Der Karlsruher SC hat seine Chancen auf einen Durchmarsch in die Fußball-Bundesliga gewahrt. Der Zweitliga-Neuling bezwang Union Berlin 3:2 (0:0). Gaetan Krebs (56. Minute), Kai Schwertfeger (71.) und Rouwen Hennings (76.) stellten den siebten Heimsieg des nunmehr seit elf Partien in Serie ungeschlagenen KSC sicher.
Die "Eisernen" waren zweimal per Strafstoß erfolgreich: Erst erzielte Benjamin Köhler mit einem von Karlsruhes Keeper Dirk Orlishausen verschuldeten Elfmeter den zwischenzeitlichen Ausgleich (62.). Dann verkürzte Kapitän Torsten Mattuschka auf 2:3 (78.).
Die Berliner begannen vor 15 557 Zuschauern im Wildparkstadion stark und hatten durch Köhler per Kopf früh die erste gute Möglichkeit (2.). Dann wurde der KSC aber stärker. Innerhalb von 60 Sekunden hatten Krebs (34.) und der völlig frei stehende Koen van der Biezen (35.) beste Chancen. Nach dem Wechsel fielen auch Tore. Manuel Torres traf für den KSC zudem den Pfosten (53.). Auf der Gegenseite hatte Köhler mit seinem Schuss an den Außenpfosten ebenfalls Pech (64.), nachdem KSC-Verteidiger Daniel Gordon zuvor auf der Linie geklärt hatte.
Arminia verliert im Abstiegskampf
Arminia Bielefeld ist im Kampf gegen den Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga um eine Hoffnung ärmer. Die Ostwestfalen verloren mit 1:2 (1:1) beim TSV 1860 München und liegen als Tabellenvorletzter weiter drei Punkte hinter dem Relegationsplatz zurück.
Kai Bülow (72.) erzielte vor 15 100 Zuschauern in der Allianz-Arena das Siegtor für die Löwen, die nach zuletzt drei Niederlagen wieder gewannen. Die 1860-Führung durch einen abgefälschten Schuss von Daniel Adlung (4.) hatte der von Hertha BSC ausgeliehene Ben Sahar (30.) für die Arminia ausgeglichen. Eine Minute vor der Halbzeitpause haderten die Bielefelder mit Schiedsrichter Markus Wingenbach, der einem Treffer von Kacper Przybylko wegen Abseits die Anerkennung versagte.
Die zum zweiten Mal von Interimscoach Markus von Ahlen betreuten Sechziger zeigten erst nach der Pause Leidenschaft und verdienten sich den knappen Erfolg auch ohne den etatmäßigen Kapitän. Guillermo Vallori war vom Coach wegen Formschwäche aus dem Kader gestrichen worden.
Erzgebirge Aue feiert den nahezu sicheren Klassenerhalt, Dynamo Dresden zittert nach dem nächsten Rückschlag weiter, Energie Cottbus darf zumindest eine weitere Woche hoffen: Bei den ostdeutschen Klubs war im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga am Donnerstag wieder viel Emotion vertreten.
Bei Aue (40 Punkte) bestehen nach dem 2:0 (2:0)-Erfolg im Derby gegen Dresden (31) nur noch theoretische Zweifel an einem weiteren Jahr in der zweiten Liga. Die Sachsen drohen dagegen am Samstag von Arminia Bielefeld (28, bei 1860 München) wieder eingeholt zu werden. Die Hoffnung auf eine Rettung ohne Relegation erhielt einen deutlichen Dämpfer. Die Treffer für Aue erzielten Michael Fink (6.) und Frank Löning (19.).
Die Dynamo-Niederlage drei Tage nach dem vielumjubelten 4:2 gegen 1860 hält auch Schlusslicht Cottbus (25) weiter am Leben, die Hoffnung auf Platz 16 ist nach dem 1:1 (0:0) gegen den FC St. Pauli (47) aber kaum größer geworden. Drei Spiele vor Schluss beträgt der Rückstand auf Dresden sechs Punkte. Die Hamburger verpassten dagegen den vorübergehenden Sprung auf Rang vier und haben nur noch geringe Chancen auf den Aufstieg. Paulis Führungstor erzielte Lennart Thy nach einer Stunde. Routinier Ivica Banovic (87.) traf per Foulelfmeter zum Ausgleich. Den Cottbuser Sieg vergab Jurica Buljat in der Nachspielzeit freistehend.
Weiter auf dem Weg nach oben ist Fortuna Düsseldorf nach dem 3:0 (2:0) im Mittelfeld-Duell beim Überraschungsteam SV Sandhausen (44). Es war der fünfte Sieg im sechsten Spiel für den etatmäßigen Torwarttrainer Oliver Reck, der erneut den krankgeschriebenen Lorenz-Günther Köstner (Nervenblockade im Nackenbereich) vertrat.
Die Fortuna erwischte durch Treffer von Ben Halloran (3.) und Michael Liendl (9.) einen absoluten Blitzstart, Liendl erhöhte auf Vorlage von Halloran (50.) und verschoss später sogar noch einen Foulelfmeter (79.). Sandhausens Spieler sorgten nur nach dem 0:2 für Aufsehen, als Torhüter Manuel Riemann und Seyi Olajengbesi aufeinander losgingen und nur mit Mühe vom eingreifenden Düsseldorfer Charlison Benschop getrennt werden konnten.