7:0 gegen Sarajevo:Gladbach stürmt in die Europa League

Lesezeit: 3 Min.

Zwei Zugänge, die Gladbach guttun: Die Torschützen Thomas Hahn (links) und Branimir Hrgota. (Foto: AFP)

Höchster Europacup-Erfolg seit 41 Jahren: Durch ein 7:0 im Rückspiel gegen den FK Sarajevo zieht Borussia Mönchengladbach souverän in die Europa League ein. Zum Matchwinner avanciert der Schwede Branimir Hrgota.

  • Mit einem 7:0-Erfolg gegen den FK Sarajevo gelingt Borussia Mönchengladbach nach 18 Monaten die Rückkehr in die Europa League.
  • Mit drei Treffern avanviert der Schwede Branimir Hrgota zum Mann des Tages.
  • Auch die früheren Bundesliga-Profis Kevin Kuranyi und Lewis Holtby schaffen mit Dynamo Moskau und Tottenham Hotspur den Einzug in die Gruppenphase.

Höchster Europacup-Sieg seit 41 Jahren

Mit einer tollen Sieben-Tore-Show ist Borussia Mönchengladbach nach 18 Monaten in die Europa League zurückgekehrt. Die Elf von Trainer Lucien Favre schaffte mit dem höchsten Europacup-Sieg seit knapp 41 Jahren beim 7:0 (3:0) im Playoff-Rückspiel gegen den FK Sarajevo am Donnerstag den Einzug in die Gruppenphase.

André Hahn (20. Minute), Granit Xhaka (24.), dreimal Branimir Hrgota (34., 67. und 82.) und Thorgan Hazard (74./Foulelfmeter/90.+2) beseitigten mit ihren Toren letzte Zweifel am Weiterkommen, nachdem die Borussia bereits vor Wochenfrist das Hinspiel in Bosnien mit 3:2 gewonnen hat. Sarajevos Ivan Tatomirovi sah kurz vor Schluss Gelb-Rot.

Auslosung der Gruppenphase am Freitag

Damit darf sich der zweimalige Uefa-Cup-Sieger, der letztmals am 3. Oktober 1973 beim 9:1 über IB Vestmannaeyjar auf internationaler Bühne höher gewann, auf mindestens sechs weitere Europacup-Auftritte freuen. Am Freitag um 13.00 Uhr werden bei der Auslosung in Monaco die nächsten Gegner für die Borussia und den VfL Wolfsburg als zweitem deutschen Vertreter in der Europa League ermittelt. Dann will auch Sportdirektor Max Eberl wieder dabei sein, nachdem er das Spiel mit einer Grippe vom Fernseher aus verfolgte.

Champions-League-Auslosung in Monaco
:Die Glücksfee wohnt nicht in Dortmund

Bayer Leverkusen zittert vor der Champions-League-Auslosung am heftigsten, doch dann erwischt der Klub eine dankbare Gruppe. Schwerer haben es Borussia Dortmund und der FC Bayern München. Beschwerdebriefe bitte an Kalle Riedle richten!

Die SZ-Tickernachlese von Saskia Aleythe und Lisa Sonnabend

Hahn gelingt der erste Treffer

20 Minuten hatten die Gladbacher vor 44 152 Zuschauern im Borussia-Park mit dem Außenseiter große Probleme, ehe Hahn der erste Treffer der Partie gelang. Der Zugang vom FC Augsburg traf vom rechten Strafraumeck und sorgte dabei im vierten Pflichtspiel zum dritten Mal für die Gladbacher Führung. Das Tor war im 137. Europacupspiel der Vereinsgeschichte quasi der Türöffner für die Borussia.

Nur vier Minuten später setzte Granit Xhaka einen sehenswerten 25-Meter-Schuss ins Tor des bosnischen Pokalsiegers, ehe Branimir Hrgota erstmals zuschlug (34.). Der 21-Jährige, der gut 50 Kilometer von Sarajevo entfernt geboren worden war, vollendete einen Konter über Raffael und Fabian Johnson.

Kramer in der Startformation

Nach einer derart souveränen Vorstellung hatte es zunächst gar nicht ausgesehen. Erst der 18-Meter-Schuss von Sevko Okic (7.), dann hatte Haris Duljevic (19.) nach einem feinen Solo die Riesenchance zur Führung der Gäste, die auch von 300 Dresdner Fans unterstützt wurden. Zwischen beiden Clubs existiert eine Fan-Freundschaft.

Bei den Gladbachern war Weltmeister Christoph Kramer aufgrund des Ausfalls von Harvard Nordtveit (Fußprellung) in die Startformation gerückt. In der 55. Minute war dann der Arbeitstag des Mittelfeldspielers beendet. Kramer, der noch Trainingsrückstand hat, machte unter großem Applaus für den 18-jährigen Mahmoud Dahoud Platz.

Anschließend stürmte die Borussia weiter aufs gegnerische Tor. Erst traf Hrgota auf Zuspiel von Raffael (67.), dann traf Eden Hazards kleiner Bruder Thorgan vom Elfmeterpunkt (74.). Patrick Herrmann war zuvor gefoult worden. Für den Schlusspunkt sorgte erneut Hrgota (82.), der damit schon auf sieben Tore in vier Pflichtspielen kommt.

Der frühere Fußball-Nationalstürmer Kevin Kuranyi ist mit Dynamo Moskau ebenfalls in die Gruppenphase der Europa League eingezogen. Die Russen setzten sich in den Playoffs gegen Omonia Nikosia aus Zypern mit 2:1 (0:0) durch. Das Hinspiel in Moskau war 2:2 ausgegangen. Der frühere Herthaner Christopher Samba erzielte in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 2:1-Sieg.

Milan Stepanov hatte das Kuranyi-Team mit einem Eigentor unfreiwillig in Führung gebracht (10.). Der früher für Dynamo Dresden stürmende Mickael Poté (23.) hatte zum 1:1 ausgeglichen.

Auch Lewis Holtby spielt mit den Tottenham Hotspur in dieser Saison in der Europa League. Die Londoner setzten sich dank der Tore von Harry Kane (45.), Paulinho (49.) und Andros Townsend (65./Foulelfmeter) mühelos mit 3:0 (1:0) gegen AEL Limassol durch. Schon das Hinspiel hatten die Spurs mit 2:1 gewonnen. Holtby wurde bei Tottenhams viertem Sieg im vierten Pflichtspiel der Saison erst in der Schlussphase eingewechselt.

Skibbe und die Grashoppers scheitern

Für Trainer Michael Skibbe ist der Europapokal-Ausflug mit den Grashoppers Zürich dagegen beendet, bevor er richtig begann. Die Schweizer scheiterten in den Playoffs am FC Brügge. Nach dem 1:2 im Hinspiel unterlagen die Grashoppers im Rückspiel in Belgien mit 0:1 (0:0). Victor Vazquez erzielte in der 62. Minute den entscheidenden Treffer und machte Skibbes Europa-League-Hoffnungen zunichte.

Bei der Auslosung der Gruppenphase am Freitag werden namhafte Teams wie Inter Mailand, der PSV Eindhoven und der FC Villareal vertreten sein. Auch Asteras Tripolis, das in der dritten Qualifikationsrunde überraschend den FSV Mainz 05 ausgeschaltet hatte, schaffte den Sprung in die Gruppenphase.

© Süddeutsche.de/dpa/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: