Borussia Dortmund:"Dieser Verein ist eine Milliarde Euro wert"

HV Borussia Dortmund

Hans-Joachim Watzke präsentiert die wirtschaftliche Bilanz bei der Hauptversammlung der AG.

(Foto: dpa)
  • Auf der Hauptversammlung der Aktionäre schätzt Hans-Joachim Watzke den Wert des BVB auf eine Milliarde Euro.
  • Er verkündet außerdem einen Rekordumsatz und einen Gewinn nach Steuern.

Trotz der sportlichen Talfahrt des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund sieht dessen Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den Klub vor einer rosigen Zukunft. "Wenn wir sportlich re-üssieren, geht es schnell wieder aufwärts. Dieser Verein ist, ganz konservativ gerechnet, eine Milliarde Euro wert", sagte der Borussen-Chef auf der Aktionärsversammlung am Montag in Dortmund. Am Mittag hatte der Klub einen Börsenwert von rund 564 Millionen Euro, der Kurs war nach Bekanntgabe der Zahlen leicht gestiegen.

Dortmund hatte zuletzt einen Rekordumsatz erzielt. Zwischen dem 1. Juli 2016 und dem 30. Juni 2017 setzte die Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA 405,7 Millionen Euro um, 29,4 Millionen mehr als im bisherigen Rekordjahr 2015/16. Der BVB ist damit national weiter die Nummer zwei hinter dem Umsatz-Krösus FC Bayern München (rund 640 Millionen Euro). Das Konzernergebnis nach Steuern betrug 8,2 Millionen Euro. Watzke warnte, man dürfe nicht auf hohe Gewinne schielen; die Wettbewerbsposition hinter dem FC Bayern müsse gestärkt werden. Das Vorjahr hatte Dortmund mit einem Überschuss von 28,3 Millionen abgeschlossen. Die weit mehr als 100 Millionen Euro Ablöse für den Angreifer Ousmane Dembélé stehen aber erst im aktuellen Geschäftsjahr an.

"Um unsere wirtschaftliche Situation braucht sich niemand Gedanken zu machen", hatte der 58 Jahre alte Watzke bereits bei der Mitgliederversammlung tags zuvor gesagt und aufgelistet: "Finanzschulden null, Bankguthaben knapp 50 Millionen, seit 2011 ein Nettogewinn von zusammen 139 Millionen Euro." Als Dividende schlug der Aufsichtsrat vor, sechs Cent pro Aktie zu zahlen. Der Kurs ist zwar innerhalb von zwei Monaten um rund zwei auf sechs Euro gefallen, aber das sei die Abhängigkeit von der sportlichen Entwicklung, hieß es. Gegenüber dem vorigen Jahr sei die Aktie immer noch im Plus, vor zwei Jahren stand sie sogar noch zwei Euro tiefer.

Bänderriss im Sprunggelenk: Für Götze ist die Hinrunde beendet

Nach dem 4:4 im Revierderby gegen Schalke 04 am Samstag forderte der Klubchef nochmals von Trainer Peter Bosz und seinem Team sowie Sportdirektor Michael Zorc, jeden Stein umzudrehen, um die Wende einzuleiten. "Die aktuelle Situation muss ja Gründe haben, und mit Sicherheit sind Fehler gemacht worden." Ein Problem in der körperlichen Fitness der BVB-Profis verneinte Watzke ausdrücklich. "Die Daten deuten nicht darauf hin, dass die Mannschaft läuferisch zu wenig gemacht hätte. Das ist ein subjektives Empfinden. Die Zahlen geben das nicht her."

Nach der Aktionärsversammlung wurde bekannt, dass die Hinrunde für Weltmeister Mario Götze vorzeitig beendet ist. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler der Borussia fällt wegen eines Bänderteilrisses im oberen und unteren rechten Sprunggelenk für sechs Wochen aus. Das teilte der BVB via Twitter mit. Die Verletzung hatte Götze beim 4:4 im Derby gegen Schalke 04 erlitten. Für den deutschen WM-Siegtorschützen von 2014 könnte die erneute Verletzung einen Rückschlag im Kampf um einen Platz im WM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw bedeuten.

Vor rund einer Woche hatte Götze der Welt am Sonntag noch gesagt, er wolle in Russland dabei sein, "weil ich Leistung bringe". Sein Anspruch sei es, Löw zu überzeugen, dass sich der DFB-Coach auf ihn verlassen könne und er ihn als einen sehr guten Spieler ansehe. Er wolle nicht allein wegen seines entscheidenden Tores im Finale 2014 gegen Argentinien mitfahren dürfen. "Das ist nicht mein Anspruch und auch nicht der der Nationalmannschaft", hatte Götze zudem geäußert.

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