Afrika Cup:Afrikas Antwort auf Buffon

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(Foto: Gabriel Bouys/AFP)

Im zarten Alter von 44 Jahren hat Essam El Hadary die Ägypter ins Endspiel geführt. Im Elfmeterschießen des Halbfinales hielt er zwei Versuche.

Das aktuell größte Phänomen des Weltfußballs hat viele Namen: Offiziell heißt Ägyptens Torwart-Oldie Essam El Hadary. Doch eine kleine Auswahl der Beinamen, die er nun bekommen hat, klingt so: "Der Mythos". "Der afrikanische Buffon". "Der hohe Damm". Im Alter von 44 Jahren und 17 Tagen hat El Hadary (im grünen Trikot) die Ägypter ins Endspiel des Afrika-Cups geführt. Im Elfmeterschießen des Halbfinals gegen Burkina Faso (4:3) hielt er zwei Versuche. Den Cup will er am Sonntag - gegen Kamerun - zum fünften Mal gewinnen.

El Hadary war bereits dabei, als die "Pharaonen" 1998 den Titel holten. 2006 hielt er im Finale gegen die Elfenbeinküste drei Elfmeter. "Der beste Torwart, gegen den ich je gespielt habe", sagte der Ivorer Didier Drogba danach - der ja auch schon gegen Manuel Neuer und den echten Buffon gespielt hat. Doch El Hadary hat dem bislang so grauen Afrika-Cup in Gabun genau das gegeben, was dem Turnier nach dem Fehlen von Stars wie Drogba und dem frühzeitigen Aus des Gastgebers Gabun gefehlt hat: eine große Geschichte, ein Spektakel.

Eigentlich war der Oldie nur als Ersatzmann angereist. Aber dann verletzte sich Ägyptens Stammkeeper im ersten Spiel gegen Mali an der Schulter - und El Hadary stand im Tor. 433 Minuten blieb er ohne Gegentreffer, bis der frühere Bundesliga-Profi Aristide Bancé für Burkina Faso im Halbfinale zum 1:1 traf. Mehr ließ El Hadary nicht zu. Er parierte schon während der 90 Minuten Großchancen - und dann die Elfmeter vier und fünf. "Wir hatten die besseren Nerven und den besseren Keeper", sagte Ägyptens argentinischer Trainer Héctor Cúper. Der Held des Abends nahm die Trophäe für den "Spieler des Spiels" entgegen und erzählte zurückhaltend über "Teamspirit und Charakter" seines Teams. "Das waren schon immer unsere Stärken", sagte er betont demütig.

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