Fifa-Skandal:Platini zieht Kandidatur als Fifa-Präsident zurück

Michel Platini

Michel Platini sieht keine Chance, die Wahl um das Amt des Fifa-Präsidenten zu gewinnen.

(Foto: AFP)

"Das Timing ist für mich nicht gut", sagt der suspendierte Uefa-Präsident. Ein rechtliches Vorgehen gegen die vom Fifa-Ethik-Komitee verhängte Sperre dauert zu lange.

"Bye bye Fifa. Bye bye Fifa-Präsidentschaft"

Der suspendierte Chef des europäischen Fußballverbandes Uefa, Michel Platini, verzichtet auf seine Kandidatur als Präsident des Weltverbandes Fifa. Er ziehe seine Bewerbung um das Amt zurück, sagte Platini. Er sei zwar entschlossen, die Aufhebung der im Dezember von der Fifa gegen ihn verhängten Ämtersperre von acht Jahren zu erwirken, doch er werde dies nicht bis zum 26. Februar erreichen können, wenn der neue Fifa-Präsident gewählt wird. "Das Timing ist für mich nicht gut", sagte Platini, "ich habe nicht die Mittel, um zu gleichen Bedingungen wie die anderen Kandidaten zu kämpfen. Mir wurde keine Möglichkeit gegeben, das Spiel zu spielen. Bye bye Fifa. Bye bye Fifa-Präsidentschaft."

Blatter und Platini halten umstrittene Zahlung weiterhin für rechtmäßig

Der 60-Jährige wollte im Februar Nachfolger von Fifa-Präsident Sepp Blatter werden. Beide wurden im Oktober wegen Korruptionsvorwürfen suspendiert. Im Dezember entschied dann das Ethik-Komitee der Fifa, Platini und Blatter acht Jahre lang von allen Ämter auszuschließen. Die Kammer hatte eine von Blatter bewilligte Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an Platini aus dem Jahr 2011 als Verstoß gegen die Ethikregeln der Fifa gewertet. Beide stellen die Überweisung als rechtmäßiges, wenn auch verspätetes Honorar an Platini für eine Beratertätigkeit in den Jahren 1999 bis 2002 dar. Blatter räumt lediglich ein, dass es ein Fehler gewesen sei, die Schulden der Fifa an Platini nicht in den Büchern zu vermerken. Platini will gegen seine Strafe vor den Europäischen Gerichtshof ziehen.

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