6,7 Millionen Euro im Jahr 2005:DFB berichtet von Merkwürdigkeiten bei Zahlung an Fifa

Jahresrückblick Sport - Fan-Fest in Hamburg während der WM 2006

Ist eine Zahlung des Organisationskomitees der WM 2006 in Deutschland an die Fifa zweckentfremdet worden?

(Foto: dpa)
  • Der Deutsche Fußball-Bund gibt bekannt, dass eine Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro an die Fifa im Jahr 2005 womöglich zweckentfremdet worden sein könnte.
  • Allerdings stehe diese nicht im Zusammenhang mit der WM-Vergabe 2006.
  • Am Samstag soll der Spiegel die Veröffentlichung eines umfangreichen Dossiers zu möglichen Unregelmäßigkeiten bei der WM 2006 planen.

Am Samstag soll der Spiegel die Veröffentlichung eines umfangreichen Dossiers zu möglichen Unregelmäßigkeiten bei der WM 2006 planen. Deswegen hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nun offenbar reagiert und am Freitagmittag eine Mitteilung veröffentlicht. Der Fußballverband gibt darin eine Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro des WM-Organisationskomitees an den Fußball-Weltverband im Jahr 2005 zu.

Die Summe sei möglicherweise nicht dem angegebenen Zweck entsprechend verwendet worden. Gedacht war das Geld für ein Fifa-Kulturprogramm. Mit dem Programm wurden rund um die WM 2006 fast 50 Kulturprojekte unterstützt - etwa Ausstellungen zum Fußball oder Theateraufführungen. Die Zahlung habe aber in keinem Zusammenhang mit der bereits rund fünf Jahre zuvor erfolgten Vergabe gestanden, hieß es in der DFB-Mitteilung.

Im Sommer Untersuchung angeordnet

Aus Anlass der Untersuchungen gegen den in seiner tiefsten Krise steckenden Weltverband hatte sich der DFB in den vergangenen Monaten intern mit der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 befasst. "Im Rahmen seiner Prüfungen hat der DFB keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gefunden. Ebenso wenig haben sich irgendwelche Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Stimmen von Delegierten im Zuge des Bewerbungsverfahrens gekauft wurden", teilte der DFB mit.

Hinweise über eine mögliche andere Verwendung der für das Kulturprogramm vorgesehenen 6,7 Millionen Euro hatte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach im Sommer dieses Jahres zum Anlass genommen, eine interne Untersuchung zur Aufklärung des Vorgangs anzuordnen.

Die Prüfung umfasst laut DFB unter Hinzuziehung externer Rechtsberater auch die Frage, ob im Zusammenhang mit diesem Vorgang Ansprüche des DFB auf Rückforderung bestehen. Ein abschließendes Ergebnis liegt dazu noch nicht vor, die eingeleiteten Prüfungen dauern noch an. Dazu gehört auch die Prüfung durch den Kontrollausschuss.

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