3. Spieltag der Bundesliga:Bremen beschämend

Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen

Bedient: Viktor Skripnik

(Foto: dpa)
  • Borussia Dortmund schlägt chancenlose Darmstädter zu Hause mit 6:0
  • RB Leipzig gewinnt 4:0 beim Hamburger SV
  • Eintracht Frankfurt schlägt Leverkusen mit 2:1, Chicharito verschießt kurz vor Schluss einen Elfmeter für Bayer
  • Hoffenheim und Wolfsburg trennen sich 0:0
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Borussia Mönchengladbach hat nach einer Woche zum Vergessen zurück in die Erfolgsspur gefunden und Tabellenschlusslicht Werder Bremen regelrecht vorgeführt. Nach der verkorksten Champions-League-Reise zu Manchester City siegten die Fohlen daheim 4:1 (4:0) und meldeten sich nach zwei Pflichtspiel-Pleiten eindrucksvoll zurück. Bei den desolaten und weiterhin punktlosen Bremern wird die Luft für Trainer Viktor Skripnik immer dünner.

Die überragenden Thorgan Hazard (11./17.) und Raffael (21., Foulelfmeter/41.) trafen gegen von Beginn an chancenlose Gäste für die Borussia, die sich gegenüber dem 0:4 bei ManCity und dem vorangegangenen 1:3 in der Liga beim SC Freiburg verbessert zeigte und mit sechs Punkten nach drei Spielen im Soll liegt. Bremens Olympia-Held Serge Gnabry (73.) gelang mit einem sehenswerten Volleyschuss Ergebnis-Kosmetik. In der 81. Minute sah Bremens Aron Johannsson wegen Schiedsrichter-Beleidigung die Rote Karte.

"Die erste Halbzeit war einfach eine Katastrophe. Das war peinlich. Wir konnten froh sein, dass es nur vier Tore waren", sagte Zlatko Junuzovic später vor den TV-Kameras.

Die nach der wetterbedingten Spielverlegung in Manchester um einen Tag verspätete Rückreise und damit verkürzte Vorbereitung solle "kein Alibi für das Bremen-Spiel" sein, hatte Sportdirektor Max Eberl gesagt. Und in der Tat zeigten die Gladbacher vor 54.014 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park kein Anzeichen fehlender Frische. Allerdings hatte Trainer André Schubert gleich fünf neue Kräfte in seine Startaufstellung beordert, unter anderem rückte der im Sommer für zwölf Millionen aus Bremen geholte Jannik Vestergaard gegen seinen Ex-Klub in die Innenverteidigung. Bei den Bremern hatte Skripnik seinen bisherigen Stammkeeper Felix Wiedwald nach acht Gegentreffern in den ersten beiden Spielen durch Routinier Jaroslav Drobny ersetzt.

Von Beginn an geriet der Neuzugang aus Hamburg bei seinem Pflichtspiel-Debüt für Werder unter Beschuss: Raffael (4.) und Hazard (5.) hatten die ersten Großchancen, Bremens Abwehr war schon da ein Totalausfall. Die Führung durch den von Fabian Johnson wunderbar freigespielten Hazard, der Drobny keine Chance ließ, war hochverdient.Der zweite Treffer kam als Kopie des ersten daher: Hazard tauchte allein über rechts vor Drobny auf und verwandelte links unten. Als Drobny dann Stindl an der Torauslinie von den Beinen holte, und Raffael nach 20 Minuten per Strafstoß auf 3:0 stellte, war das Spiel bereits entschieden. Nach dem 4:0 durch Raffael, der gegen vogelwild agierende Gegenspieler aus der Drehung traf, hagelte es massig Spott von den Rängen für die Bremer.

In der zweiten Halbzeit nahm Gladbach den Fuß vom Gas und zeigte defensiv einige Nachlässigkeiten, eine davon nutzte Gnabry zum 1:4. Kurz darauf traf Hazard noch einmal den Pfosten (76.). Aus einer starken Borussen-Elf ragten Hazard und Raffael heraus, bei Werder betrieb lediglich der agile Gnabry Eigenwerbung.

Dortmund zaubert, Hamburg und Leverkusen hadern

Borussia Dortmunds fabelhafte Bundesliga-Heimserie hält. Drei Tage nach dem 6:0 in der Champions League bei Legia Warschau besiegte der BVB am Samstag Darmstadt 98 ohne jede Mühe mit 6:0 (1:0). Das Ergebnis des 23. BVB-Heimspiels in Folge ohne Niederlage spiegelte dabei die Dortmunder Dominanz gegen einen chancenlosen Gegner, der das Spiel nach einer Gelb-Roten Karte für Peter Niemeyer (58.) auch noch in Unterzahl überstehen musste. Gonzalo Castro (7./78.), Adrian Ramos (48.), Christian Pulisic (54.), Sebastian Rode (84.) und Emre Mor (88.) trafen vor 81.360 Zuschauern in der ausverkauften Arena für den BVB, Ousmane Dembélé und Raphael Guerreiro verdienten sich Bestnoten als Vorbereiter.

Der millionenschwere Aufsteiger RB Leipzig sorgt weiter für Furore und hat den Fehlstart des Hamburger SV perfekt gemacht. Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl setzte sich dank großer Effizienz mit 4:0 (0:0) bei den Hanseaten durch und festigte damit seinen Platz in der Spitzengruppe.Dem HSV um Coach Bruno Labbadia droht dagegen trotz einer über weite Strecken ordentlichen Vorstellung zunehmend Unruhe rund um den Volkspark. Das für mehr als 30 Millionen Euro verstärkte Team hinkt mit erst einem Punkt den eigenen Erwartungen hinterher.Emil Forsberg sorgte in der 66. Spielminute vor 52.998 Zuschauern per Foulelfmeter für die Führung der Gäste. Zuvor hatte Ex-Nationalspieler René Adler RB-Stürmer Timo Werner von den Beinen geholt. Nach einem Kopfball von Kapitän Willi Orban erhöhte kurz später Werner zum 2:0 (72.), fünf Minuten später traf er erneut. In der Nachspielzeit sorgte Davie Selke für das vierte Tor (90.+2).

Nur drei Tage nach der Enttäuschung in der Champions League hat Bayer Leverkusen in der Bundesliga einen weiteren schweren Rückschlag hinnehmen müssen. Die Rheinländer verloren mit 1:2 (0:0) bei Eintracht Frankfurt und haben mit drei Punkten aus drei Spielen einen Fehlstart hingelegt. Vor 43 000 Zuschauern brachte Torgarant Alex Meier (53. Minute) die Hessen zunächst mit seinem zweiten Saisontor in Führung, bevor Chicharito (60.) die stärker werdende Werkself für ihren Aufwand belohnte. Als Bayer längst die bessere Mannschaft war, erzielte Offensivmann Marco Fabian (79.) das 2:1 für die Hausherren. Zum tragischen Helden wurde dann ausgerechnet Chicharito: Der Torschütze setzte kurz vor Schluss (88.) einen Foulelfmeter an den Pfosten.

Mario Gomez und der VfL Wolfsburg haben am dritten Spieltag der Fußball-Bundesliga leichtfertig einen Sieg verschenkt. Der Nationalstürmer vergab beim 0:0 des Champions-League-Anwärters bei 1899 Hoffenheim etliche Chancen und wartet noch auf sein erstes Tor für den VW-Club. Vor 23 295 Zuschauern am Samstag in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena rettete der starke Torhüter Oliver Baummann der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann einen Punkt.Wolfsburg bleibt damit ohne Gegentor, Hoffenheim nach dem dritten Unentschieden noch ohne Sieg in dieser Saison. Es war das erste torlose Remis zwischen beiden Teams in bisher 17 Spielen.

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