Hoeneß bei Bayern-Meisterfeier:Kovac "hundertprozentig" weiterhin Bayern-Coach

Trends der Saison

Uli Hoeneß sieht keine Spannungen beim FC Bayern.

(Foto: Matthias Balk/dpa)
  • Bayern-Präsident Uli Hoeneß weist bei den Feierlichkeiten im Münchner Rathaus Berichte über Spannungen im Team des FC Bayern zurück.
  • Mit Trainer Kovac ist der sehr zufrieden - der Meistercoach darf nun auch hochoffiziell als Trainer weitermachen.
  • Jérôme Boateng bekommt dagegen harte Worte zu hören.

Präsident Uli Hoeneß, 67, vom deutschen Doublesieger FC Bayern hat Mutmaßungen über Spannungen zwischen Trainer Niko Kovac und seiner Mannschaft zurückgewiesen. "Eine Mannschaft kann nicht so gut Fußball spielen, wenn es mit dem Trainer nicht stimmt. Das sind alles Märchen", sagte Hoeneß am Rande der Doublefeier auf dem Münchner Rathausbalkon am Sonntag bei Sky Sport News HD.

Hoeneß blickt noch einmal auf eine bisweilen schwierige Saison im ersten Jahr unter Kovac zurück. "Es ist uns nach Weihnachten gelungen, dass die Mannschaft zusammengewachsen ist. Durch die Rotation ist Unruhe entstanden, das hat sich dann gelegt", sagte er und ergänzte: "Dass sich Niko beim Moderieren der Unruhe noch entwickeln kann, ist auch klar." Auf die Frage der ARD, ob Kovac weiterhin Bayern-Trainer bleibe, antwortete der Bayern-Boss: "Hundertprozentig ja."

Und weil Hoeneß schonmal ins Reden gekommen war, widmete er auch Jérôme Boateng ein paar deftige Worte. Der Ex-Nationalspieler war zuletzt mehrfach offiziellen Feierlichkeiten des Vereins ferngeblieben, auch Samstagabend verließ er vorzeitig das Stadion in Berlin, nachdem er das Spiel gegen Leipzig recht teilnahmslos auf der Bank verfolgt hatte. Hoeneß sagte nun: "Dem würde ich empfehlen, den Verein zu verlassen, er wirkt wie ein Fremdkörper. Als Freund würde ich ihm empfehlen, sich eine neue Herausforderung zu suchen."

Der Vertrag des Weltmeisters von 2014 läuft noch bis 2021, die Bayern würden den bereits im vergangenen Sommer wechselwilligen Ex-Nationalspieler aber bei einem entsprechenden Angebot ziehen lassen. Boateng spielt seit 2011 in München und hat neben der Champions League (2013) siebenmal die Meisterschaft sowie viermal den Pokal gewonnen.

"Bei Bayern München, meine Situation, wie sehe ich die?", hatte Boateng in den Tagen vor dem Endspiel gefragt - und sich die ehrliche Antwort selbst gegeben: "Es ist glaube ich für beide Seiten nicht die optimale Saison gewesen." In den Top-Begegnungen ließ Kovac den gebürtigen Berliner, der im März seinen Platz in der Nationalmannschaft verloren hatte, links liegen. Er hätte sich gewünscht, dass er "in den wichtigen Spielen mehr gespielt hätte", sagte Boateng. Nun stehen die Zeichen auf Trennung - im Unfrieden? "Ich war immer ein Spieler, der beim FC Bayern in den wichtigen Spielen da war", sagte Boateng, "deswegen habe ich überhaupt keine Bedenken, dass mir da irgendwas nachgesagt wird."

Trainer Niko Kovac wiederum gab sich bei der Meisterfeier gut gelaunt, er wandte sich mit einer Liebeserklärung an die Fans und bedankte sich für die Unterstützung auch in schweren Zeiten. "Ihr standet immer hinter uns, Ihr seid immer da gewesen. Ohne Euch hätten wir es nicht geschafft. Dafür vielen Dank. Bleibt wie Ihr seid, ich liebe Euch", rief Kovac den Anhängern vom Rathausbalkon zu.

Die Münchner hatten am Samstag in Berlin nach der Meisterschaft durch ein 3:0 im Finale gegen RB Leipzig auch den DFB-Pokal gewonnen. "Ich möchte mich bei unseren Jungs bedanken. Was sie alles geleistet haben, ist einzigartig. Viele haben uns abgeschrieben, das zeigt den Charakter dieser Jungs. Danke! Ein großes Lob an Euch", sagte Kovac. In der Bundesliga hatte der Rekordmeister einen Neun-Punkte-Rückstand auf Borussia Dortmund aufgeholt und am Ende den Titel mit zwei Zählern Vorsprung gewonnen.

Kovac hatte zuletzt dennoch keine Jobgarantie seiner Vorgesetzten erhalten. Die Fans feierten den Coach aber lautstark.

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