3. Liga:Rassismus-Verfahren: DFB sperrt Erdmann für acht Wochen

DFB Sports Court Trial - Oral Hearing Against Defender Dennis Erdmann

Wegen rassistischer Beleidigungen für acht Wochen gesperrt: Dennis Erdmann vom FC Saarbrücken

(Foto: Getty Images)

Der Spieler des FC Saarbrücken hatte Magdeburger Profis beleidigt. Leon Goretzka verlängert offenbar beim FC Bayern. Der FC Barcelona beklagt den Ausfall eines Stürmers.

Meldungen im Überblick

Fußball, 3. Liga: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat ein Exempel statuiert und Dennis Erdmann vom Drittligisten 1. FC Saarbrücken wegen "rassistischen Äußerungen" für acht Wochen gesperrt. Zudem wurde der Abwehrspieler mit einer Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro belegt. Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag des Kontrollausschusses und sah es nach mündlichen Verhandlungen in Frankfurt/Main als erwiesen an, dass Erdmann während der Drittliga-Begegnung gegen den 1. FC Magdeburg (2:1) am 25. August mehrere Gegenspieler mit rassistischen Äußerungen beleidigt hat. Der Saarbrücker selbst bestreitet dies nach wie vor.

"Für uns haben sich die Vorwürfe in der Beweisaufnahme bestätigt. Dass der Schiedsrichter oder andere Saarbrücker Spieler die Äußerungen von Spieler Erdmann nicht wahrgenommen haben, bedeutet nicht, dass diese nicht gefallen sind", sagte Stephan Oberholz, der als stellvertretender Vorsitzender des Sportgerichts die Sitzung leitete: "Für bewusste Falschaussagen aller Magdeburger Zeugen und ein Komplott gegen Dennis Erdmann liegen keine Anhaltspunkte vor." Laut Oberholz duldet der DFB "grundsätzlich keinerlei Form von Rassismus und Diskriminierung auf seinen Plätzen und zeigt hier klare Kante. Deshalb war eine empfindliche Strafe auszusprechen".

FC Bayern, Leon Goretzka: Der Nationalspieler hat sich mit dem Rekordmeister offenbar auf eine Vertragsverlängerung bis 2026 verständigt. Das berichtete das Fachmagazin kicker am Montag. Demnach sei nach langen Gesprächen "ein positives Ergebnis" über eine weitere Zusammenarbeit erzielt worden. Goretzkas bisheriger Vertrag läuft Ende der laufenden Saison aus. Goretzka war 2018 vom damaligen Bundesligisten Schalke 04 zu den Münchnern gewechselt und stand seitdem in 117 Pflichtspielen (25 Tore) auf dem Feld. Der 26-Jährige gewann im Bayern-Trikot 2019/20 die Champions League, zudem dreimal die deutsche Meisterschaft sowie zweimal den DFB-Pokal. Im August hatten die Münchner bereits den Vertrag mit Nationalspieler Joshua Kimmich bis 2025 ausgedehnt, mit dem Goretzka eine wichtige Achse im FCB-Mittelfeld bildet. Neben Goretzkas Arbeitspapier laufen bei den Bayern auch die Verträge von Defensivspieler Niklas Süle sowie Mittelfeldspieler Corentin Tolisso am Saisonende aus.

Fußball, FC Barcelona: Schlechte Nachrichten für den FC Barcelona vor dem Champions-League-Duell gegen den FC Bayern: Stürmer Martin Braithwaite muss am linken Knie operiert werden und wird mutmaßlich mehrere Monate ausfallen. Der Eingriff werde "in den nächsten Tagen" erfolgen, teilte der spanische Topclub am Montag mit. Zur Dauer der Zwangspause teilten die Katalanen zwar nichts mit. Nach Schätzungen spanischer Fachmedien wird diese aber "drei bis vier Monate" betragen. Der 30 Jahre alte dänische Nationalspieler wird somit in diesem Jahr wahrscheinlich nicht mehr zum Einsatz kommen.

Der Sturm des Primera-División-Dritten der vergangenen Saison wird somit weiter geschwächt. Neben Braithwaite muss Barça nämlich derzeit auf drei weitere verletzte Angreifer verzichten: den früheren Dortmunder Ousmane Dembélé, Sergio Agüero sowie Jungstar Ansu Fati. Bei Fati hofft man auf eine Rückkehr Ende September, aber auf Agüero und Dembélé wird Trainer Ronald Koeman voraussichtlich bis Ende Oktober oder Anfang November verzichten müssen. Koeman muss zudem ja ohne die Starstürmer Lionel Messi und Antoine Griezmann auskommen, die der finanziell angeschlagene Club zu Paris Saint-Germain und Atlético Madrid ziehen lassen musste.

Reitsport, Dressur: Die erfolgreichste Reiterin der Welt plant das Ende ihrer beispiellosen Karriere. "Paris ist eine Zäsur", sagte Isabell Werth der Deutschen Presse-Agentur und der "Bild-Zeitung" mit Verweis auf die Olympischen Spiele 2024. "Dann ist auch irgendwann Schluss mit der aktiven Karriere", sagte die Dressurreiterin aus Rheinberg. "Ob das 2024 oder 2025 ist - da werde ich mir einen vernünftigen Abschluss ausgucken."

Werth hat so viele Medaillen gewonnen wie keine andere Reiterin auf der Welt. Zu ihrer einzigartigen Sammlung gehören unter anderem 37 goldene Medaillen bei internationalen Großereignissen: sieben bei Olympia, neun bei Welt- und 21 bei Europameisterschaften. Mit einer weiteren Goldmedaille in Paris wäre sie Deutschlands erfolgreichste Olympia-Teilnehmerin und würde die Kanutin Birgit Fischer überholen.

Frauenfußball, Champions League: Knifflige Aufgaben für die Fußballerinnen von Bayern München, die Chance zur Revanche für den VfL Wolfsburg und ein Kracherduell für die TSG Hoffenheim: Auf die deutschen Mannschaften warten in der neu eingeführten Gruppenphase der Champions League interessante Duelle gegen namhafte Teams. Das ergab die Auslosung mit der früheren Nationalspielerin Lena Goeßling am Montag in Nyon/Schweiz.

Meister Bayern spielt nach dem Halbfinal-Aus in der Vorsaison in Gruppe D gegen Olympique Lyon, BK Häcken aus Schweden und Benfica Lissabon. Der zweimalige Titelgewinner Wolfsburg trifft neben Juventus Turin und Servette FC Chenois in Gruppe A auch auf den FC Chelsea mit Nationalspielerin Melanie Leupolz, der den VfL im Viertelfinale zuletzt deutlich geschlagen hatte. Die Debütantinnen der TSG Hoffenheim, die sich erstmals für den europäischen Wettbewerb qualifiziert hatten, erwartet in Gruppe A eine große Aufgabe gegen Titelverteidiger FC Barcelona. Zudem müssen sie gegen den FC Arsenal und HB Köge ran.

Der erste Spieltag steht am 5. Oktober auf dem Programm, die beiden ersten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale. Das Finale findet am 22. Mai 2022 in Turin statt. In der reformierten Champions League war aus deutscher Sicht nur Bayern München direkt für die lukrative Gruppenphase qualifiziert, in der pro Team 400.000 Euro Preisgeld garantiert sind.

Fußball, Bundesliga: Hertha BSC muss in der Fußball-Bundesliga zunächst ohne seine Verteidiger Lukas Klünter und Jordan Torunarigha auskommen. Klünter verletzte sich beim 3:1-Sieg am Sonntag beim VfL Bochum an der linken Schulter. Weitere Untersuchungen am Montag sollten ergeben, ob der 25-Jährige möglicherweise operiert werden muss, berichtete Trainer Pal Daradai. Bei Torunarigha besteht der Verdacht auf einen Muskelfaseriss im Oberschenkel. Auch der 24 Jahre alte Innenverteidiger hatte in Bochum ausgewechselt werden müssen. Ein Einsatz beider Profis im nächsten Bundesliga-Spiel der Berliner am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gegen die SpVgg Greuther Fürth kommt laut Dardai nicht infrage. Dadurch hat Hertha personelle Probleme in der Abwehr, denn eine Rückkehr von Verteidiger Marton Dardai nach seiner Knöchelverletzung ist noch ungewiss.

Fußball, Spanien: Real Madrid ist nach 560 Tagen mit einem Sieg ins Bernabéu-Stadion zurückgekehrt. Die Königlichen kamen am Sonntag zu einem 5:2 (1:2) gegen Celta Vigo. Damit setzte sich Real mit zehn Punkten aus vier Spielen in der Spitzengruppe der Primera Division fest. Ex-Weltmeister Toni Kroos stand nach seiner Schambeinentzündung noch nicht im Kader. Die Madrilenen mussten zweimal einen Rückstand wegstecken, ehe der Sieg nach drei Treffern von Karim Benzema (24., 46. und 87. per Elfmeter) sowie je einem Tor von Vinicius Junior (54.) und Neuzugang Eduardo Camavinga (72.) feststand. Die Gäste hatten durch Santi Mina (4.) und Franco Cervi (31.) getroffen.

Da in Spanien wie in vielen anderen Ländern wegen der Corona-Pandemie bis vor kurzem Zuschauer im Stadion verboten waren, nutzte Real die Lage, um die im Mai 2019 begonnene Modernisierung des Bernabéu für knapp 800 Millionen Euro zu beschleunigen. Dazu wurden alle Spiele des Profi-Teams ins kleine Alfredo-Di-Stéfano-Stadion auf dem Trainingsgelände des Clubs in Valdebebas im Nordosten Madrids verlegt. Das letzte Spiel im Bernabéu war am 1. März 2020 ein Clásico gegen den FC Barcelona, den das Heimteam mit 2:0 gewann.

Radsport, Rücktritt: Der vierfache Bahnradsport-Weltmeister Maximilian Levy hat seinen Abschied vom Leistungssport zum Jahresende erklärt. "Der Moment ist genau richtig. Es gibt nichts, was ich noch besser machen könnte. Ich trete ab als amtierender Europameister in Sprint und Keirin und habe nochmals super Ergebnisse bei den Olympischen Spielen eingefahren", sagte der 34-Jährige am Montag auf einer Pressekonferenz in Cottbus. Auf EM vom 5. bis 9. Oktober im schweizerischen Grenchen und WM vom 20. bis 24. Oktober in Roubaix (Frankreich) verzichtet Levy bereits. Seinen letzten Start plant er beim Sechstagerennen Levy gewann im Laufe seiner 15-jährigen Karriere zehn WM-Medaillen und sechs EM-Titel. Nach dem Gewinn einer Silber- (2012) und zwei Bronzemedaillen (2008, 2012) bei Olympischen Spielen belegte der gebürtige Berliner bei seiner vierten Olympia-Teilnahme in Tokio jeweils die Plätze fünf im Sprint und im Teamsprint sowie sechs im Keirin. Mit Beginn des nächsten Jahres übernimmt Levy beim Bund Deutscher Radfahrer die Stelle des Junioren-Bundestrainers im Kurzzeitbereich. "Eigentlich wollte ich ein Sabbatjahr einschließen, jetzt kommt die neue Aufgabe etwas schneller. Aber ich freue mich sehr", sagte Levy.

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