Nach Länderspiel-Absage:Merkel: Die richtige Entscheidung getroffen

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  • Am Tag nach der Länderspiel-Absage bewertet Kanzlerin Angela Merkel die Entscheidung der Behörden als richtig.
  • Fans und Sicherheitskräfte hätten sich vorbildlich verhalten, sagte Merkel weiter.
  • Die Lage in Hannover ist wieder stabil, die Ermittlungen der Polizei sind bislang ohne Ergebnis geblieben.

Merkel spricht von richtiger Entscheidung

Nach der Absage des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden gestern Abend in Hannover hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Wort gemeldet. "Wie Millionen Fans" sei sie über die Absage traurig gewesen. Die Behörden hätten aber die richtige Entscheidung getroffen - "im Zweifel für die Sicherheit." Den Fans, den Sicherheitskräften und den beiden Nationalmannschaften zollte Merkel Anerkennung, sie hätten sich vorbildlich verhalten. Gerade die deutsche Nationalmannschaft habe schwere Tage hinter sich.

Entwarnung in Hannover

Die Sicherheitslage in Niedersachsen ist laut Ministerpräsident Stephan Weil mittlerweile wieder stabil. Die Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover am Dienstagabend sei aber richtig gewesen, sagte auch der SPD-Politiker. Seit dem frühen Abend habe es Hinweise auf Gefährdungen gegeben. Die Polizei sprach von Hinweisen auf einen drohenden Sprengstoffanschlag. Bei der Durchsuchung des Stadions sei jedoch kein Sprengstoff gefunden worden. Auch Festnahmen gab es im Zusammenhang mit den Anschlagsdrohungen keine.

"Wir wissen nicht, warum wir niemanden festgenommen haben und keinen Sprengsatz gefunden haben", sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius am Mittwoch. Möglicherweise habe die Spielabsage dazu geführt, dass mögliche Terroristen ihre Pläne nicht hätten umsetzen können. Auch Pistorius bestätigte, dass eine akute terroristische Gefährdung in Hannover nicht mehr gegeben sei - es bestehe aber eine allgemeine Gefährdungslage, da auch Deutschland im Fokus der Extremistengruppe Islamischer Staat stehe.

"Keine Anhaltspunkte, die Bundesliga infrage zu stellen"

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Trotz der Absage des Länderspiels gibt es nach Ansicht von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius kein spezielles Sicherheitsrisiko für Fußballspiele. "Es gibt keine Anhaltspunkte, die Bundesliga infrage zu stellen", sagte er.

Die nächsten Spiele in den Fußball-Profiligen sind für Freitag angesetzt. In der Bundesliga treffen dann der Hamburger SV und Borussia Dortmund aufeinander. Als erster Verein hat Borussia Dortmund bereits angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen für künftige Spiele erhöhen zu wollen.

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