3. Liga:1860-Trainer Köllner darf in Halle nicht ins Stadion

Muenchen, Deutschland 02. September 2021: 3.Liga - 2021/2022 - TSV 1860 Muenchen - Training - 02.09.2021 Trainer Michael

Michael Köllner hat seine zweite Impfung hinter sich - doch für das Spiel in Halle kam sie zu spät.

(Foto: imago images/Fotostand)

Die Gesundheitsbehörden sprechen ein Betretungsverbot gegen den Trainer aus. Zweitligist St. Pauli verliert in Hannover, Werder Bremen siegt hoch, der HSV glücklich.

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Fußball, 3. Liga: Die Corona-Quarantäne für Trainer Michael Köllner von Fußball-Drittligist 1860 München gerät zur Posse. Nach der unerwarteten Unterbrechung seiner Isolierung wegen Kontakts zu einem infizierten Spieler für das Punktspiel der Löwen am Sonntag (13.00 Uhr/MagentaSport) beim Halleschen FC erteilten laut 1860 nunmehr Oberbürgermeister und Gesundheitsamt der Saale-Stadt dem 51-Jährigen ihrerseits kaum weniger überraschend ein Betretungsverbot für die Arena des HFC.

Köllner hatte sich nach einem positiven Coronatest am vergangenen Dienstag bei Münchens Abwehrspieler Kevin Goden ebenso wie mehrere Kollegen des Verteidigers in Quarantäne begeben müssen. Im Gegensatz zu seinen unter Quarantäne gestellten Spielern ist Köllner zwar vollständig geimpft, wartet allerdings noch auf den Ablauf der 14-Tage-Frist zur Entfaltung des kompletten Impfschutzes. In Verhandlungen mit der lokalen Gesundheitsbehörde bewirkte 1860 jedoch, dass Köllner hätte isoliert an- und abreisen sowie nach Vorlage eines negativen PCR-Tests die Mannschaft in Halle mit einer permanent zu tragenden FFP2-Maske in der Kabine und am Spielfeldrand coachen dürfen. Die nach eigenen Angaben zuständige Stadtverwaltung in Halle beurteilte die Situation anhand der in Sachsen-Anhalt gültigen Corona-Vorschriften offenkundig jedoch anders.

Ungeachtet von Köllners offenbar erst später Impfung reagierten die Löwen "mit großer Missbilligung" auf das Stadionverbot für ihren Trainer. "Wir müssen die Frage stellen, ob das mit fairem Wettbewerb zu tun hat oder ob nur aus einer Zwangslage ein Vorteil kreiert werden soll", sagte Münchens Geschäftsführer Günther Gorenzel. Der Österreicher wertete die Entscheidung von Halles Behörden gegen eine Stadiongenehmigung für den früheren Erstliga-Aufstiegscoach des 1. FC Nürnberg als unangemessene und illegitime Einmischung in Angelegenheiten des Sports: "Wenn künftig lokale Politiker und gesundheitspolitische Instanzen direkt in den sportlichen Wettbewerb eingreifen, haben wir im deutschen Profifußball in dieser Spielzeit noch mit vielen Entscheidungen am grünen Tisch zu rechnen und nicht, wie es sein sollte, am grünen Rasen."

2. Bundesliga, Spiele: Der FC St. Pauli hat den Sprung an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Beim schwach gestarteten Nordrivalen Hannover 96 unterlagen die Hamburger 0:1 (0:1) und kassierten die zweite Auswärtsniederlage in Folge. Während die Kiezkicker auf den fünften Platz abrutschten, kletterte 96 nach dem zweiten Heimsieg ins Tabellenmittelfeld. Sebastian Kerk (39.) erzielte das Siegtor für die Niedersachsen, die unter ihrem Neu-Trainer Jan Zimmermann mit nur vier Punkten aus den ersten fünf Spielen den schlechtesten Zweitligastart seit 31 Jahren hingelegt hatten. Zimmermann musste schon nach vier Minuten Routinier Mike Frantz im Mittelfeld verletzt auswechseln, dennoch bestimmten die Gastgeber die erste Halbzeit. Die erste Torchance für die Gastgeber vergab noch Maximilian Beier, der mit einem Kopfball an Torhüter Nikola Vasilj scheiterte (9.). Besser machte es kurz vor der Pause der für Frantz eingewechselte Kerk, der zum verdienten Führungstreffer abstaubte.

Werder Bremen hat den mäßigen Saisonstart in der 2. Fußball-Liga endgültig vergessen gemacht und den zweiten souveränen Sieg in Serie eingefahren. Die Bremer gewannen beim Aufsteiger FC Ingolstadt hochverdient mit 3:0 (2:0). Ein Eigentor von Nico Antonitsch (24.) und die Treffer der starken Neuzugänge Mitchell Weiser (42.) und Marvin Ducksch (49.) sorgten für den Auswärtssieg der Grün-Weißen, die vorerst auf den dritten Tabellenplatz sprangen.

Der Hamburger SV hat seine Durststrecke von vier sieglosen Spielen beendet. Die Norddeutschen gewannen gegen den SV Sandhausen mit 2:1 (0:0) und kletterten in der Tabelle vom zehnten Platz vorerst auf den achten Rang. Das erlösende Tor durch Moritz Heyer gelang den Gastgebern in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Zuvor hatten vor 17.950 Zuschauern im Volksparkstadion David Kinsombi vom Elfmeterpunkt (74. Minute) und der Sandhäuser Janik Bachmann (87.) in Unterzahl getroffen. Sein Teamkamerad Marcel Ritzmaier hatte wegen Reklamierens die Gelb-Rote Karte (73.) gesehen.

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