Der Samstag in Sotschi:Duell der Giganten im Ice Dome

Ice Hockey - Winter Olympics Day 6 - Russia v Slovenia

Eishockey-Fans warten auf das Duell Russland gegen USA.

(Foto: Getty Images)

Sotschi wartet auf das Eishockey-Duell zwischen den NHL-Spielern aus den USA und den Nationalhelden Russlands. Im Super-G will Maria Höfl-Riesch zurück auf das Treppchen. Die deutsche Langlauf-Staffel setzt derweil auf ihre besondere Serie. Die Tagesvorschau auf den Samstag.

Von Julian Beyer

Super-G, Finale: Maria Höfl-Riesch greift wieder an. Nach Gold in der Super-Kombination, aber nur dem 13. Rang in der Abfahrt, kommt am Samstag der Super-G. Ein kleiner Nachteil: In dieser Disziplin ist Höfl-Riesch in den vergangenen Jahren nie über einen zweiten Platz hinausgekommen. Und die Konkurrenz ist groß. Die beiden Gold-Fahrerinnen der Abfahrt, die Schweizerin Dominique Gisin und Tina Maze aus Slowenien, sind genauso dabei wie Niki Hosp aus Österreich, die in der Super-Kombination hinter Höfl-Riesch auf dem Treppchen landete. Noch ohne Medaille ist Hosps Teamkollegin Anna Fenninger. Los geht es um 8 Uhr im Rosa Chutor Alpine Center.

Skilanglauf, Finale der Staffel: In der deutschen Staffel ist Claudia Nystad der Garant für Medaillen. Dreimal startete sie bei Olympia, einmal Gold- und zwei Silber sprang am Ende dabei raus. Diese Serie soll über viermal fünf Kilometer um 11 Uhr auf keinen Fall reißen. Katrin Zeller, Denise Herrmann und Stefanie Böhler laufen mit Nystad in der Loipe. Die deutschen gehen aber als Außenseiter ins Rennen. Norwegen und Finnland sind die Favoriten. Gelingt den Deutschen um die vom Krebs geheilte Böhler aber eine Medaille, dürfte es die Herzenesgeschichte des Samstags werden.

Shorttrack, Finale: Über 1500 Meter gibt die erst 15-jährige Anna Seidel ihr Olympia-Debüt. Die einzige deutsche Shorttrackerin startet um 11 Uhr im Vorlauf. Der Einzug in die zweite Runde wäre für Seidel ein großer Erfolg. Beim Finale um 13.10 Uhr wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit aber nicht dabei sein. Anwärterinnen auf Gold sind Shim Suk-Hee und Park Seung-Hi aus Südkorea und Zhou Yang aus China. Um 13.20 Uhr sind die Männer über 1000 Meter an der Reihe. Auch da haben die Südkoreaner Medaillenchancen. Weltmeister Sin Da Woon und Landsmann Hab-Bin Lee liefen in den Vorrunden Bestzeiten. Die Kanadier schicken mit Charle Cournoyer, Olivier Jean und dem Olympiasieger von 2010, Charles Hamelin, gleich drei Favoriten aufs Eis. Der deutsche Robert Seifert hat sich nicht für das Finale qualifiziert.

Eisschnelllauf, Finale über 1500 Meter: Mit seinen langen blonden Haaren und den breiten Schultern erinnert Koen Verweij an einen Wikinger. Bei Twitter existiert auch ein Bild von ihm mit Helm und Holzschild. Der 23-Jährige ist aber kein Skandinavier, sondern die große Medaillenhoffnung der Niederlande. Die Voraussetzungen stehen gut: Bisher ging in allen sechs Disziplinen im Eischnelllauf mindestens eine Medaille an die Niederlande. Für Deutschland gehen um 14.30 Uhr Patrick Beckert und Robert Lehmann an den Start.

Skeleton, Finale: Nach zwei eher durchschnittlichen Läufen von Frank Rommel bestehen für Deutschland nur noch geringe Chancen auf die Bronzemedaille. Rommel liegt vor dem dritten Lauf (15.45 Uhr) auf Rang sieben mit 0,56 Sekunden Rückstand auf den derzeit Drittplatzierten John Daly aus den USA. An der Spitze ist es ähnlich. Der Favorit Martins Dukurs aus Lettland liegt überraschend mit ebenfalls 0,56 Sekunden hinter Lokalmathador Alexander Tretiakov aus Russland zurück. Der zweite Deutsche Alexander Kröckel liegt auf Rang 14. Das Finale beginnt um 17.15 Uhr.

Skispringen, Finale: Von der Großschance geht es für die Männer ab 18.30 Uhr mit dem ersten Lauf los, der zweite ist um 19:35 Uhr. Am Freitag meisterten Marinus Kraus (er sprang mit 130 Metern auf Platz vier) und Richard Freitag (schaffte bei ungünstigem Wind 118 Meter) problemlos den Vorkampf. Die Qualifikation gewann der Österreicher Michael Hayböck, der erst nach 131 Metern landete. Severin Freund und Andreas Wellinger gehörten dank ihrer Top-Ten-Platzierungen im Weltcup zu den Vorqualifizierten. Freund, im Wettbewerb von der Normalschanze gestürzt, verzichtete nach seinem starken Sprung im Probedurchgang auf 135 Meter auf die Qualifikation. Wellinger flog 128 Meter weit. "Es war nicht alles perfekt, aber ich will Kräfte sparen. Es sind ja mehr Sprünge als bei einem normalen Weltcup", sagte Freund - er und Freitag können bei günstigem Verlauf durchaus auf eine Medaille hoffen, auch wenn ein Österreicher (Schlierenzauer) und ein Pole (Stoch) als Favoriten gelten.

Curling, Vorrunde: Die Runden acht und neun der Frauen werden ausgespielt. Die Kanadier sind noch ungeschlagen, erwarten aber mit Japan (6 Uhr) und Russland (16 Uhr) keine leichten Gegner. Für die Herren geht es um 11 Uhr mit dem 9. Spieltag weiter. Die deutschen Curler um Kapitän John Jahr treffen auf die schwedische Mannschaft.

Eishockey; Vorrunde: Auch wenn es nur die Gruppenphase ist: Das Duell zwischen Gastgeber Russland und dem von NHL-Stars besetzten Team aus den USA ist das Highlight an diesem Olympia-Tag. Die Stimmung in Sotschi wird grandios sein. Die Amerikaner sind mit einem deutlichen 7:1 über die Slowakei hervorragend gestartet. Die Russen taten sich zum Turnierauftakt gegen Slowenien schwer (Endergebnis: 5:2). Von Anführer Alexander Owetschkin wird eine Leistungssteigerung erwartet. "Er muss verstehen, dass er ein Nationalheld werden kann. Scheitert er, wird er zur nationalen Schande", sagte die russische NHL-Legende Wjatscheslaw Fetissow. Im Bolschoj Ice Dome geht es um 13.30 Uhr los. Bei den Frauen wollen sich die ersten Mannschaften für das Halbfinale qualifizieren, von 9 Uhr an im Spiel zwischen der Schweiz und Russland. Mittags um 13.30 spielt Finnland gegen Schweden.

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