Fußball:Schult verzichtet auf Vertragsverlängerung

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Schlägt ab dem Sommer andere Wege ein: Nationaltorhüterin Almuth Schult verabschiedet sich nach dieser Saison vom VfL Wolfsburg. (Foto: Susanne Hübner/imago)

Die Nationalspielerin wird den VfL Wolfsburg verlassen. Mohamed Salah führt Ägypten ins Halbfinale. Die Formel 1 führt Corona-Impfung im Fahrerlager ein.

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Fußball: Torhüterin Almuth Schult wird den VfL Wolfsburg im Sommer verlassen. Die 30-jährige Nationalspielerin hat das Angebot einer Verlängerung ihres bis zum 30. Juni 2022 gültigen Vertrages nicht angenommen. Das teilte der Bundeslgist am Montag mit. "Es war eine sehr schwere Entscheidung, weil ich weiß, was ich an diesem Verein habe", sagte Schult. "Es sind noch so viele Spiele zu spielen, deshalb möchte ich mit allen im Verein für unseren Erfolg hart arbeiten und es genießen - so wie ich es jede Saison getan habe."

Schult war 2013 vom damaligen Bundesligisten SC 07 Bad Neuenahr nach Wolfsburg gewechselt und hat seither fünfmal die Meisterschaft, siebenmal den DFB-Pokal und die Champions League gewonnen. Nach einer Pause infolge einer Schulterverletzung 2019 sowie der Geburt von Zwillingen 2020 ist Schult vor etwa einem Jahr auf den Platz zurückgekehrt. "Nach sehr vertrauensvollen und offenen Gesprächen über ihre Zukunft haben wir bis zuletzt gehofft, dass Almuth das ihr vorliegende Vertragsangebot annimmt und weiter für den VfL Wolfsburg aufläuft", wird Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter der VfL-Frauen, in der Mitteilung zitiert. "Gleichzeitig respektieren wir aber die Beweggründe, mit Blick auf ihre persönliche Situation einen anderen Weg einzuschlagen."

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Motorsport: Eine Corona-Impfung für alle Mitarbeiter im Formel-1-Fahrerlager wird ab dieser Saison verpflichtend. Der Formel-1-Rechteinhaber "wird verlangen, dass alle mitreisenden Mitarbeiter vollständig geimpft sind", bestätigte ein Sprecher der dpa am Montag einen entsprechenden Bericht der Times und der BBC. Es soll dabei keine Ausnahmen geben. Die künftige Regel betrifft damit unter anderen die Fahrer, Teammitglieder und auch Journalisten.

Ende vergangenen Jahres hatte es einen entsprechenden Vorstoß auf der Weltratssitzung des Automobil-Weltverbandes Fia gegeben. Dabei sei "als Vorsichtsmaßnahme" beschlossen worden, "dass alle Mitarbeiter der Formel 1 geimpft werden müssen, um im Fahrerlager zu sein", zitierte das Fachmagazin Autosport Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali.

Die Motorsport-Königsklasse konnte im vergangenen Jahr zwar 22 Grand Prix austragen, musste wegen der Corona-Pandemie aber - wie schon 2020 - auch Rennen verschieben oder absagen. Vom 10. bis zum 12. März stehen nun auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir die offiziellen Testfahrten an. Die Formel-1-Rekordsaison mit 23 Rennen wird auch mit dem Grand Prix von Bahrain am 20. März eröffnet.

Fußball, Afrika Cup: Mohamed Salah darf weiter auf den ersten Titel mit der ägyptischen Nationalmannschaft hoffen. Der Liverpool-Stürmer führte den Rekordsieger am Sonntag mit einem Tor und einer Vorlage ins Halbfinale des Afrika-Cups. Ägypten siegte gegen Marokko mit 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung und trifft nun am Mittwoch im Halbfinale auf Gastgeber Kamerun. Salah gelang zunächst in der 53. Minute mit seinem zweiten Turniertreffer der Ausgleich, nachdem Marokko durch einen verwandelten Foulelfmeter von Sofiane Boufal (6.) früh in Führung gegangen war. In der Verlängerung legte der 29-Jährige nach einem Solo über die rechte Seite perfekt für Trezeguet auf, der den Ball nur noch ins Tor schieben musste (100.).

Salah blieb bei seinen zwei bisherigen Teilnahmen am kontinentalen Turnier ein Titel verwehrt, auch bei der Fußball-WM 2018 war der Torjäger mit Ägypten nicht über die Vorrunde hinausgekommen. Damit muss Liverpool-Coach Jürgen Klopp weiter auf seine beiden Top-Stürmer warten. Denn Sadio Mané zog am Abend mit dem Senegal ebenfalls in die Runde der besten Vier ein. Mit Bayerns Abwehrspieler Bouna Sarr in der Startelf schlugen die Senegalesen Äquatorialguinea mit 3:1 (1:0). Famara Diedhiou sorgte in der 28. Minute für die Führung, nach der Pause glich Yannick Buyla für Äquatorialguinea aus. Die jeweils eingewechselten Cheikhou Kouyaté (68.) und Ismaila Sarr (79.) machten den Sieg dann perfekt. Im Halbfinale trifft Senegal am Donnerstag nun auf Tunesien-Besieger Burkina Faso.

Basketball, NBA: Franz Wagner und sein Bruder Moritz haben mit insgesamt 32 Punkten zum überraschenden Sieg der Orlando Magic über die Dallas Mavericks beigetragen. Das abgeschlagene Schlusslicht der Eastern Conference gewann gegen die zuletzt formstarken Texaner 110:108. Für Orlando war es der zweite Sieg nacheinander, aber erst der elfte im 51. Saisonspiel der NBA. Für die große Show sorgte Luka Doncic, der das 43. Triple Double (34 Punkte, 12 Rebounds, 11 Assists) seiner Karriere erzielte. An der Entscheidung waren allerdings zwei Deutsche maßgeblich beteiligt: Franz Wagner zog zum Korb und brachte Orlando mit 109:108 in Führung. Anschließend verlor Maximilian Kleber den Ball und vergab kurz vor Schluss die Chance zum Sieg der Mavericks.

Mit 18 Punkten war Franz Wagner zweitbester Werfer seines Teams hinter Chuma Okeke (19). Moritz Wagner kam auf 14 Punkte, Kleber nur auf sechs Zähler. Bei Dallas fehlte der am Knie verletzte Kristaps Porzingis. Isiah Hartenstein erzielte beim 115:90 seiner Los Angeles Clippers bei den Charlotte Hornets sieben Punkte, zudem sammelte der Youngster sechs Rebounds. Mit einer Bilanz von 26 Siegen und 26 Niederlagen rückten die Clippers als Siebter im Westen näher an Dallas (29:22) heran. Unangefochtener Spitzenreiter und das beste Team der NBA bleiben die Phoenix Suns. Das 115:110 bei den San Antonio Spurs war ihr zehnter Sieg in Serie und bereits der 40. Erfolg (9 Niederlagen) in dieser Saison.

Fußball, Frankreich: AS Monaco um Kevin Volland steht im Viertelfinale des französischen Pokals - musste trotz eines eines zwischenzeitigen 3:0-Vorsprungs aber auch eine Weile bangen. Beim RC Lens sah nach einer halben Stunde alles nach einem sicheren Sieg der Monegassen aus, nachdem Wissam Ben Yedder (18. Minute), Jean Lucas (27.) und Sofiane Diop (29.) getroffen hatten. Unmittelbar vor der Pause gelang Wesley Said aber der Anschlusstreffer, ehe Arnaud Kalimuendo (53.) weiter verkürzte. Kurz danach wurde Volland ausgewechselt und sah von der Ersatzbank, wie Ben Yedder erst in der 88. Minute für die Entscheidung und den 4:2-Endstand sorgte.

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Olympia I: Vor den Olympischen Winterspielen in Peking haben die Organisatoren 34 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee am Sonntag mitteilte, wurden am Samstag 23 Einreisende positiv auf das Coronavirus getestet, darunter 13 Athleten oder Teammitglieder. Zudem wurden bei elf Personen, die sich bereits im geschlossenen Olympia-System befinden, Infektionen registriert. Am Vortag hatte es insgesamt 36 positive Tests gegeben, die Gesamtzahl der Corona-Fälle seit dem 23. Januar stieg auf 139.

Für die Olympischen Winterspiele in Peking gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Um Infektionen möglichst rasch zu erkennen, muss jeder Teilnehmer innerhalb der "Olympia-Blase" täglich einen PCR-Test absolvieren.

Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

Die Volksrepublik China verfolgt eine strenge "Null Covid"-Strategie, bei der bereits kleinere Infektionsstränge mit harten Maßnahmen bekämpft werden. In den vergangenen Wochen haben die Behörden in mehreren Millionenstädten im Land Lockdowns verhängt.

Olympia II: DOSB-Präsident Thomas Weikert nimmt das Internationale Olympische Komitee beim Thema freie Meinungsäußerung während der Winterspiele in Peking in die Pflicht. "Es ist Aufgabe des IOC, dass die olympische Charta und der Gastgebervertrag eingehalten werden", sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes der Deutschen Presse-Agentur. "Ich denke, Herr Bach wird da gegensteuern und darauf achten, dass jeder in Peking behandelt wird, wie es die Charta zusichert und Meinungsäußerungen, die das IOC garantiert hat, gemacht werden dürfen."

Damit reagierte er auf die Drohung des chinesischen Organisationskomitee-Mitglieds Yang Shu, Äußerungen, die gegen den olympischen Geist und gegen die chinesischen Gesetze und Vorschriften verstoßen, mit bestimmten Strafen zu ahnden.

Auf die Frage, ob China die Winterspiele zur Propaganda nutzen könnte, antwortete er: "Ich kann mir vorstellen, dass die chinesischen Gastgeber ihr Land so positiv wie möglich darstellen wollen. Das macht jedes Land." Ob es in einem totalitären Staat Propaganda genannt werde und in anderen Nationen Werbung, wisse er nicht. "Wir werden uns in Peking vor die Sportler stellen. Wenn sie sich äußern wollen, können sie es tun, müssen es aber nicht", betonte Weikert.

Nach Ansicht von Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig könnten die Athleten ihre Meinung "grundsätzlich frei" äußern. "Human Rights Watch hat ihnen erst jüngst öffentlich empfohlen, von kritischen Äußerungen während der Spiele abzusehen", sagte er. "Wir gehen davon aus, dass sich unsere gut informierten und gut beratenen Athleten in Peking intelligent und geschickt verhalten werden. Wir werden uns grundsätzlich vor die Athletinnen und Athleten stellen."

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