Abfahrt der Frauen in Cortina d'Ampezzo:Höfl-Riesch scheidet wieder aus - Vonn siegt

Abfahrt der Frauen in Cortina d'Ampezzo: Sieg beim Comeback: Lindsey Vonn schlägt Tina Maze.

Sieg beim Comeback: Lindsey Vonn schlägt Tina Maze.

(Foto: AFP)

Eine Bodenwelle hat Maria Höfl-Riesch eine gute Platzierung im Abfahrtsrennen von Cortina d'Ampezzo gekostet. Die US-Amerikanerin Lindsey Vonn gewinnt ihr erstes Rennen nach ihrer Rückkehr. Bei der Männer-Abfahrt in Wengen siegt Christof Innerhofer - ein Franzose stellt einen Geschwindigkeitsrekord auf.

Nach dem zweiten Ausfall nacheinander und der missglücktenb Abfahrtsgeneralprobe zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften war Maria Höfl-Riesch etwas ratlos. "Wenn ich es wüsste, dann würde ich an den Schräubchen drehen, dann würde es auch wieder leichter gehen. Aber es ist nicht immer so einfach zu analysieren und zu erklären", sagte die 28 Jahre alte Skirennfahrerin aus Partenkirchen am Samstag nach dem Ausfall in Cortina d'Ampezzo.

"Es braucht halt jetzt mal wieder ein richtiges Erfolgserlebnis, dann wird es auch wieder leichter von der Hand gehen." Schon am Dienstag in Flachau hatte sie ein Fehler kurz vor dem Ziel im Slalom den möglichen zweiten Weltcupsieg der Saison gekostet.

Während Lindsey Vonn in Italien in ihrem dritten Rennen nach vierwöchiger Weltcup-Pause wieder ganz oben auf dem Treppchen stand und ihre Freundin trösten konnte, hat Höfl-Riesch kurz vor dem Saisonhöhepunkt in Schladming kein Wettkampfglück. "Im Prinzip hab' ich jetzt nichts zu verlieren in der nächsten Zeit. Ich fahr um keine Kugel im Moment. Es kann eigentlich nur noch aufwärtsgehen", meinte die Doppel-Olympiasiegerin.

Veronique Hronek kam auf Platz 26, Viktoria Rebensburg war auf Rang 14 beste Deutsche. "Natürlich wäre ich gern ein bisschen schneller gefahren. Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten in der Abfahrt", sagte Rebensburg. "Ich komme da schon näher, aber mein Fokus liegt eher auf dem Super G." Für das Rennen am Sonntag (11.45 Uhr) ist allerdings schlechtes Wetter vorhergesagt. Geht es nach Höfl-Riesch, sollte man die jüngsten Resultate mit Blick auf die Weltmeisterschaften nicht überbewerten: "Da sind noch zwei Wochen hin, wir haben noch Zeit zu trainieren, also im Hinblick auf die WM spielt das keine Rolle."

Tina Maze dagegen wird die letzte Abfahrt vor den Titelkämpfen gerne als gutes Omen nehmen. "Ich komme immer näher. In St. Anton war ich Vierte, jetzt Zweite, das ist sehr gut", sagte die Slowenin. Auf Vonn fehlten ihr 0,43 Sekunden. "Ein zweiter Platz in meiner schlechtesten Disziplin, das ist unglaublich." Der Vorsprung im Gesamtweltcup beträgt nun 670 Zähler auf Höfl-Riesch.

Vonn liegt 810 Punkte hinter Maze, in der Wertung für die große Kristallkugel ist sie Vierte, aber ihre Stimmung in Cortina war trotzdem prächtig. Einen Beitrag dazu leistete auch Teamkollegin Leanne Smith, die als Dritte ebenfalls auf dem Treppchen stand und zur starken Gesamtbilanz der US-Damen von 16 Podestplätzen in dieser Saison beitrug. "Das ganze Team fährt außergewöhnlich gut. Ich denke, wir werden in Schladming eine tolle Zeit haben. Es gibt einiges, auf das wir uns freuen können", sagte Vonn. Ob sie dann in allen Disziplinen an den Start geht, ließ sie am Samstag offen. "Ich werde nach Maribor gehen, aber seit St. Moritz habe ich keinen einzigen Tag Slalom trainiert", sagte die 28-Jährige. "Das könnte das einzige sein, was ich für diese Saison voll weglasse."

Innerhofer gewinnt in Wengen

Bei den Männer gewann Christof Innerhofer aus Italien überlegen die Abfahrt im schweizerischen Wengen. Auf der längsten Strecke im alpinen Weltcup benötigte der amtierende Weltmeister im Super-G eine Zeit von 2:29,82 Minuten für die 4415 Meter vom Lauberhorn.

Der 28-Jährige aus Bruneck in Südtirol hatte damit 0,30 Sekunden Vorsprung auf Klaus Kröll (Österreich) sowie 0,76 Sekunden auf dessen Landsmann Hannes Reichelt.

Für ein Raunen unter den Zehntausenden Zuschauern entlang der Strecke sorgte der Franzose John Clarey. Er erreichte in der Passage "Haneggschuss" eine Spitzengeschwindigkeit von 161,9 km/h, ein höheres Tempo war auf einer Weltcup-Abfahrt noch nie gemessen worden. Den offiziellen Geschwindigkeits-Weltrekord auf Ski hält seit 2006 der Italiener Simone Origone, der im französischen Les Arcs auf 251,4 km/h kam.

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