3. Spieltag der Bundesliga:Tag der Rückkehrer

Lesezeit: 4 Min.

Erstes Pflichtspiel der Saison, erstes Tor: Franck Ribéry (Foto: dpa)

Nicht nur in Dortmund begrüßen sie in Shinji Kagawa einen verlorenen Sohn: Auch in München, Hoffenheim und Berlin kehren lange vermisste Spieler wie Franck Ribéry oder Sejad Salihovic in die Startformationen zurück - mit unterschiedlichem Erfolg. Das Wichtigste zu den restlichen Spielen des 3. Spieltags.

Von Johannes Knuth

Der 3. Spieltag im Überblick: Bayer Leverkusen - Werder Bremen 3:3 (1:1), FC Bayern München - VfB Stuttgart 2:0 (1:0), Borussia Dortmund - SC Freiburg 3:1 (2:0), TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg 1:1 (0:0), Hertha BSC - FSV Mainz 05 1:3 (0:1), SC Paderborn - 1. FC Köln 0:0 (0:0).

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Ribéry trifft, Badstuber gibt Entwarnung

  • Rückkehrer des Tages II (Nummer eins dieser Wertung geht an einen gewissen Shinji Kagawa): Franck Ribéry. Absolvierte gegen den VfB Stuttgart sein erstes Pflichtspiel der neuen Bundesliga-Spielzeit, nachdem er sich zuletzt mit allerlei Problemen herumgeschlagen hatte: Kapselverletzung, Rippenbruch, Rückenprobleme, Bluterguss, Kniereizung, Michel Platini. Wurde von den Bayern-Fans fast genauso gehuldigt wie ein gewisser Kagawa in Dortmund. Ribéry veredelte seine Rückkehr dann ebenfalls mit einem Treffer, das 2:0 in der 84. Minute entschied die Partie zu Gunsten der Bayern, mal wieder. Seit nun viereinhalb Jahren hat der FCB gegen Stuttgart in Pflichtspielen nicht einen Punkt verschenkt.
  • Rückkehrer des Tages III: Holger Badstuber. Geht nach diversen Kreuzbandrissen auch am dritten Spieltag noch als Rückkehrer durch, auch wenn er mittlerweile auftritt, als hätte er nie gefehlt: Räumte hinter, in und vor der Abwehr auf. Humpelte nach 43 Minuten vom Platz, kehrte vorläufig in den Krankenstand zurück. "Irgendwas muskuläres", beruhigte Patrick Owomoyela, beim Fernsehsender Sky Experte für Blessuren am Muskel-Sehnen-Apparat. Bayern-Arzt Müller-Wolfahrt bestätige kurz Owomoyelas Einordnung, "Verhärtung im linken Oberschenkelmuskel" lautete die Diagnose. Erster Kandidat für den Rückkehrer des vierten Spieltags ist damit: Holger Badstuber.
  • Modisches Accessoire des Tages I: Das neue Trikot des FC Bayern. Auf dem blau-roten Stoff prangt seit neuem eine lila-weiße Ziffer, als Referenz des Sponsors. Könnte sich zum neuen Hit auf der New Yorker Fashion Week entwickeln. Rangiert ganz sicher in den Top drei der Mode-Pannen in der Bundesliga, knapp hinter dem rot-orange-gelb-grün-blauen Outfit der Bochumer sowie dem orangenen Neon-Dress von Energie Cottbus.
  • Im Fokus: Vor dem Spiel hatte Vedad Ibisevic beinahe so viel Aufmerksamkeit erlangt wie das neue Heimtrikot des FC Bayern. Ein italienisches Portal hatte den Stuttgarter Stürmer mit den Worten zitiert, er wolle sich sobald wie möglich vom VfB absetzen. Alles erfunden, dementierte Ibisevic wütend, seine volle Aufmerksamkeit gehöre weiterhin dem VfB. Gegen die Bayern verbreitete der Stürmer dann prompt Gefahr im Strafraum, allerdings im eigenen. Mario Götze trickste Ibisevic mit einer Körpertäuschung aus, kurz darauf stand es 1:0.

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Zähes Unentschieden in Paderborn

  • Modisches Accessoire des Tages II: der rote Pulli sowie die rote Brillenfassung von Kölns Trainer Peter Stöger beim Gastspiel gegen den SC Paderborn. Niemand stimmt seine Kleiderwahl derart akkurat auf seinen derzeitigen Arbeitgeber ab. Als Stöger Austria Wien trainierte, kleidete er sich gerne einmal mit violettem Pullver und violettem Gürtel, auch bei Aufsteiger Köln gibt sich der Österreicher stilsicher. Rangiert damit in der Wertung der modischsten Trainer-Outfits knapp hinter Ottmar Hitzfelds grau-beigem Trenchcoat.
  • Mann der ersten Hälfte: Schiedsrichter Peter Gagelmann. Pfiff den Durchgang zur Erlösung aller Anwesenden pünktlich ab.
  • Kölner Gegentore in der laufenden Saison: null. Warten damit als einzige Mannschaft der Liga weiterhin auf ihren ersten Gegentreffer. Trainer Stöger richtete nach dem dritten Punktgewinn im dritten Bundesligaspiel aus: "Für uns fühlt sich die Bundesliga sehr gut an."
  • Mann der zweiten Hälfte: Schiedsrichter Peter Gagelmann. Beendete auch die zweite Partie fristgemäß.
  • Zweikampfwert des Tages: Mithilfe eines Heimsiegs hätte Aufsteiger SC Paderborn tatsächlich die Tabellenführung übernehmen können. Dass es am Ende nur zu einem trostlos-torlosen Unentschieden reichte, könnte auch der Zweikampfführung im ersten Durchgang geschuldet sein:
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  • Rückkehrer des Tages IV: Hoffenheims Anthony Modeste. Hatte vor dem Spiel gegen Wolfsburg elf Minuten in der aktuellen Saison mitgewirkt, als Einwechselspieler gegen Augsburg. Sollte zu Hertha BSC abgeschoben werden, Hertha wollte ihn, mochte allerdings die Ablösesumme nicht zahlen. Modeste blieb also in Hoffenheim, durfte gegen Wolfsburg den verletzten Kevin Volland vertreten. Stocherte nach 54 Minuten den Ball zur 1:0-Führung ins Tor, ließ sich auch nicht vom Pirates-of-the-Carribean-Bart des Wolfsburger Torwarts Diego Benaglio irritieren (auch bekannt als modisches Accessoire des Tages III).
  • Rückkehrer des Tages V: Sejad Salihovic, ewiger Freistoßkönner der Hoffenheimer. War nach WM-Strapazen und Blessuren zuletzt überraschend nicht mehr gefragt bei Markus Gisdol, zumindest nicht in der Stammformation. Gegen Wolfsburg zum ersten Mal in dieser Saison unter den besten Elf vertreten, mühte sich vergeblich, trotz vieler Standardsituationen. Humpelte zur Halbzeit verletzt vom Platz.
  • Gewinner des Spiels: Wolfsburgs Junior Malanda. Hatte in den ersten zwei Spielen zwei sichere Tore auf unfassbare Weise vergeben. Wurde diesmal vor einem ähnlichen Schicksal bewahrt, Trainer Dieter Hecking tauschte ihn nach 67 Minuten gegen Aaron Hunt aus. Der bereitete den späten 1:1-Ausgleich von Ivica Olic (89.) vor.

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Allagui trifft gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber

  • Rückkehrer des Tages VI: Julian Schieber, Hertha BSC. Hatte zuletzt Anlass zur Sorge gegeben, war mehrfach als Torschütze aufgefallen. Vergab gegen Mainz dann wieder stilsicher eine Großchance, Schieber musste zehn Meter vor dem Tor nur noch Torwart Loris Karius überwinden, der Schuss strich Zentimeter am Pfosten ins Aus.
  • Rückkehrer des Tages VII: Sami Allagui, Mainz 05. Hatte Hertha BSC verlassen, um in Mainz den abgewanderten Nicolai Müller zu ersetzen. Erfüllte diese Aufgabe zur vollen Zufriedenheit seiner Vorgesetzten, ausgerechnet gegen seinen alten Arbeitgeber aus der Hauptstadt. Beendete mit seinem Treffer zum 2:0 die ohnehin sparsame Gegenwehr der Berliner.
  • Japaner des Tages II (hinter einem gewissen Shinji Kagawa): Shinji Okazaki, Mainz 05. Traf zum 1:0 sowie 3:1-Endstand, erzielte damit seine Bundesliga-Treffer 27 und 28. Verfügt somit über sieben Treffer mehr als ein gewisser Namensvetter aus Dortmund, ist der derzeit erfolgreichste japanische Torschütze der Liga-Historie. Allerdings hat Okazaki auch (noch) nicht ein zweieinhalbjähriges Sabbatical bei einem englischen Spitzenklub eingelegt.
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