Formel 1:Nico Rosberg siegt in Monaco

Mercedes Formula One driver Rosberg of Germany leads his teammate Hamilton of Britain during the Monaco Grand Prix in Monaco

Doppelsieg für Mercedes, der nächste: Diesmal liegt Nico Rosberg vor Lewis Hamilton.

(Foto: REUTERS)

Start-Ziel-Sieg für den deutschen Mercedes-Fahrer: Nico Rosberg gewinnt ein turbulentes Rennen in Monte Carlo und übernimmt die Führung in der WM-Wertung der Formel 1. Lewis Hamilton hat ein Problem mit einem Auge, Sebastian Vettel verzweifelt an seinem Wagen.

Nico Rosberg hat zum zweiten Mal den Formel-1-Klassiker in Monte Carlo gewonnen. Der Wahl-Monegasse setzte sich am Sonntag beim Großen Preis von Monaco gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton durch. Dritter wurde Daniel Ricciardo im Red Bull. Dessen Teamkollege Sebastian Vettel musste wegen eines technischen Defekts seinen Wagen nach nur sieben Runden in der Box abstellen.

Im Kampf um seinen fünften WM-Titel in Serie schwinden Vettels Chancen damit noch mehr. Der Heppenheimer bleibt durch seinen zweiten Ausfall in diesem Jahr bei 45 Punkten. An der Spitze der Gesamtwertung eroberte Rosberg mit seinem zweiten Saisonsieg die Führung zurück. Er kommt nach sechs von 19 Rennen auf 122 Punkte, Hamilton auf 118.

Abermals überzeugen konnte beim prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco Nico Hülkenberg. Der Emmericher kam im Force India auf den fünften Platz hinter dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso im Ferrari. Sauber-Fahrer Adrian Sutil (Gräfelfing) schied dagegen früh aus.

"Kommt schon, Leute, ich habe keine Power"

Es war bereits der fünfte Doppelsieg der Silberpfeile in Folge, wobei Rosberg und Hamilton zerstritten sind. Schon das Qualifying hatte für dicke Luft bei Mercedes gesorgt, Hamilton würdigte seinen Teamkollegen am Samstagnachmittag keines Blickes. Sekunden vor Ende des Zeittrainings hatte sich Rosberg verbremst, damit die Strecke blockiert und Hamilton die Chance auf eine weitere schnelle Runde genommen. In der anschließenden Untersuchung konnten die Rennkommissare Rosberg keine Absicht nachweisen - Hamilton schien anderer Meinung zu sein.

Von der Teamleitung hatten beide Piloten allerdings mehrfach die deutliche Aufforderung bekommen, einen Zusammenstoß zu vermeiden. "Wenn es hier in der ersten Kurve kracht, dann kracht es richtig. Und zwar vom Management zu den Fahrern", sagte Niki Lauda, Aufsichtsratschef des Teams. Zu einem Nahkampf kam es aber nicht, weil Rosberg einen starken Start hinlegte. Der Deutsche verteidigte seine Spitzenposition vor Hamilton, dahinter schoss Vettel gleich an Teamkollege Ricciardo vorbei auf Rang drei - es sah noch nach einem guten Sonntag für den Weltmeister aus.

Ein Safety-Car-Einsatz noch in der ersten Runde nahm dem Rennen zunächst den Schwung. Und gleich nach Wiederbeginn ging es für Vettel steil bergab. Der Weltmeister war deutlich langsamer als der Rest des Feldes und verlor Position um Position - wieder ein technischer Schaden. "Kommt schon, Leute", funkte der frustrierte Hesse in die Box, "ich habe keine Power." Vettel steuerte sofort die Box an, wurde noch einmal rausgeschickt - doch geändert hatte sich nichts.

Der Titelverteidiger hing im ersten Gang fest. "Brich ab Sebastian", funkte der Renningenieur daraufhin schon in der siebten Runde: "Komm an die Box zurück." Für Vettel war das Rennen gelaufen, an der Spitze nahm das Privatduell der Silberpfeile gerade erst Fahrt auf. Wie auf den anderen Strecken setzten sich Rosberg und Hamilton auch auf dem engen Straßenkurs schnell vom Rest des Feldes ab, die Hoffnung auf weniger Mercedes-Dominanz erfüllte sich auch in Monaco nicht.

Rosberg und Hamilton boten sich dabei ein hochklassiges Rennen und fuhren abwechselnd Bestzeiten in den einzelnen Sektoren. Auch die Boxenstopps absolvierten beide Piloten ohne Probleme, in dieser Phase schimmerte Hamiltons derzeitige Dünnhäutigkeit durch. Der Engländer schimpfte in Richtung seiner Crew, er hätte früher stoppen sollen. Er blieb jedoch hinter Rosberg, der sich am Ende sogar ein wenig absetzen konnte, weil Hamilton wohl Probleme mit seinem linken Auge hatte.

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