2. Liga:VfB-Präsident Dietrich tritt zurück

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Zurückgetreten: Stuttgarts Präsident Wolfgang Dietrich. (Foto: dpa)

Der Schritt erfolgt nur wenige Stunden nach der denkwürdigen Mitgliederversammlung. Beim Afrika Cup erlebt Nigeria mit Trainer Gernot Rohr ein bitteres Ende.

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VfB Stuttgart, Präsident: Wolfgang Dietrich ist als Präsident des Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart zurücktreten. Einen Tag nach der wegen technischer Probleme abgebrochenen Mitgliederversammlung verkündete der 70-Jährige diese Entscheidung am Montag auf seiner Facebook-Seite. "Ich kann und will nicht mehr verantwortlich für alles gemacht werden, was beim VfB Stuttgart berechtigt oder unberechtigt nicht gut funktioniert", schrieb Dietrich. Den Grad an "Feindseligkeit und Häme", den er auf der Mitgliederversammlung erlebt habe, hätte er "nicht für möglich gehalten."

Die Veranstaltung war am Sonntag kurz vor der Abstimmung über eine Abwahl Dietrichs abgebrochen worden, weil das für die Mitglieder eingerichtete WLAN im Stuttgarter Stadion nicht funktionierte. Mit ihren Handys hätten sich die rund 4500 anwesenden Stimmberechtigten einloggen sollen, um unter anderem über Dietrichs Zukunft abstimmen zu können. Nachdem Dietrich die Veranstaltung unter lautstarken Pfiffen abgebrochen hatte, wurde er von Personenschützern aus dem Innenbereich des Stadions begleitet.

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Noch am Sonntagabend hätten ihn das Präsidium, Vereinsbeirat und Aufsichtsrat gebeten, dennoch weiterzumachen. Aber er könne "nicht mehr einer Organisation vorstehen, die weder willens ist, sich mit mir gemeinsam diesen Interessen entgegenzustellen, noch in der Lage, den einwandfrei funktionierenden Ablauf einer Mitgliederversammlung zu gewährleisten", schrieb der ehemalige Unternehmer. Dietrich war ursprünglich bis 2020 gewählt, stand aber seit Monaten bei einem Teil der VfB-Anhänger massiv in der Kritik.

Fußball, Afrika Cup: Gernot Rohr hat mit der nigerianischen Nationalmannschaft den Einzug ins Finale des Afrika-Cups nach einem Gegentreffer in letzter Sekunde verpasst. Im Halbfinale gegen Algerien verlor das Team des deutsch-französischen Trainers 1:2 (0:1), Riyad Mahrez (90.+5) vom englischen Meister Manchester City verwandelte kurz vor dem Abpfiff einen direkten Freistoß zur Entscheidung. Algerien bekommt es im Finale am Freitag (21.00 Uhr/DAZN) mit dem Senegal zu tun, der sich zuvor 1:0 (0:0) n.V. gegen Tunesien durchgesetzt hatte. Rohr, der in seiner langen Karriere schon Gabun, den Niger und Burkina Faso trainiert hat und das nigerianische Team seit 2016 betreut, muss somit weiter auf seine erste Finalteilnahme beim Afrika-Cup warten. Nigerias William Troost-Ekong (40.) unterlief kurz vor der Pause ein Eigentor.

Odion Ighalo (73./Handelfmeter) glich aus, doch Mahrez besiegelte Nigerias Niederlage mit seinem Freistoß von der Strafraumkante. Der Senegal hatte zuvor dank eines Eigentores gejubelt: Tunesiens Dylan Bronn lenkte in der 101. Minute eine Flanke unglücklich ins eigene Tor, nachdem Torhüter Mouez Hassen am Ball vorbeigesprungen war. Beide Teams hätten das Spiel jedoch mit Elfmetern bereits in der regulären Spielzeit entscheiden können. Zunächst parierte Senegals Torwart Alfred Gomis in der 75. Minute einen schwach geschossenen Foulelfmeter von Ferjani Sassi, dann wehrte Hassen Henri Saivets Strafstoß ab (80.). In der 115. Minute nahm Schiedsrichter Bamlak Tessema aus Äthiopien nach Ansicht der Videobilder einen Handelfmeter für Tunesien zurück, was noch einmal für reichlich Unruhe sorgte.

Radsport, Tour de France: Daryl Impey hat die neunte Etappe der 106. Tour de France gewonnen. Der 34 Jahre alte Südafrikaner vom Team Mitchelton-Scott konnte sich am Sonntag nach 170,5 Kilometern von Saint-Étienne nach Brioude im Sprint zweier Ausreißer gegen den Belgier Tiesj Benoot durchsetzen. Dritter wurde der Slowene Jan Tratnik. Überschattet wurde das Teilstück vom Sturz des Italieners Alessandro De Marchi. Der CCC-Teamkollege des gebürtigen Berliners Simon Geschke kam bereits zehn Kilometer nach dem Start zu Fall und blieb zunächst regungslos liegen. De Marchi wurde anschließend mit dem Krankenwagen abtransportiert und zog sich nach ersten Angaben seines Teams Risswunden im Gesicht zu. Der zehnte Tagesabschnitt der Frankreich-Rundfahrt 2019 führt am Montag über 217,5 Kilometer von Saint-Flour nach Albi. Dort wartet am Dienstag dann auch der erste Ruhetag auf die Radprofis.

Basketball, FC Bayern: Der frühere NBA-Profi Derrick Williams steht einem Medienbericht zufolge vor dem Abgang beim FC Bayern. Der 28 Jahre alte Amerikaner habe sich mit dem Istanbuler Basketball-Spitzenclub Fenerbahce grundsätzlich auf einen Vertrag geeinigt, schrieb das Internetportal Eurohoops am Sonntag unter Berufung auf Quellen. Williams war 2018 zu den Münchnern gewechselt und hatte in seiner ersten Bundesligasaison mit den Bayern die Meisterschaft gewonnen. Mit 11,4 Punkten pro Partie war er drittbester Werfer seines Teams. Sein Vertrag war nach der Saison ausgelaufen. Am Donnerstag hatte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic gesagt, dass er die kommende Woche mit einer Entscheidung rechne. Direkt nach dem Sieg in der Finalserie gegen ALBA Berlin hatte Vereinspräsident Uli Hoeneß berichtet, dass es Gespräche über eine Verlängerung gegeben habe: "Man muss abwarten. Wenn ein Angebot aus der NBA kommt, wird es schwer. Wenn keines kommt, dann haben wir eine Chance." Fenerbahce hatte vergangene Saison in der Königsklasse Euroleague den vierten Platz belegt.

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