Uefa-Pokal:VfB Stuttgart und Alemannia Aachen eine Runde weiter

Lesezeit: 3 min

Alemannia Aachen hat Fußball-Geschichte geschrieben und als erster Zweitligist die dritte Runde des Uefa-Pokals erreicht. Auch dem VfB Stuttgart gelang der Sprung in die K.o.-Runde.

In ihrem letzten Gruppenspiel gewannen die Aachener am Mittwoch bei dem schwachen AEK Athen mit 2:0 (0:0). Durch den Erfolg schaffte der DFB-Pokalfinalist der vergangenen Saison noch den Sprung auf den dritten Platz in der Gruppe H und damit den Einzug in die Runde der letzten 32.

Erik Meijer (57.) und der eingewechselte Daniel Gomez (84.) machten mit ihren Treffern die vorweihnachtliche Bescherung für den Tabellenvierten der 2. Bundesliga perfekt und sorgten für den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.

"Wir haben in der ersten Halbzeit zu verhalten gespielt", sagte Trainer Dieter Hecking. "In der Pause haben wir dann gesagt, wir müssen eine Schippe drauf legen, dann kommen wir zu Chancen. Wir haben dann die entscheidenden Konter gesetzt - wunderbar."

Sein Kapitän Meijer war nur noch selig und freute sich auf die anschließende Feier mit den mitgereisten Familien der Spieler: "Ich habe davon geträumt, dass wir weiterkommen. Jetzt haben wir es geschafft und haben es verdient."

Aachen kam gegen Athen nur mühsam in die Gänge

Gegen die defensiv eingestellten Griechen, die in der Gruppenphase ohne Punkt blieben, tat sich die Mannschaft von Hecking lange Zeit schwer. Die Aachener, bei denen Willi Landgraf für Dennis Brinkmann in die Abwehrkette rückte, besaßen zwar Feldvorteile. Doch ihre spielerischen Mittel kamen vor 5000 Zuschauern im spärlich besetzten Olympiastadion zunächst nicht zum Tragen.

Als die Gastgeber wieder defensiver wurden, fiel der insgesamt verdiente Führungstreffer durch Erik Meijer. Nach einem Pfostenschuss von Reiner Plaßhenrich brauchte der Niederländer aus einem Meter nur noch abzustauben.

Danach setzte Aachens Trainer Hecking vor allem auf Ergebnissicherung. Er nahm Mittelfeldspieler Cristian Fiel raus und wechselte Verteidiger Thomas Stehle ein. Dennoch blieben die Aachener die Ton angebende Mannschaft.

AEK fiel nichts ein, um den Zweitligisten in Bedrängnis zu bringen. Im Gegenteil: Die Aachener bewiesen endlich ihre spielerischen Qualitäten und schafften mit dem 2:0 durch Gomez nach Vorarbeit von Stefan Blank die Entscheidung.

Der VfB Stuttgart machte sich mit dem Gruppensieg im Uefa-Pokal das schönste Weihnachtsgeschenk. Der Tabellen-Dritte der Fußball-Bundesliga krönte am Mittwochabend seine tolle Halbserie mit einem 2:1-Sieg gegen Dinamo Zagreb und verdrängte Benfica Lissabon am letzten Spieltag der Zwischenrunde von Platz 1 der Gruppe G.

Christian Tiffert (15.) und Fernando Meira (75.) beseitigten mit ihrem jeweils ersten Wettbewerbs-Tor gegen die Kroaten die letzten Zweifel am Überwintern im Europacup. Vor 41.000 Zuschauern im Daimler-Stadion gerieten die Schwaben nach dem Ausgleich durch Ivan Bosnjak (66.) nur kurz aus der Spur.

Für einen schrillen Misston in der sonst fairen Partie sorgten kroatische Fans, die kurz nach Beginn der zweiten Hälfte Feuerwerkskörper auf den Rasen warfen und eine zweiminütige Spielunterbrechung erzwangen.

"Der Gruppensieg war unser Ziel"

"Wir sind zufrieden, dass wir qualifiziert sind, können es aber nicht mit dem Spiel sein. Wir haben leichtfertig gespielt", sagte VfB-Trainer Matthias Sammer. Nationalspieler Philipp Lahm bekannte: "Der Gruppensieg war unser Ziel. Wir haben nicht gut gespielt, aber nach dem 1:1 reagiert. Das spricht für diese Mannschaft."

Der VfB dominierte die Partie gegen den kroatischen Rekordmeister praktisch nach Belieben. Auch ohne ihren weiter verletzt fehlenden Kapitän Zvonimir Soldo ließen die Schwaben den Ball zur Freude der Fans gekonnt durch die eigenen Reihen laufen.

Bereits nach einer Viertelstunde wurde die Überlegenheit mit der Führung belohnt, als sich Tiffert nach glänzendem Zuspiel von Kuranyi durchsetzte und Vladimir Vasilj im Dinamo-Tor auf dem falschen Fuß erwischte.

Weitere hochkarätige Möglichkeiten zu einem komfortablen Vorsprung schon bis zur Pause ließ der VfB ungenutzt. Kuranyi scheiterte in der 23. Minute an Vasilj. Vier Minuten später lenkte der Gäste-Keeper einen Cacau-Schuss reaktionsschnell über die Latte.

Ohne ihre Schlüsselspieler Nico Kranjcar und Jasim Agic blieben die Gäste auch im zweiten Durchgang in der Offensive nahezu wirkungslos. Um so überraschender kamen die Kroaten in der 66. Minute zum Ausgleich, als Bosnjak einen flache Hereingabe an Hildebrand vorbei ins Tor verlängerte.

Erst nach Meiras Treffer fand der VfB wieder zu seinem überlegten Spiel zurück. In der Schlussphase feierte der für Kuranyi eingewechselte Marco Streller nach sechseinhalbmonatiger Verletzungspause ein umjubeltes Comeback im VfB-Trikot.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: