965 Spiele in Serie:Eishockeyprofi Yandle stellt NHL-Rekord auf

Eishockeyspieler sind hart im Nehmen, das ist nicht neu. In den Playoffs etwa gebe es keine Verletzungen, besagt eine seit alters her tradierte Weisheit. Man muss diese Leidensfähigkeit nicht glorifizieren: Viel zu oft wird Gesundheit nur durch die Einnahme von Schmerzmitteln simuliert. Bemerkenswert ist die Serie aber allemal, die Keith Yandle hingelegt hat: Der 35-jährige Amerikaner hat am Dienstag für die Philadelphia Flyers gegen die New York Islanders zum 965. Mal in der nordamerikanischen Profiliga NHL gespielt, ohne auch nur eine einzige Partie verpasst zu haben. Yandle ließ damit Doug Jarvis (964) und Phil Kessel (914) hinter sich. Zum Vergleich: Den deutschen Rekord mit 506 Spielen in Serie hält Patrick Köppchen, der seine Karriere 2020 nach insgesamt 1026 Partien in der Deutschen Eishockey Liga beendet hat. "Ich finde das großartig", gratulierte Jarvis, 66, seinem Nachfolger: "Ich wünschte, jeder hätte die Fähigkeit, verletzungsfrei zu spielen."

Verletzungsfrei ist freilich auch Yandle nicht durch seine Karriere gekommen, die 2006 in Phoenix begann. Vor drei Jahren traf ihn ein Puck voll im Gesicht, neun Zähne verlor er dabei - und stand einen Tag später wieder auf dem Eis. Wie der Verteidiger jetzt mit einem Schmunzeln erzählte, habe NHL-Veteran Bobby Orr ihm damals gesagt: "Dein Mund ist auch ganz schön weit weg von den Beinen, die du zum Schlittschuhlaufen brauchst." Sein 1000. NHL-Spiel wird Yandle dann am 22. April in Montreal bestreiten. Woher man das weiß? Was sollte ihn davon abhalten?

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