Wild war es, auch ziemlich kurzweilig. Und am Ende wusste keiner so recht, wie er dieses 3:3-Unentschieden im Drittligaspiel zwischen Borussia Dortmund II und dem FC Ingolstadt einordnen sollte. „Gemischt“ seien ihre Gefühle, sagte etwa FCI-Trainerin Sabrina Wittmann bei Magentasport: „Wir waren phasenweise richtig gut und phasenweise richtig schlecht.“ Durch die Punkteteilung verpassten es die Oberbayern, bis auf einen Punkt an Relegationsplatz drei heranzurücken. Für den Doppeltorschützen Pascal Testroet kein Grund für miese Laune: „Wir sind noch in der Verlosung, das war unser Ziel. Und wenn wir die letzten sieben Spiele alle gewinnen, steigen wir auf.“
Nach einer knappen Viertelstunde gelang Testroet sein erster Streich, eine Flanke von Felix Keidel ließ Yannick Deichmann klatschen und der 34-jährige Stürmer traf perfekt volley ins linke Eck. Doch die BVB-Reserve, bei der Jung-Profi Julien Duranville sein Comeback nach längerer Verletzungspause gab, drehte das Spiel innerhalb von fünf Minuten: Zunächst wurde U19-Nationalspieler Kjell Wätjen bei seinem 50-Meter-Sololauf nicht gestört und konnte dann kurz vor der Strafraumkante wuchtig und platziert zum 1:1 abschließen (31.), kurze Zeit später brachte Michael Eberwein Dortmund nach einem Freistoß und viel Chaos im FCI-Strafraum aus kurzer Distanz in Führung (35.).
Nach der Pause kamen die Gäste im Stadion Rote Erde zurück: Einen weiten Einwurf von Elias Decker legte Testroet ab und Tim Heike traf zum 2:2 (55.). Womit der BVB wieder dran war, und nachdem Paulina völlig frei an FCI-Torwart Pelle Boevink gescheitert war, machte es Tony Reitz besser. Seinen strammen Schuss zum 3:2 konnte Boevink nicht halten (68.). Wittmann peitschte ihre Mannschaft nach vorne, „wir haben absolut zurückgefightet“, fand die Ingolstädter Trainerin.
Und dieses Engagement wurde wenigstens noch mit dem 3:3 belohnt: Einen schwachen Kopfball von Ryan Malone ließ Borussia-Torwart Marcel Lotka fallen, Testroet konnte ungehindert abstauben (81.) und grinste hinterher: „Ein absolutes Lieblingstor. Einfacher geht es nicht, ich musste nur durchlaufen.“ Wittmann richtete den Fokus schon mal nach vorne, schließlich steht unter der Woche die nächste richtungsweisende Partie für die ambitionierten Ingolstädter an: „Wir haben viele Körner gelassen und müssen sehen, dass wir am Mittwoch in Dresden so fit wie möglich sind.“