten und damit 15 Sekunden zu früh.

Diesmal war die gesamte tunesische Delegation wütend, Trainer Mondher Kebaier fuchtelte hektisch mit seiner Uhr vor der Nase der Offiziellen herum. Das Schiedsrichterteam musste angesichts des Zorns der "Adler von Karthago" unter dem Schutz von Sicherheitskräften das Spielfeld verlassen. Etwa eine halbe Stunde später, die Pressekonferenz war bereits in vollem Gange, schien das Spiel wieder aufgenommen zu werden. Die Malier mit den Bundesligaprofis Amadou Haidara von RB Leipzig und Diadie Samassekou (TSG Hoffenheim) kehrten auf das Spielfeld zurück, um die letzten Sekunden der regulären Spielzeit und eine mögliche Nachspielzeit zu bestreiten. Die Tunesier mit dem Kölner Ellyes Skhiri blieben jedoch in der Kabine, was auf einen Protest hindeuten könnte.

Das einzige Tor der nicht ganz 90 Minuten erzielte Malis Mittelstürmer Ibrahima Kone per Elfmeter in der 48. Minute. Tunesiens Kapitän Wahbi Khazri scheiterte im Auftaktspiel seines Teams seinerseits vom Strafstoßpunkt (77.). "In 30 Jahren in diesem Geschäft habe ich so etwas noch nie gesehen", wetterte Tunesien-Coach Kebaier: "Seine Entscheidung ist unerklärlich. Wir werden sehen, was jetzt passiert." Als das Kommando kam, auf den Platz zurückzukehren, seien seine Spieler "bereits in den Eisbädern" gewesen.

Sikazwe ist zum fünften Mal für die Afrika-Meisterschaft nominiert, auch bei der WM 2018 war er dabei, leitete in Russland zwei Vorrundenspiele. Es ist nicht das erste Mal, dass er im Mittelpunkt einer Kontroverse steht. Sikazwe war einmal nach einem Spiel der afrikanischen Champions League wegen "Korruptionsverdachts" gesperrt worden, wie es in der damaligen Mitteilung des Kontinentalverbandes CAF hieß. Die Suspendierung wurde jedoch aufgrund fehlender Beweise wieder aufgehoben.

Biathlon, Kühn: Deutschlands derzeit bester Biathlet Johannes Kühn ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und verpasst kurzfristig den Heim-Weltcup in Ruhpolding. Das teilte der Deutsche Skiverband am Mittwoch mit. Alle weiteren zusätzlich durchgeführten PCR-Tests bei den Mitgliedern des deutschen Teams fielen in Bayern negativ aus. Kühn, der Zehnter des Gesamtweltcups ist, musste sich in Isolation begeben. Wie der Weltverband IBU bekanntgab, läuft eine Kontaktnachverfolgung durch die lokalen Gesundheitsbehörden. Eine Entscheidung über eine Quarantäne steht deswegen noch aus.

Eigentlich hätte Kühn am Donnerstag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) im Sprint in den Chiemgauer Alpen antreten sollen. Nun wird der Thüringer Philipp Horn den Startplatz des 30-Jährigen übernehmen. Der Bayer Kühn hatte im Dezember in Hochfilzen seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Der Erfolg im Sprint war zugleich der bislang einzige für die deutschen Skijäger im Olympia-Winter

Fußball, Afrika Cup: Titelverteidiger Algerien mit dem Gladbacher Ramy Bensebaini ist mit einer Enttäuschung in den Afrika-Cup in Kamerun gestartet. Mit dem Bundesliga-Profi in der Startelf kam der Mitfavorit gegen den Außenseiter Sierra Leone in Douala nicht über ein 0:0 hinaus. Allerdings baute Algerien mit dem Remis seine beeindruckende Serie aus: Seit 35 Spielen hat der amtierende Afrikameister nicht mehr verloren. Zum Weltrekord der Italiener fehlen nur noch zwei Partien. Sierra Leone, die Nummer 108 der Welt, nimmt erstmals seit 25 Jahren wieder an einer Endrunde der Afrikameisterschaft teil. Weitere Gegner in der Gruppe E sind die Elfenbeinküste und Äquatorialguinea.

Noch schlechter begann das Turnier für Rekordsieger Ägypten. Das Team um Liverpools Star Mohamed Salah verlor zum Auftakt in der Gruppe D 0:1 (0:1) gegen Nigeria. Kelechi Iheanacho (30.) vom englischen Ex-Meister Leicester City erzielte das entscheidende Tor für die Nigerianer, bei denen Union-Stürmer Taiwo Awoniyi in der Startelf stand. Bei Ägypten spielte der Stuttgarter Omar Marmoush durch.

Basketball, FC Bayern: Der FC Bayern München hat in der Basketball-Euroleague seine Niederlagen-Serie beendet. Gegen den litauischen Top-Club Zalgiris Kaunas gewann der Bundesligist am Dienstag nach zuvor drei verlorenen Partien mit 74:65 (34:33) und steht mit einer Bilanz von 8:10-Siegen knapp hinter den Rängen, die zur Playoff-Teilnahme garantieren. Bester Münchner Schütze war Ognjen Jaramaz mit 16 Punkten. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (16:15), besaßen zunächst die Gäste um Nationalspieler Niels Giffey nach einem 9:0-Lauf (19:26/14. Minute) die Spielkontrolle. Doch die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri kam schnell wieder zurück ins Match und führte bereits zur Pause mit einem Zähler.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Bayern besser. Vor allem mit erfolgreichen Distanzwürfen von Nationalspieler Andreas Obst, Vladimir Lucic oder auch des stark aufspielenden Serben Jaramaz bauten die Münchner den Vorsprung immer weiter aus (72:58/35.). Auch wenn Kaunas danach noch leicht verkürzen konnte, war der achte Saisonsieg in der Euroleague perfekt. Bereits am Donnerstag (20.30 Uhr/Magentasport) geht es in der Basketball-Königsklasse gegen die AS Monaco weiter.

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