24-Stunden-Rennen von Le Mans:Triumph und Totalschäden für Audi

Zwei schwere Unfälle überschatten den Sieg von Audi beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans: Titelverteidiger Mike Rockenfeller kracht in die Leitplanken, Teamkollege Allan McNish überschlägt sich. Beide Piloten überleben wie durch ein Wunder. Dem deutschen Autohersteller bleibt nur ein Rennwagen übrig - der ihm jedoch zum Sieg reicht.

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Zwei schwere Unfälle überschatten den Sieg von Audi beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans: Titelverteidiger Mike Rockenfeller kracht in die Leitplanken, Teamkollege Allan McNish überschlägt sich. Beide Piloten überleben wie durch ein Wunder. Dem deutschen Autohersteller bleibt nur ein Rennwagen übrig - der ihm jedoch zum Sieg reicht. Andre Lotterer wird sich gefreut haben, als er am Sonntagnachmittag die Ziellinie des 24-Stunden-Rennens im französischen Le Mans als Erster überquerte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Audi-Pilot aber auch erleichtert. Denn von drei R18-TDI-Rennwagen des deutschen Herstellers war nur der siegreiche Bolide des Fahrer-Trios Lotterer/Marcel Fässler/Benoit Treluyer übrig geblieben. Audis Triumph über den Rivalen Peugeot, der die Plätze zwei bis vier belegte, wurde von zwei schweren Unfällen überschattet.

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Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist ein Mythos - und eine extrem gefährliche Veranstaltung. Das wurde am Samstag mehr als deutlich. Kurz nach dem Start stieg Allan McNish aus seinem komplett zerstörten Audi-Rennwagen, in der Nacht dann sein Teamkollege Mike Rockenfeller. Bei einem Überholmanöver stieß der auf Platz drei liegende Vorjahressieger Rockenfeller mit mehr als 300 Stundenkilometern ...

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... mit Ferrari-Pilot Robert Kauffman aus den USA zusammen. Rockenfeller verlor die Kontrolle über seinen Audi R18 TDI, flog zuerst links, dann durch die große Wucht des Aufpralls rechts in die Leitplanke. Teile des Autos flogen wie Geschosse durch die Nacht. Übrig blieb ein völlig zerstörter Wagen. Wie zuvor sein Teamkollege McNish ...

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... konnte sich auch Rockenfeller aus eigener Kraft aus dem Auto befreien. "Rocky ist aus eigener Kraft aus dem Auto gestiegen", sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ulrich. Die Sicherheitszelle rettete ihm nach Meinung von Experten wohl das Leben. "Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass man diesen Crash überleben kann", sagte der zweimalige Le-Mans-Gewinner Hans-Joachim Stuck: "Zu meiner Zeit wäre ich bei so einem schweren Unfall mausetot gewesen." Der 27-jährige Rockenfeller wurde zunächst im Medical-Center behandelt und anschließend für weitere Untersuchungen nach Le Mans ins Krankenhaus gebracht. Wie Audi am Sonntagmorgen mitteilte, befand sich Rockenfeller, der noch in der Nacht von seinen Eltern im Krankenhaus besucht wurde, gegen Rennende bereits auf dem Weg der Besserung. Bereits am Samstagnachmittag ...

... war es auf der Rennstrecke zu einem schweren Unfall gekommen. Nur wenige Minuten nach dem Start des Traditionsrennens war Audi-Pilot Allan McNish nach einer Kollision durch das Kiesbett geschossen. Sein Bolide überschlug sich und ...

... zerbrach in tausend Teile, die ungebremst durch die Luft flogen. "Da hast du keine Gefühle. Du weißt im ersten Moment nicht mal, dass es ein Unfall ist. Du wartest nur, dass es endlich aufhört", beschrieb McNish den Aufprall später. Wie durch ein Wunder blieben der Schotte und auch ...

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... die anderen Fahrer und die Streckenposten, die Fotografen und die Zuschauer unverletzt. "Ich danke den Audi-Designern. Sie haben dieses Auto gebaut und offensichtlich einen sehr guten Job gemacht", sagte McNish. "Glücklicherweise sind die Personen am Streckenrand unverletzt geblieben."

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Allan McNish hatte hinter seinem Teamkollegen Timo Bernhard auf Platz zwei gelegen, als er nach 15 zurückgelegten Runden bei einem Überholmanöver mit dem Ferrari des Franzosen Anthony Beltois zusammenstieß und von der Strecke abkam. Viele ...

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... Fans der Veranstaltung dachten mit Schrecken an das Jahr 1955 zurück: Damals waren nach einem Crash zwischen Mike Hawthorn und Pierre Levegh Teile eines Autos auf die Haupttribüne geflogen, mehr als 80 Menschen starben, auch Levegh war unter den Opfern.

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Entsprechend groß war die Erleichterung, als McNish nun an diesem Samstag kurz nach seinem schweren Unfall aus dem Auto stieg und klar wurde, dass sich auch sonst niemand verletzt hatte.

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"Allan McNish geht es gut", teilte der Veranstalter mit. Als Vorsichtsmaßnahme ließ der Audi-Teamarzt den Schotten zwar noch einmal im Krankenhaus untersuchen, aber auch nach dem Medizincheck hieß es: alles okay. McNish klagte lediglich über leichte Rückenschmerzen und ein geschwollenes Knie.

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Das sportliche Geschehen und die Rivalität zwischen den Herstellern Audi und Peugeot rückte angesichts der Totalschäden in den Hintergrund - zumindest zweitweise. Bei der Zieldurchfahrt ...

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... boten sich dann allerdings wieder die gewohnten Bilder: Andre Lotterer ließ sich nach der Zieldurchfahrt von seinem Team bejubeln.

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Die Stabilität des Audi-Rennwagens stellten Lotterer (Mitte), Fässler (links) und Treluyer beim Jubeln noch einmal unter Beweis, als sie sich auf ihr Gefährt stellten.

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Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich (Mitte) gab sich derweil dem Pathos hin: "Das war eines der härtesten Rennen in Le Mans", sagte er. "Dass es unsere Mannschaft mit nur einem Auto geschafft hat, die starke Konkurrenz 16 Stunden lang in Schach zu halten, ist fast unglaublich." In der ewigen Siegerliste des Langstreckenrennens ist Audi mit zehn Siegen Zweiter hinter Rekordgewinner Porsche (16 Siege). Auf Platz drei liegt Ferrari mit neun Titeln.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/aum/gal/mikö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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