2. Fußball-Bundesliga:St. Pauli zerstört Sechzigs Heimspiel-Groove

TSV 1860 München - FC St. Pauli

1860 München verliert erstmals ein Heimspiel unter dem neuen Trainer Vitor Pereira. St. Pauli schlägt die Münchner 2:1.

(Foto: dpa)

Der FC St. Pauli entfernt sich mit Riesenschritten aus der Abstiegszone. Durch den 2:1 (2:1)-Erfolg bei 1860 München feierten die Hamburger ihren schon vierten Sieg in den vergangenen fünf Spielen ohne Niederlage. Nach seinem dritten Auswärtssieg hat das frühere Schlusslicht inzwischen drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Löwen hingegen verpassten durch ihre zweite Niederlage in Serie die Chance auf noch mehr Sicherheitsabstand zu den gefährdeten Tabellenregionen. Es war das erste verlorene Heimspiel unter Trainer Vitor Pereira.

30.300 Zuschauer erlebten vor der Pause eine temporeiche Begegnung. Die Gäste ließen sich dabei auch nach dem Rückstand durch Lumor nicht aus dem Rhythmus bringen. Im Gegenteil: Binnen 14 Minuten drehten die Hanseaten die Begegnung durch Treffer von Lasse Sobiech (36., Handelfmeter) und Aziz und Bouhaddouz (41.) bereits entscheidend. Denn im zweiten Durchgang fehlten den Münchnern gegen die clever und effektiv agierenden Nordlichter taugliche Ideen, um in dem zusehends abflachenden Partie noch den Ausgleich erzwingen zu können. Insgesamt waren Chancen nach dem Seitenwechsel Mangelware. Beste Münchner waren Stefan Aigner und Schlussmann Stefan Ortega. Im Gäste-Team überzeugten Torschütze Bouhaddouz sowie Daniel Buballa.

Slomka ärger seinen Ex-Klub

Mirko Slomka hat seiner alten Liebe Hannover 96 ein Bein gestellt und mit dem Karlsruher SC im Abstiegskampf der neue Hoffnung geschöpft. Fünf Tage nach der 0:5-Pleite beim Rivalen FC St. Pauli bezwang der KSC den Aufstiegsanwärter am 23. Spieltag hochverdient mit 2:0 (1:0).

Während der KSC zumindest vorläufig auf den Abstiegsrelegationsplatz kletterte, droht 96 am Ende des Spieltags der Sturz von einem direkten Aufstiegsplatz auf Rang vier. Stefan Mugosa (10.) und Dimitris Diamantakos (70./Foulelfmeter) schossen den KSC nach zuletzt drei Niederlagen in Folge zum wichtigen Sieg.

KSC-Coach Slomka hatte die Platzherren gegen seinen Ex-Klub, den er 2011 und 2012 in die Europa League geführt hatte, extrem aggressiv einstellt. Der KSC attackierte die Gäste vor 15.441 Zuschauern früh und wurde für den großen Aufwand belohnt. Nach einem kapitalen Fehler vom Florian Hübner, dem der Ball unter dem Fuß durchrutschte, hatte Mugosa freie Bahn zum Tor von Philipp Tschauner und umspielte den Hannover-Schlussmann cool.

Bundesliga-Absteiger Hannover enttäuschte auch in der Folge und wurde lange nur vom starken Tschauner im Spiel gehalten. Chancenlos war der Keeper allerdings in der 70. Minute, als Diamantakos per Strafstoß alles klar machte. Verteidiger Miiko Albornoz hatte zuvor den eingewechselten Erwin Hoffer im Straftraum zu Fall gebracht.

Berlin lässt sich nicht verunsichern

Union Berlin gibt sich im Kampf um die Aufstiegsränge keine Blöße. Das Team von Trainer Jens Keller besiegte die Würzburger Kickers mit 2:0 (1:0) und sprang erstmals seit dem zehnten Spieltag auf den direkten Aufstiegsrang zwei.Ein Kopfballtor von Mittelstürmer Sebastian Polter (21.) und eine glänzende Einzelleistung von Damir Kreilach (82.) verhalfen den Gastgebern zum Sieg. Union-Verteidiger Roberto Puncec (44.) sah noch in der ersten Hälfte wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Mit 44 Zählern liegen die seit sieben Partien ungeschlagenen Ost-Berliner drei Punkte hinter Tabellenführer VfB Stuttgart (47) und zwei Punkte vor Hannover 96 auf dem Relegationsrang. Würzburg ist seit nunmehr sechs Spielen sieglos und rutschte auf Platz neun ab.

Vor 19.875 Zuschauern begann Union in der Alten Försterei gewohnt stark und hatte auch nach der Führung durch Polter (36.) die große Chance zum 2:0, das Kickers-Torwart Robert Wulnikowski vereitelte. In der Folge übernahmen die Gäste die Initiative und verpassten durch Tobias Schröck (40.) und Emanuel Taffertshofer (45.) nur knapp den Ausgleich. Im zweiten Durchgang nutzte Würzburg die Überzahl zur Feldüberlegenheit und übte energisch Druck aus, zunächst jedoch ohne zwingend zu werden. Berlin sah sich in die Defensive gedrängt und kam kaum zu Entlastungsangriffen. Erst das Tor von Kreilach, bei dem er Wulnikowski nach Kopfball-Vorlage von Polter umkurvte, brach den Widerstand der Kickers und sicherte Union den vierten Sieg in Serie.

Sieg für Düsseldorf, Punkt für Kaiserslautern

Der 1. FC Kaiserslautern hat einen weiteren kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht, Aufsteiger Dynamo Dresden wohl jegliche Erstligaträume verspielt. Zum Auftakt des 23. Spieltags trennten sich beide Klubs in Dresden 3:3 (2:2). Robert Glatzel (19., 27.) und Kacper Przybylko (87.) trafen für Lautern, Manuel Konrad (32.) und Stefan Kutschke (45.+2, Foulelfmeter, 77.) waren für Dynamo erfolgreich. Dresden hat mit nun 35 Punkten schon sieben Punkte Rückstand auf Platz drei. Lautern (27) hat seinen Vorsprung auf die Abstiegsränge immerhin auf acht Zähler ausgebaut.

Mit einem Last-Minute-Elfmeter hat Fortuna Düsseldorf seine Negativserie gestoppt und dem VfL Bochum die erste Heimniederlage der Saison zugefügt. Ihlas Bebou verwandelte in der Nachspielzeit (90.+3) einen Foulelfmeter zum 2:1 (0:1) der Rheinländer im Westderby in Bochum. Peniel Mlapa hatte die Gastgeber kurz vor der Pause in Führung gebracht, als die Düsseldorfer in der Abwehr unsortiert waren (43.). Rouwen Hennings glich für die Fortuna kurz nach dem Wiederbeginn verdientermaßen aus (48.).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: