2. Liga:Burgstaller erlöst Nürnberg

Fortuna Düsseldorf - 1. FC Nürnberg

Traf doppelt: Guido Burgstaller

(Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Der Club gewinnt wieder, Union Berlin verliert deutlich und der Karlsruher SC bekommt wieder ein bisschen Hoffnung.

Fußball-Zweitligist 1. FC Union Berlin hat einen Rückschlag im Aufstiegsrennen erlitten. Die Köpenicker unterlagen am Freitagabend im Verfolger-Duell beim 1. FC Heidenheim mit 0:3 (0:1) und verpassten es, sich von den Schwaben in der Tabelle abzusetzen. Anstatt vorläufig auf den dritten Rang vorzurücken, rutschten die Berliner durch die höchste Saisonniederlage mit 27 Punkten auf den fünften Platz ab. Die Tore in einer schwachen Partie erzielten vor 12 300 Zuschauern in der Voith-Arena Tim Kleindienst (34.), Marc Schnatterer (Foulelfmeter/58.) und Ben Halloran (90.+2).

Drei der vier Zweitligaduelle gegen Heidenheim hatten die Köpenicker zuvor für sich entschieden und zuletzt auch Spitzenreiter Eintracht Braunschweig 2:0 besiegt. Doch von diesem Schwung war auf der Schwäbischen Alb nichts zu merken. Vor allem in der Offensive enttäuschten die Unioner total. Die viel gelobten Angreifer Simon Hedlund und Collin Quaner blieben blass.Heidenheim bestimmte das Spiel und ging verdient durch den früheren Cottbuser Kleindienst in Führung. Bei Entstehung und Abschluss des Gegentores ließen die Berliner ein energisches Abwehrverhalten vermissen. Coach Jens Keller musste in der Innenverteidigung kurzfristig Toni Leistner (Geburt des Kindes) durch Fabian Schönheim ersetzen.Auch nach dem Rückstand änderte sich nichts am schwerfälligen Aufbauspiel der Unioner. Meist schlugen die "Eisernen" uninspiriert lange Bälle nach vorne, die Heidenheim nicht in Gefahr brachten. Die Schwaben stellten gegen erstaunlich leblose Berliner das aggressivere Team, ohne dabei spielerisch zu überzeugen.

Nach der Pause gingen die Berliner zwar wesentlich engagierter zu Werke, doch die Heidenheimer legten den zweiten Treffer nach: Dennis Daube foulte Robert Strauß im Strafraum und verletzte sich dabei selbst an der Schulter. FCH-Kapitän Schnatterer verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:0. Auf eine Reaktion ihrer Mannschaft warteten die mitgereisten Union-Fans vergebens. Heidenheim setzte in der Nachspielzeit durch Halloran den Schlusspunkt zum 3:0.

Burgstaller schießt Nürnberg aus der Krise

Dank Torjäger Guido Burgstaller hat der 1. FC Nürnberg seinen Abwärtstrend in der gestoppt. Beim 2:0 (1:0)-Sieg des Clubs bei Fortuna Düsseldorf traf der Österreicher mit seinem 13. Saisontor zur Führung (6.) und bereite den zweiten Treffer durch Tim Matavz (66.) mustergültig vor. "In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen. Deshalb sind wir froh, dass wir heute zwei Tore gemacht und gewonnen haben", sagte Burgstaller bei Sky.

Während Nürnberg durch das ersehnte Erfolgserlebnis nach zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen vorerst auf Platz zehn kletterte, verpasste es die Fortuna, ihrem Trainer Friedhelm Funkel ein passendes Geschenk zu seinem 63. Geburtstag am Samstag zu machen. Nach nun drei Spielen ohne Sieg rutschte Düsseldorf auf den siebten Tabellenplatz ab und droht den Anschluss an die Aufstiegsplätze zu verlieren.

Vor 25.739 Zuschauern erwischte der mittlerweile von diversen Bundesligisten umworbene Burgstaller die Fortuna schon in der Anfangsphase kalt und überwand Torwart Michael Rensing nach einem langen Pass von Miso Brecko ein wenig glücklich. Fortuna hatte in der Folge zwar mehr vom Spiel und betrieb großen Aufwand, rannte sich aber immer wieder in der Nürnberger Hintermannschaft fest.Nach der Pause blieb das Spiel auf durchschnittlichem Niveau, doch erneut machte Burgstaller den Unterschied. Seinen langen Pass in den Fuß von Matavz nutzte der Slowene abgeklärt zum 2:0. In der Schlussphase hätte Nürnberg durchaus noch erhöhen können.

Karlsruhe gelingt mit neuem Trainer Remis

Dem Karlsruher SC hat unter seinem Interimscoach Lukas Kwasniok den freien Fall in der zweiten Liga gebremst. Die Badener kamen bei Dynamo Dresden zu einem nicht unverdienten 0:0 und schöpfen nach dem Punktgewinn beim Favoriten wieder neue Hoffnung. Für die Dresdner dagegen war es eine weitere Enttäuschung gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner und das dritte Spiel nacheinander ohne Sieg.

"Hier in unserer Situation diesen Punkt so zu verteidigen, da macht es macht mich stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein", sagte Kwasniok bei Sky. Der bisherige U19-Trainer hatte bei den Karlsruhern Tomas Oral abgelöst, der am vergangenen Sonntag wegen Erfolgslosigkeit entlassen worden war. Trotz des Unentschiedens droht dem KSC am Samstag allerdings der Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz.

Der KSC hatte sich den Zähler vor 27.612 Zuschauern im Dresdner DDV-Stadion redlich verdient. Die Mannschaft operierte aus einer Fünfer-Abwehrkette vorsichtig und kontrolliert. Mit der "Mauer" hatte Dynamo seine lieben Probleme.Zu klareren Chancen kam die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus erst in Halbzeit zwei, doch der zur Pause eingewechselte Pascal Testroet vergab gleich zweimal. In der 57. Minute ging sein Schuss aus zehn Metern rechts am Tor vorbei, nur drei Minuten später setzte er einen Kopfball aus drei Metern über das Tor.

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