FC-Bayern-Sieg in Frankfurt:Müller erledigt widerspenstige Eintracht

Eintracht Frankfurt v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Der dritte Streich: Thomas Müller, 2.v.l., trifft in Frankfurt.

(Foto: Alex Grimm/Getty Images)

4:0-Sieg des FC Bayern, Tabellenführung in der Bundesliga ausgebaut, alles wie gehabt? Diesmal leistete der Gegner aus Frankfurt immerhin eine Stunde lang bemerkbaren Widerstand. Doch die Effizienz des Thomas Müller entscheidet die Partie.

Von Dominik Fürst

Pep Guardiola ist ein Schmeichler, und wer einmal selbst in den Genuss einer Guardiola'schen Schmeichelei kommen möchte, sollte eine Mannschaft in der Fußball-Bundesliga trainieren. "Wir müssen alles aus uns herausholen, um in Frankfurt zu gewinnen", hatte der Trainer des FC Bayern vor der Partie bei Eintracht Frankfurt gewarnt. Geschmeichelt durfte sich sein Kollege Thomas Schaaf fühlen.

Aber abgesehen davon, dass Guardiola so etwas auch vor einem Spiel gegen Jahn Regensburg sagen würde: Diesmal hatte er mit seiner Prognose nicht unrecht. Der FC Bayern gewann zwar 4:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt und brachte nach dem frühzeitigen Gruppensieg in der Champions League die Fußballwoche zu einem rundum erfreulichen Abschluss. Doch anders als mancher bisherige Bayern-Gegner in dieser Saison leisteten die Frankfurter fleißig Gegenwehr - zumindest eine Stunde lang.

Sie kämpften, grätschten, rannten - und ließen in den ersten 20 Minuten keinen Münchner Torschuss zu. Zudem verunsicherten sie mit frühen Attacken die bayerische Abwehrreihe, die aufgrund der Verletzung von Guardiolas Multitalent David Alaba zur Abwechslung in Form einer Viererkette auftrat.

"Es ist immer schwer, gegen eine Mannschaft von Thomas Schaaf zu spielen", sagte Guardiola nach der Partie. "Sie waren sehr aggressiv in der Verteidigung. Wir hatten ein paar Probleme mit unserem Aufbau. Die letzten 20 Minuten waren ein komplett anderes Spiel."

Weil sich Bayerns Dominanz aber nicht immer in achtzigprozentigem Ballbesitz und hundertprozentiger Spielkontrolle äußert, sondern manchmal auch in eiskalter Effizienz, fiel der Münchner Führungstreffer mit der ersten Münchner Chance. Franck Ribéry und Robert Lewandowski hebelten die Eintracht-Verteidigung mit einem simplen Doppelpass aus, dann spielte der Franzose den Ball scharf vors Tor zu Thomas Müller. Der scheiterte zunächst an Torhüter Felix Wiedwald, im zweiten Versuch müllerte er den Ball aber mit dem rechten Knie über die Linie: 1:0 für Bayern (23.).

Am Frankfurter Aufbäumen änderte sich vorerst nichts. Der zuletzt gesperrte Haris Seferovic wirbelte auf der linken Seite und zwang Dante zu einer Rettungstat (40.). Kurz darauf prüfte Alexander Meier Manuel Neuer mit einem scharfen Freistoß aus 20 Metern (41.). Bis weit in die zweite Hälfte hinein verfestigte sich der Eindruck, dass sich die Eintracht hier etwas Großes vorgenommen hatte. Auch nach der Pause bereiteten sie dem FC Bayern Probleme und drängten weiter nach vorne. Das Publikum feuerte seine Elf immer lauter an.

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Und wie reagierte der FC Bayern? Er passte sich einfach den Umständen an, verlegte sich vorübergehend aufs Kontern - und war damit erfolgreich: Philipp Lahm lupfte den Ball über Frankfurts Abwehr hinweg in den Lauf von Ribéry, der legte wieder quer auf Müller: 2:0 (64.). Zwei Minuten später wiederholten sie den Trick und Müller traf zum dritten Mal. Die Frankfurter Fans sangen wieder etwas leiser, die Frankfurter Spieler sackten zusammen. Schließlich durfte sich der eingewechselte Xherdan Shaqiri wieder einmal ein kleines Stückchen Ersatzbank-Frust von der Seele schießen: Er traf zum 4:0 (87.).

Und so plätscherten die letzten Minuten dieses 11. Spieltags auf die bekannte Weise dahin: Bayern verteidigte seinen Vorsprung und die Tabellenführung, während der Gegner - diesmal Eintracht Frankfurt - die Bemühungen frustriert einstellte. Die Elf von Trainer Thomas Schaaf bleibt nach der nunmehr fünften Niederlage in Serie vorerst auf dem zwölften Tabellenplatz. "Bis zum 2:0 waren wir gut im Spiel", sagte Schaaf. "Wir haben uns nicht versteckt und waren mutig. Was fehlt ist, dass wir den Gegner mehr in Not bringen. Die vier Tore tun natürlich weh, aber mit dem Spiel meiner Mannschaft kann ich zufrieden sein."

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