TSV 1860 München:Auf Versöhnungskurs

TSV 1860 München: Erfolgreich "wegverteidigt": Hier stoppt Niklas Lang für die Münchner Löwen Freiburgs Vincent Vermeij entschlossen.

Erfolgreich "wegverteidigt": Hier stoppt Niklas Lang für die Münchner Löwen Freiburgs Vincent Vermeij entschlossen.

(Foto: Heike Feiner/Eibner/Imago)

Die Münchner Löwen setzen sich gegen den Titelaspiranten Freiburg II durch, betreiben weitere Wiedergutmachung bei den Fans - und nehmen drei Rückkehrer wieder auf.

Von Christoph Leischwitz

Die Nase von Niklas Lang stand ein wenig sinnbildlich für die gesamte Saison des TSV 1860 München. Bei einer Abwehraktion war er mit seinem Mitspieler Jesper Verlaat zusammengerumpelt. Nach dem Spiel am Samstagnachmittag steckte noch ein Stofffetzen im Nasenloch. Die Blutung schien gestoppt, ob die Nase gebrochen war, wusste der 20-jährige Verteidiger nicht. "Ist ja eh schon krumm", sagte er grinsend. Wie lange die verkorkste Spielzeit insgesamt noch Schmerzen bereiten wird, bleibt abzuwarten.

Die Löwen werden die Drittliga-Saison vermutlich irgendwo zwischen Rang sieben und Rang zehn abschließen, das ursprüngliche Ziel Aufstieg ist klar verfehlt. In den restlichen Partien "können wir vielleicht noch ein bisschen Wiedergutmachung betreiben", sagte Lang. Siege bessern freilich immer die Stimmung, das 1:0 gegen den Meisterschaftsaspiranten SC Freiburg II war also schon mal ein guter Schritt, um zumindest dieses letzte verbliebene Saisonziel zu erfüllen.

Darüber hinaus hatte es sich auch noch um einen unterhaltsamen Kick gehandelt, der auch 4:4 hätte enden können. Deshalb wirkte es ein wenig befremdlich, dass bei den Löwen die Formulierung "erfolgreich wegverteidigt" so oft benutzt wurde, bei der einen oder anderen Chance der Freiburger hatten sie schlicht Glück gehabt. Besonders versöhnlich war der Umstand, dass ausgerechnet Raphael Holzhauser das Siegtor erzielte, nach exakt 45 Minuten fand sein Freistoß-Schlenzer unberührt den Weg ins Netz. Holzhauser war einer jener drei Spieler gewesen, die wegen einer Alkohol-Eskapade auf dem Vereinsgelände kurzzeitig suspendiert worden waren. Der 30-jährige Ex-Bundesligaspieler hatte seit seiner Leihe im Januar auf dem Platz nie die Erwartungen erfüllen können. Auch Joseph Boyamba stand wieder in der Startelf, Marcel Bär spielte 45 Minuten lang. Man habe das Thema "richtig angesprochen", sagte Trainer Maurizio Jacobacci, er sei froh, die Spieler mit dieser Qualität wieder im Kader zu haben.

Fraglich ist, ob Leandro Morgalla für die verbleibenden Partien zur Verfügung steht. Der 18-Jährige verließ in Minute 66 mit einer Schulterverletzung und unter Tränen den Platz. Der Junioren-Nationalspieler soll das Interesse einiger Bundesligisten geweckt haben. Den drittletzten Spieltag der Saison bestreitet Sechzig am kommenden Sonntag bei Rot-Weiss Essen.

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