2. Liga:1. FC Nürnberg demütigt den FC St. Pauli

FC St. Pauli - 1. FC Nürnberg

Vekehrte Welt in Hamburg: St. Pauli trauert, Nürnberg jubelt

(Foto: Axel Heimken/dpa)
  • Der 1. FC Nürnberg siegt bei St. Pauli und ist im Aufstiegsrennen zurück. Fortuna Düsseldorf gewinnt mit neuem Trainer beim FSV Frankfurt.
  • 1860 liegt in Unterzahl gegen Stefan Effenbergs Paderborn zurück - schafft jedoch noch ein Unentschieden.
  • Zu den Ergebnissen der 2. Liga geht es hier.

Nürnberg überrascht den FC St. Pauli

Der 1. FC Nürnberg ist zurück im Kampf um die Aufstiegsplätze in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Franken feierten am Sonntag nach einer abgeklärten Vorstellung beim Tabellendritten FC St. Pauli mit 4:0 (2:0) ihren höchsten Saisonsieg. Vor 29 546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion erzielten Niclas Füllkrug (17. Minute/43.), Tim Leibold (53.) und Patrick Erras (89.) die Tore für den "Club". In der Tabelle belegen die Franken nach ihrem erst zweiten Auswärtserfolg der Saison den sechsten Tabellenrang und rücken bis auf zwei Punkte an den Aufstiegs-Relegationsplatz heran.

Peter Hermann bringt Düsseldorf das Glück zurück

Der Trainerwechsel hat sich für Fortuna Düsseldorf auf Anhieb ausgezahlt. Die Rheinländer gewannen am Sonntag das erste Spiel unter Interimscoach Peter Hermann beim FSV Frankfurt mit 2:1 (2:0) und verließen damit die Abstiegsränge in der zweiten Liga. Vor 6049 Zuschauern brachte Kerem Demirbay die Fortuna per Foulelfmeter (22. Minute) in Führung und baute diese kurz vor der Pause aus (42.). Fünf Minuten vor Schluss flog der Doppeltorschütze mit Gelb-Rot vom Platz. Die Hessen, die durch einen direkten Freistoß von Lukas Gugganig (67.) zum Anschluss gekommen waren, schafften in Überzahl aber nicht mehr den Ausgleich.

Duisburg findet wieder Anschluss ans hintere Tabellenfeld

Aufsteiger MSV Duisburg hat den Anschluss an die Nichtabstiegsränge gewahrt. Der Tabellenletzte feierte am Sonntag beim 3:0 (0:0) gegen das Überraschungsteam SV Sandhausen im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Ilja Gruew den ersten Sieg und hat fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsrang und Platz 15. Sandhausen hatte zuvor auswärts drei Siege und ein Unentschieden erreicht, weist aber trotz der Niederlage mit 25 Punkten immer noch eine glänzende Ausbeute auf. Eine engagierte Leistung der Gastgeber wurde vor 13 454 Zuschauern in der MSV-Arena durch die Tore von Rolf Feltscher (62. Minute), Tim Albutat (67.) und Zlatko Janjic (90.) belohnt.

1860 kämpft sich in Unterzahl zurück

Mit einem Hattrick von Rubin Okotie in Unterzahl hat 1860 München in der 2. Fußball-Bundesliga ein schon verloren geglaubtes Spiel noch gedreht, am Ende aber doch nicht gewonnen. Nach einem umstrittenen Platzverweis für Richard Neudecker (59.) brachte der Österreicher die Löwen mit drei Toren (62., 73. und 88.) beim 4:4 (0:1) beim SC Paderborn kurz vor Schluss in Führung, Joker Nick Proschwitz glich für den Bundesliga-Absteiger aber noch aus (90.).

Die Münchner bleiben zwar vorerst auf dem Relegationsplatz 16, sind unter ihrem neuen Coach Benno Möhlmann aber bereits seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen. Genauso lange warten die Paderborner mit ihrem Trainernovizen Stefan Effenberg auf einen Sieg. Auf Rang 15 haben die Ostwestfalen lediglich zwei Punkte Vorsprung vor den Löwen.

"Ein verrücktes Spiel", meinte Effenberg bei Sky: "Wir führen, haben alles im Griff, sind in Überzahl, aber nicht konzentriert genug. Sowas wird bestraft, daraus müssen wir lernen. Ich weiß auch nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll." Auch Möhlmann war hin- und hergerissen: "Nach dem 3:1 habe ich gedacht, das wird nicht mehr unser Tag. Aber dann sind wir sensationell wiedergekommen."

Moritz Stoppelkamp (17.), Hauke Wahl (50.) und Mahir Saglik (61.) hatten Paderborn bei einem Gegentreffer von Gary Kagelmacher (57.) mit 3:1 in Führung gebracht. Dann schlug Okotie dreimal zu, und München hielt drei Punkte schon fest in den Händen. Doch Proschwitz entriss ihnen noch zwei. Völlig unbehelligt kamen die Paderborner beim Führungstor im Münchner Strafraum zum Zuge: Oliver Kirch konnte in aller Ruhe flanken, Srdan Lakic kam ganz frei zum Kopfball, und Stoppelkamp drückte nach der Parade von Torwart Vitus Eicher den Ball über die Linie. Paderborns Keeper Lukas Kruse hatte einen frühen Rückstand verhindert, als er einen wuchtigen Kopfball von Christopher Schindler parierte (7.).

Auch beim 2:0 war die Löwen-Abwehr desorientiert. Nach einem abgewehrten Fallrückzieher von Lakic traf Wahl im Nachschuss von der Strafraumgrenze. Die Gastgeber hatten das Spiel eigentlich im Griff, völlig überraschend meldete sich 1860 aber mit dem Anschlusstreffer zurück. Glück hatte Effenbergs Team, als Schiedsrichter Patrick Alt Neudecker wegen einer vermeintlichen Schwalbe vom Feld schickte. Der 60er war im Paderborner Strafraum zu Boden gegangen. Doch auch in Unterzahl glichen die Münchner nach dem erfolgreichen Distanzschuss von Saglik aus: Okotie köpfte zunächst unbedrängt ein, dann traf er nach Vorlage von Fejsal Mulic. In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse.

Elftes Unentschieden für Bielefeld

Auch Union Berlin hat in der 2. Fußball-Bundesliga die Unentschieden-Könige von Arminia Bielefeld nicht bezwingen können. Durch das 1:1 (1:0) holten die Ostwestfalen das elfte Remis in der laufenden Saison. Benjamin Kessel (32.) erzielte das Führungstor für Union. Michael Parensen (51.) sorgte per Eigentor für den Ausgleich, als er einen Kopfball von Manuel Hornig ins eigene Gehäuse bugsierte. Die Eisernen sind seit vier Spielen ungeschlagen, für den Aufsteiger von der Alm steht in den letzten elf Partien nur ein Sieg zu Buche. In der Tabelle rangiert Union mit 17 Zählern auf dem 13. Tabellenplatz, während Bielefeld punktgleich auf Rang 14 notiert wird. Unions US-Nationalspieler Bobby Wood hatte vor 20.314 Zuschauern in der ersten Halbzeit (9./14.) mit zwei Aluminiumtreffern Pech. Stephan Fürstner (56.) sorgte in Halbzeit zwei mit einem Schuss an die Unterkante der Latte für den dritten Alu-Treffer der Gastgeber. Die Berliner zeigten lange Zeit die gefälligere Spielanlage und wirkten auch im Torabschluss entschlossener. Die Bielefelder wirkten teilweise zu pomadig, so konnten sie kaum einmal die Abwehr der Eisernen vor größere Probleme stellen. Der Ausgleich kam unglücklich für Union zustande, den Berlinern fehlte an diesem Nachmittag einfach das Quäntchen Glück.

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