Doping-Sperre ausgesetzt:Guerrero darf doch zur WM fahren

Dec 16 2012 Yokohama Japan PAOLO GUERRERO of Corinthians celebrates after winning the final m

Paolo Guerrero (Archivbild) darf nach langem Rechtsstreit an der Fußball-WM in Russland teilnehmen.

(Foto: imago/ZUMA Press)
  • Der peruanische Nationalmannschaftskapitän Paolo Guerrero darf doch an der Fußball-WM in Russland teilnehmen.
  • Guerrero erreichte vor dem Schweizer Bundesgericht eine provisorische Aussetzung der vom Internationalen Sportgerichtshof Cas verhängten Dopingsperre.
  • Zuletzt hatte der Stürmer sogar bei Fifa-Präsident Gianni Infantino vorgesprochen.

Der ehemalige peruanische Bundesligaprofi Paolo Guerrero darf nach langem Rechtsstreit nun doch an der Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) teilnehmen. Der Kapitän Perus erreichte vor dem Schweizer Bundesgericht eine Aufschiebung der vom Internationalen Sportgerichtshof Cas verhängten Dopingsperre, die seine WM-Teilnahme eigentlich verhindert hätte. Über die Sperre an sich, gegen die Guerrero ebenfalls Beschwerde eingereicht hat, wurde noch nicht entschieden, sondern allein über Aufschiebung.

"Bei der superprovisorischen Gewährung der aufschiebenden Wirkung (...) hat die Präsidentin der ersten zivilrechtlichen Abteilung insbesondere den diversen Nachteilen Rechnung getragen, die der bereits 34 Jahre alte Fußballspieler erleiden würde, wenn er nicht an einer Veranstaltung teilnehmen könnte, welche die Krönung seiner Fußballer-Karriere darstellen wird", teilte das Bundesgericht am Donnerstag mit.

Guerrero: "Ich muss mich ausdrücklich beim Gericht bedanken."

"Diese Entscheidung empfinde ich als pure Gerechtigkeit", sagte Guerrero: "Ich muss mich ausdrücklich beim Gericht bedanken." Zuletzt hatte der Stürmer sogar bei Fifa-Präsident Gianni Infantino vorgesprochen. Die Unterstützung war groß: Die Nationalmannschaftskapitäne der Gruppengegner, Hugo Lloris (Frankreich), Mike Jedinak (Australien) und Simon Kjaer (Dänemark) plädierten in einem offenen Brief für die Aussetzung der Sperre. Auch die internationale Spielervereinigung FIFPro teilte mit, das höhere Strafmaß sei "unfair und unverhältnismäßig".

Der Weltverband Fifa hatte den 34-Jährigen zuletzt nur für sechs Monate aus dem Verkehr gezogen, wogegen die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada aber Einspruch beim Cas eingelegt hatte. Die höchste sportrechtliche Instanz verhängte dann eine 14-monatige Sperre. Auch weil der Cas aber bislang keine Begründung des Urteils verschickte, entschied das Bundesgericht die Aufschiebung der Sanktion. Der Cas wird der Aussetzung der Sperre nicht widersprechen, hatte der Internationale Sportgerichtshof bereits zuvor am Donnerstag mitgeteilt.

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