Süddeutsche Zeitung

50 Jahre Bundesliga:Die Top 11 der Bundesliga-Hitparade

"Ich war kein Kussverächter!" Viele Fußballer haben sich als Sänger versucht, die SZ hat die besten elf Lieder der Bundesliga-Geschichte ausgewählt. Mit dabei: Ein Flop von Franz Beckenbauer, Pionierarbeit von Radi Radenkovic und ein Tanzangebot der Kremer-Zwillinge. Stimmen Sie ab!

50 Jahre Bundesliga

Jean-Marie Pfaff

"Ich war kein Kussverächter!" Viele Fußballer haben sich als Sänger versucht, die SZ hat die besten elf Lieder der Bundesliga-Geschichte ausgewählt. Mit dabei: Ein Flop von Franz Beckenbauer, Pionierarbeit von Radi Radenkovic und ein Tanzangebot der Kremer-Zwillinge. Stimmen Sie ab! Von Boris Herrmann Platz eins: Jean-Marie Pfaff, "... Jetzt bin ich ein Bayer", 1984 Das Lied "... Jetzt bin ich ein Bayer" beginnt mit dem charakteristischen Achtzigerjahre-Klang einer Stadiontröte. Dann kommt zehn Mal die erste Strophe - also zehn Mal der Belgier, zehn Mal der Leberkäs', zehn Mal der Jean-Marie. Und dann noch einmal die Tröte. Das war's. Im Wesentlichen. An einigen Stellen wird die Wiederholungsschleife von Kurzinterviews mit dem Interpreten aufgelockert. Das klingt dann etwa so: Jean-Marie, erzählen Sie doch noch einmal Ihr ganz großes Geheimnis. Wie halten Sie einen Elfmeter? Pfaff: Viel Bier trinken! Und Leberkäs' essen! Hier das Video zum Lied Alle Plattencover stammen aus der Fußballmusik-Sammlung von Trevor Wilson: www.fc45.de

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Radi Radenkovic

Platz zwei: Radi Radenkovic, "Bin i Radi, bin i König", 1965 Der Anfang einer Kunstform in Deutschland. Oder, je nach Betrachtungsweise: die Ur-Sünde. "Ball kommt wie der Blitz, dass ich manchmal schwitz", sang der erste populäre Bundesliga-Musikant. Radenkovics Biergarten-Polka schlug ein wie der Blitz. Sie kletterte in den deutschen Single-Charts auf Platz 5 und hielt sich neun Wochen in den Top Ten. Hier das Video zum Lied

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Das tragische Dreieck

Platz drei: Das tragische Dreieck, "Steh Auf!", 1996 Wenn man versucht, sich kunstgeschichtlich zwischen Fanta Vier und dem magischen Dreieck zu platzieren, ist man wohl zum Scheitern verurteilt. Der Schwaben-HipHop der drei VfB-Profis Fredi Bobic, Gerhard Poschner und Marco Haber bestätigt diese These eindrucksvoll. Wie rappt Bobic so schön? "Offensichtlich handelt es sich hier um ein Versehen!" Hier das Video zum Lied

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Gerd Müller

Platz vier: Gerd Müller, "Dann macht es bumm", 1969 Es gibt zwei Arten von Fußballsongs: Fußballer, die über Fußball singen. Und Fußballer, die über das Leben singen. Gerd Müller tat beides. Er sang über sein Leben, das nun einmal zu großen Teilen aus Bumm-Machen bestand. Und wäre er, was die Tonlage betrifft, halb so treffsicher gewesen wie im Strafraum, hätte man dieses Stück glatt mit dem teils karnevalesken Spätwerk der Beatles in Verbindung bringen können. Hier das Video zum Lied

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Kevin Keegan

Platz fünf: Kevin Keegan, "Head over Heels in Love", 1979 Der englische Stürmer wurde 1979 mit dem HSV deutscher Meister und im selben Jahr stürmte er mit dieser Rock-Ballade auch in die Top-Ten der deutschen Charts. Komponiert wurde das Stück vom Smokie-Sänger Chris Norman - und so klingt es auch. Hier das Video zum Lied

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Toni Polster und die fabulösen Thekenschlampen

Platz sechs: Toni Polster und die fabulösen Thekenschlampen, "Toni lass es polstern", 1997 Kölner Kneipenrock vom Feinsten: Ohne Anspruch auf Anspruch. "Der Strafraum ist mein Jagdrevier", röhrt der angriffslustige Österreicher. Im Subtext klingt allerdings durch: Man muss sich vor ihm auch an der Theke in Acht nehmen. Das Video zum Lied

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Norbert Nigbur

Platz sieben: Norbert Nigbur, "Wenn Schalke 04 nicht wär (wär das Parkstadion immer leer)", 1975 Ein Lied, das in jeder Hinsicht vernachlässigbar wär (wenn der epochale Titel nicht wär'). Hier das Video zum Lied

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Charly Dörfel

Platz acht: Charly Dörfel, "Das kann ich dir nicht verzeih'n", 1965 Neben Radenkovic gehört der exzentrische Linksaußen des Hamburger SV zu den Pionieren der Zunft der singenden Profis. Seine Musik ist beschwingt, seine Texte sind so wildromatisch wie sein Leben ("Ich war kein Kussverächter"). Fehlte bloß noch so etwas wie eine Gesangsstimme. Hier das Video zum Lied

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Franz Beckenbauer

Platz neun: Franz Beckenbauer, "Du bist das Glück", 1967 Einer von zahlreichen Chart-Flops des künftigen Kaisers. Irgendwo zwischen Heintje und einem Beckenbauer-Imitator. B-Seite: "1:0 für die Liebe". Gesamturteil: 0:1. Das Video zum Lied

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Thomas Brdaric

Platz zehn: Thomas Brdaric, "Die wilde 13", 2003 Ein Stück aus dem Genre: "Supermarktgedudel mit Tiefgang". Der Stürmer Brdaric arbeitet darin seine Privatfehde mit Oliver Kahn, Jens Lehmann und Frank Rost auf. Er piepst ihnen zu: "Warum bist du Torhüter geworden, warum hast du nicht auf deine Eltern gehört?" Ralf Rangnick, sein damaliger Trainer in Hannover, urteilte spontan: "CD aus dem Verkehr ziehen!" Hier das Lied zum Anhören

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Die Kremers

Platz elf:  Die Kremers, "Tanz nur mit mir schönes Mädchen", 1974 Tolles Lied. Fragt sich nur: Mit welchem der beiden Zwillinge von Schalke 04 soll das Mädchen denn nun eigentlich tanzen? Nur mit Helmut oder nur mit Erwin? Leider konnten wir diese Single nicht finden, dafür aber einen anderen Hit der Kremers aus dem Jahr 1974: "Das Mädchen meiner Träume"

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