Adam Peaty bei der Schwimm-EM:Anschlag vermasselt, trotzdem Weltrekord

Adam Peaty bei der Schwimm-EM: Überrascht vom eigenen Weltrekord: Adam Peaty.

Überrascht vom eigenen Weltrekord: Adam Peaty.

(Foto: AP)

Am fünften Tag erlebt die Schwimm-EM in Berlin den ersten Einzel-Weltrekord. Es ist der Brite Adam Peaty über 50 Meter Brust - der trotzdem etwas zu meckern hat. Sarah Sjöström fehlen 0,01 Sekunden zu ihrer vierten Goldmedaille.

  • Der Brite Adam Peaty schwimmt über 50 Meter Brust einen Weltrekord. Sarah Sjöström verpasst ihre vierte Goldmedaille um nur 0,01 Sekunden. Patrick Hausding schreibt EM-Geschichte.
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Adam Peatys Weltrekord

Fünf Tage hat es gedauert, doch nun haben die Zuschauer bei der Schwimm-EM in Berlin den ersten Einzel-Weltrekord erlebt. Der Brite Adam Peaty, der bereits über 100 Meter Brust den Titel gewonnen hatte, verbesserte im Halbfinale über 50 Meter in 26,62 Sekunden die fünf Jahre alte Bestmarke des südafrikanischen Olympiasiegers Cameron van den Burgh um fünf Hundertstelsekunden - und war gar nicht sonderlich zufrieden. "Es war kein perfektes Rennen wegen des Anschlags", sagte Peaty: "Morgen kann ich mich noch verbessern." Der deutsche Meister Hendrik Feldwehr zog in 27,70 Sekunden als Achter noch ins Finale am Samstag ein.

Sjöström fehlen 0,01 Sekunden

Bei der Wende lag Sarah Sjöström deutlicher zurück, dann holte sie Meter um Meter auf - am Ende fehlten 0,01 Sekunden. Die favorisierte Schwedin ist bei den Europameisterschaften in Berlin ganz knapp an ihrem vierten Titel vorbeigeschwommen. Sjöström war über 100 Meter Schmetterling in 56,51 Sekunden eine Hundertstelsekunde langsamer als die Dänin Jeanette Ottesen. Rang drei ging an die Italienerin Ilaria Bianchi. Die Münchnerin Alexandra Wenk wurde in 58,59 Siebte.

Hausding schreibt EM-Geschichte

Wassersprung-Weltmeister Patrick Hausding hat indes seine Rekordjagd fortgesetzt. Der 25-Jährige gewann mit Partner Stephan Feck im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett mit 438,15 Punkten Silber hinter den russischen Titelverteidigern Ilja Sacharow/Jewgeni Kusnezow (464,64). Erfolgreicher als Hausding, der zuvor im Turm-Synchronspringen sowie in den Einzeln vom Ein-Meter- und Drei-Meter-Brett triumphiert hatte, war bei einer Europameisterschaft noch kein Wasserspringer. Nur der Russe Dimitri Sautin war vor 14 Jahren in Helsinki ebenfalls zu dreimal Gold und einmal Silber gesprungen. "Es ist schön, wenn man in den Geschichtsbüchern steht und auf einen zurückgeblickt wird", sagte Hausding, "dann hat man später immer ein Gesprächsthema." Der Berliner kann mit einer Medaille im abschließenden Turm-Einzel am Samstag nicht nur Sautin überflügeln, sondern auch seinen EM-Rekord von 2010 mit ingesamt fünf Medaillen einstellen.

So liefen die anderen Finals

Der Italiener Gregorio Paltrinieri ist zu seinem zweiten Titel in Berlin geschwommen. Paltrinieri schlug am Freitag über 800 Meter Freistil nach 7:44,98 Minuten an. Zuvor hatte der 19-Jährige bereits die 1500 Meter gewonnen. Zweiter wurde Pal Joensen von den Färöer vor dem Italiener Gabriele Detti. Die deutschen Schwimmer Sören Meißner und Florian Vogel hatten das Finale verpasst.

Der Franzose Florent Manaudou ist indes Europameister über 100 Meter Freistil. In 47,98 Sekunden siegte er vor Landsmann Fabien Gilot und dem Italiener Luca Leonardi. Für Manaudou war es der dritte Titel von Berlin nach denen über 50 Meter Schmetterling und mit der Staffel über 4 x 100 Meter. Die 200 Meter Brust der Frauen gewann Weltrekordlerin Rikke Moeller Pedersen aus Dänemark. Sie schlug in 2:19,84 Minuten vor der Britin Molly Renshaw an, die 2:23,86 benötigte.

So liefen die Halbfinals

Der Olympiavierte Steffen Deibler ist über 100 m Schmetterling locker ins Finale geschwommen. In der Saisonbestzeit von 51,81 Sekunden weckte der 27-Jährige aus Hamburg, der bei der WM 2013 Bronze um acht Hundertstelsekunden verpasst hatte, Hoffnungen auf die fünfte Medaille für die deutschen Beckenschwimmer im Velodrom. Schnellster im Halbfinale war der Pole Konrad Czerniak.

Ebenfalls im Finale stehen Jan-Philip Glania und Christian Diener über 200 Meter Rücken. Glania am Dienstag Dritter über 100 Meter, war Fünftschnellster im Halbfinale. Der Kurzbahn-EM-Dritte Diener kam in 1:58,37 Minuten auf Platz sieben.

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